Von Gastautor Anette Heinisch
Es ist Montagmorgen, ich trinke die erste Tasse Kaffee, da schweift mein Blick über die Überschriften einer Zeitung. Entsetzt verschlucke ich mich fast, WAS steht da? „Forderung nach „Krisenproduktion““?
Aber die haben wir doch schon en gros! Wenn die Politik etwas reichlich produziert, dann Krisen. Die Krise ist der Goldesel der Politik, eine Art perpetuum mobile, welches der Politik ständig mehr Macht und Einfluss dadurch verschafft, dass jede Krise ihr durch deren vermeintliche Lösung die einzigartige Chance gibt, neue Krisen zu schaffen. Mittlerweile scheint dies als Lenkungsinstrument der Massen fast schon etabliert, es ersetzt die mangelnde Führungskompetenz. Wer führt, muss wissen wohin. Das aber weiß offenbar niemand. Dann kann nur noch eine Gefahr, vor der man wegläuft, die Richtung vorgeben. Dass hinter einem womöglich der Abgrund wartet – geschenkt! Schließlich musste man handeln, denn „Not kennt kein Gebot“, alles geht, weil es muss, nichts wird hinterfragt und wilder Aktionismus verleiht Heldenstatus. Es ist sozusagen der Selbstbedienungsladen der Unfähigen.
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