30 Jahre Friedliche Revolution

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Siebzehnter Oktober 1989

Nach der gestrigen Erschütterung durch die Bilder von der Leipziger Demonstration folgt auf der wöchentlichen Politbürositzung für SED-Chef Honecker die nächste Katastrophe. Er wird von seinen Genossen als Parteivorsitzender und Regierungschef kurzerhand abgesetzt.
Sein engster Getreuer Willi Stoph stellt den Abwahlantrag. Selbst Stasichef Mielke bringt Argumente vor, warum Honecker gehen muss. Da der Noch-Parteichef die Sitzung leitet, muss er am Schluss die Frage, wer dafür sei, dass der Genosse Honecker von seinen Funktionen entbunden wird, selbst stellen und hebt aus alter Gewohnheit die Hand, um Einstimmigkeit zu gewährleisten. Mit Honecker müssen auch Günter Mittag und Joachim Herrmann, der Chefredakteur des Neuen Deutschland gehen.
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Der Pyrrhussieg der Haltungschristen

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von Gastautor Torsten Küllig

Sie haben es wieder einmal geschafft. Ein Wächterrat von „Haltungschristen“ hat diesmal keinen Geringeren als den eigenen Landesbischof Dr. Carsten Rentzing zu Fall gebracht.

Was war geschehen? Was hat sich der Bischof um Gottes Willen zu Schulden kommen lassen?

Eine Gruppe „Bekennende Christinnen und Christen in Sachsen“ hat eine Petition „Aufforderung zur Stellungnahme und Distanzierung von den Neuen Rechten – Nächstenliebe verlangt Klarheit“ verfasst.

In dieser Petition wird nicht etwa seine derzeitige Amtsführung thematisiert. Nein, es geht im Wesentlichen um die dreißig Jahre zurückliegende studentische Vergangenheit des Bischofs. „Der Pyrrhussieg der Haltungschristen“ weiterlesen

Der verschwiegene Antisemitismus

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Nach dem Angriff auf eine Synagoge in Halle initiierte die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli einen Aufruf für eine Mahnwache an der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße, dem auch Bundeskanzlerin Merkel folgte. Den Medien sagte Chebli, die Gesellschaft müsse jetzt zusammenstehen und zeigen, dass man die jüdische Gemeinde nicht im Stich lasse. Sie wolle nicht, dass Juden darüber nachdenken müssten, das Land zu verlassen, weil sie sich nicht mehr sicher fühlten. So weit, so richtig. Allerdings hatte nur wenige Tage vorher auf eben diese Synagoge ein Angriff stattgefunden. Ein Syrer hatte versucht, sich mit einem Messer gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Die Berliner Justiz sah keinen Haftgrund und ließ den Attentäter schon einen Tag später laufen. Kein Aufschrei, nicht von Chebli, nicht von Merkel, nicht vom Regierenden Bürgermeister Müller oder den Medien.

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Es gibt sie noch, die guten Journalisten!

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Nein, die Relotius-Jünger im Journalismus sind noch nicht unter sich. Es gibt sie noch, die objektiven Journalisten, die genau hinsehen, bevor sie etwas schreiben. T-online, dpa uns alle, die einfach deren Meldungen abgeschrieben haben, sollten sich an Gerlinde Sommer von der Thüringer Landeszeitung ein Beispiel nehmen.

Sie hat sich den Thüringer Wahlhelfer angesehen und  genau erkannt, worauf es uns ankam. Trotz durchaus kritischer Anmerkungen, hat sie den Wahlhelfer insgesamt ein starkes Stück Meinungsfreiheit genannt. Chapeau!  Herzlichen Dank!

Lesen Sie Sommers Beitrag ist hier.

Wie t-online eine Relotius-Meldung produziert und andere Medien aufspringen

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Am 15.10. um 8.52 haben drei Qualitätsjournalisten von t-online, Jonas Mueller-Töwe, Sarah Thust und Jan-Henrik Wiebe eine Meldung lanciert, die Relotius-Journalismus pur ist. Bis auf die Uhrzeitangabe und deren Namen stimmt kaum etwas von dem, was unter der reißerischen Überschrift Dubiose Zeitschrift macht Wahlwerbung in Thüringen steht. „Wie t-online eine Relotius-Meldung produziert und andere Medien aufspringen“ weiterlesen

Warum Böhmermann SPD-Mitglied wird, wie wir die Welt für 2,93 Euro retten, und wieso die Grünen dicke Pullover stricken

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Der satirische Wochenrückblick mit Klaus J. Groth

Greta hält mal den Schnabel, Grönemeyer kotzt sich mal nicht aus, die CDU stochert im galaktischen Nebel AKK, die Selbstfindungsgruppen der SPD brabbeln auf die Couch, was sie immer brabbeln, Horst Seehofer frisst weiter fleißig Kreide, die Grünen lassen an der Fraktionsspitze lieber alles, wie es ist, die Linke verteilt emsig, was ihr nicht gehört. Wie langweilig. So viel Wiederholung der Wiederholung macht den Satiriker sprachlos. Tanzt denn gar keiner aus der Reihe?

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30 Jahre Friedliche Revolution

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Dreizehnter Oktober 1989

Partei- und Staatschef Erich Honecker gibt noch immer nicht auf. Er trifft sich mit den Chefs der „befreundeten“ Blockparteien, um sie als Verbündete für ein gewaltsames Beenden der Demonstrationen zu gewinnen. Nur einer wagt, ihm zu widersprechen. Der Vorsitzende der Liberalen, genannt LDPD, Manfred Gerlach, hatte den Mut, Honecker ins Gesicht zu sagen, was er an diesem Tag in der LDPD-Zeitung Der Morgen veröffentlicht hatte.
Unter Berufung auf den sowjetischen Parteichef Gorbatschow bestritt er, dass eine „Partei im Sozialismus a priori […] die politische Wahrheit für sich hat.“ Deshalb müsse es zum Dialog kommen, in den auch die Bürgerbewegungen einzubeziehen seien.

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Gesellschaft im Endstadium: Die Weltretter-Erzählung

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Von Michael Klein auf sciencefiles

„Die Unfähigkeit zu trauern“ von Alexander Mitscherlich enthält in ihrer 1967er Ausgabe auf den Seiten 60 bis 65 eine Zusammenstellung dessen, was Mitscherlich „kollektive Charaktermerkmale“ der Deutschen nennt. Heute würde man wohl besser von einer politischen Kultur sprechen.

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Auf Kosten Deutschlands will und soll Italien mit Salvinis restriktiver Einwanderungspolitik brechen

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Von Bodo Bost auf PAZ

Nur um Italiens schwankendes Linksbündnis zu retten, hat Bundesinnenminister Horst Seehofer an bestehenden europäischen Gesetzen vorbei in Malta eine immigrationspolitische 180-Grad-Wende bei der Verteilung von Bootsasylsuchern aus Italien vollzogen.

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