Kaum ein Büchlein hat eine solche Eruption an Kritikerstimmen ausgelöst, wie der schmale Band des Dresdener Schriftstellers Uwe Tellkamp. So gesehen war es ein überaus erfolgreicher Start der Edition „Exil“ aus dem Susanne Dagens Buchhaus Loschwitz, laut „Freitag“ die „gute Stube des rechtsintellektuellen Pegida-Umfelds“. Die intellektuelle Strahlkraft dieses Umfelds, macht die Linke offensichtlich hochnervös.
Es ist amüsant zu lesen, wie die Herren Kritiker sich mit ihren schrillen Stimmen bei der Dekonstruktion des Textes gegenseitig zu übertreffen suchen. Von der „Zeit“ bis zum „Freitag“ sind alle einschlägig Verdächtigen am Start, um sich über die „antimoderne, neurechte und raunende Männerclique“ zu echauffieren. Selbst Sonntags-Krimi-Spezialisten, die lieber bei ihren Leisten geblieben wären, fühlen sich berufen, sich zum Literatur-und Kunstkritiker aufzuschwingen. Der Brei, um den alle herumreden ist so heiß, dass sogar die notorische Amadeu-Antonio-Stiftung mit ihrem „Belltower“ mitmischt, die bisher weniger als Kunstkritiker denn als Gesinnungswächter aufgefallen ist.