Der Spitzenreiter der Peinlichkeit oder der Glaube zu wissen (2)

Veröffentlicht am

Von Gastautorin Annette Heinisch

Corona und die „sanfte“ Macht

Spätestens während Corona hat sich gezeigt, dass unsere Gesellschaft in der Tat wenig widerstandsfähig ist und unsere Führung bestenfalls inkompetent. Dies kam und kommt einer Einladung gleich, uns nun mit den Mitteln zu schlagen, die wir aus Verwöhntheit nicht mehr haben und/oder nicht nutzen wollen, nämlich militärische. Wir sind sozusagen schlachtreif. Erst und nur dann, wenn sich unsere Gesellschaft als stärker zeigt als unsere Gegner vermuten, wenn sich die Stärken des Westens, sein „Markenkern“, nämlich der rationale Diskurs und die Verantwortungsethik wieder Oberhand gewinnen, haben wir eine Chance, zu bestehen.

Daher ist die Diskussion konkret über das Vorgehen von Karl Lauterbach, der Politik, der Gerichte sowie der Medien so wichtig. Aber: „Das Schweigen ist dröhnend“, heißt es treffend in einem Beitrag. Nach Lauterbachs Einlassungen im Heute Journal, er habe die (hohe) Zahl der Impfschäden die ganze Zeit gekannt und dem Bekanntwerden seines nicht korrekten Lebenslaufs  schlugen die Wogen erst hoch. Dann aber erfolgte – nichts! Ebenso verhallen die Rufe nach Aufarbeitung der Corona – Maßnahmen bisher ungehört. Angesichts der Dimensionen ist das einerseits verständlich, andererseits aber gerade deshalb indiskutabel.

Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der ernsthaft gefährlichen Weltlage, in der wir uns befinden: Freiheitliche Staaten leben vom Vertrauen der Bürger. Die Gefolgschaft ist eine freiwillige, das unterscheidet autoritäre/autokratische Regime von demokratischen. Wenn aber das Vertrauen in die Führung eines Staates und zugleich in die Mitbürger derart erschüttert ist wie derzeit, dann sind wir innerlich hohl und können bevorstehenden Kämpfen nicht standhalten. So verständlich der Wunsch ist, alles so schnell wie möglich unter den Teppich zu kehren, so essentiell wichtig ist es, dass genau das nicht passiert. „Der Spitzenreiter der Peinlichkeit oder der Glaube zu wissen (2)“ weiterlesen

Der Spitzenreiter der Peinlichkeit oder der Glaube zu wissen (1)

Veröffentlicht am

Von Gastautorin Annette Heinisch

Kleine Quizfrage: Was haben das Azovstal – Werk und das 9 € – Ticket miteinander zu tun? Wenig, würde man meinen. Irrtum. Im Azovstal – Werk wurden die Räder für die Regionalzüge gefertigt, für die das 9 €- Ticket galt. Das Ticket führte zu einer vermehrten Inanspruchnahme, das neue „Deutschlandticket“ setzt diese Entwicklung fort. Was wiederum dazu führt, dass die Räder abgenutzt werden. Dafür benötigt man Ersatz. Einige Räder sind auf Lager. Die sind jetzt bald weg – und dann? Ein anderer Hersteller produziert das nicht so einfach. Folglich müsste man den Regionalverkehr eher schonend nutzen. Aber die Politik tut genau das Gegenteil und verschärft das Problem. Warum? Weiß sie nicht, was sie tut? Kennt sie die Zusammenhänge nicht?

Mirakulös sind auch die mehr als peinlichen Bemühungen um Brasilien. Wissen unsere „Häuptlinge“ Robert Habeck und Cem Özdemir und der Oberhäuptling Olaf Scholz  nicht, dass Brasilien Nutznießer des russischen Kriegs gegen die Ukraine ist? Zum Beispiel Roheisen bezog Deutschland früher vielfach aus der Ukraine, nun aber aus Brasilien. Umweltschutz und Klimaneutralität interessieren dort wenig, schon gar nicht Menschen, die der Armut entwachsen wollen.

Das hilflose und zum Teil sogar kontraproduktive Verhalten unserer Regierung bei nahezu allen entscheidenden Problemen macht Deutschland nicht nur weltweit zum Gespött; es hat auch fatale Folgen für unsere Sicherheit. Mittlerweile weiß jeder, dass wir in eine Dekade des auch militärisch ausgefochtenen Systemwettbewerbs getreten sind. Autoritäre Systeme wie China, Russland und der Iran wollen in Asien, Europa und der arabischen Welt ihre Vorstellung von Ordnung durchsetzen. Diese beinhaltet nicht die Achtung von Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie, ganz im Gegenteil. Diese Mächte wollen all dies abschaffen. Freiheit ist aus deren Sicht ein Schreckgespenst, kein Segen. Manche Staaten folgen ihnen, sei es aus Opportunismus, sei es (wie Saudi – Arabien) wegen gleichgelagerter Grundauffassungen oder sei es, weil der Westen seinen Glanz und seine Glaubwürdigkeit verloren hat. „Der Spitzenreiter der Peinlichkeit oder der Glaube zu wissen (1)“ weiterlesen

Kipp-Punkte

Veröffentlicht am

Von Gastautor Peter Schewe

Neulich las ich, dass die Gesamtzahl der im öffentlichen Dienst Beschäftigten erstmals die Fünf-Millionen Grenze überschritten hat.  Allein das Bundeskanzleramt stockt seine Mitarbeiter um 400 auf und wird für 750 Mio erweitert. Im Haushalt für 2023 sind 4.600 neue Planstellen vorgesehen.

Auf der anderen Seite fehlt es überall an Fachkräften, Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, Gaststätten schließen wegen Personalmangels. 45 Mio der 83 Mio Einwohner Deutschlands befinden sich derzeit in einem sozialversicherten Arbeitsverhältnis, wie viele davon produktiv arbeiten, das heißt das Volksvermögen mehren, Mehrwert schaffen und die anderen ernähren, ist nicht bekannt. Ich schätze mal höchstens ein Drittel. Zwei Drittel sind damit beschäftigt, die Arbeitenden zu verwalten und zu betreuen, die bürokratischen Anforderungen zu erfüllen, die Kranken gesund zu machen bzw. zu pflegen, zu forschen usw. usw. Je mehr uns verwalten, umso mehr bürokratische Hemmnisse wird es geben, die wiederum mit mehr Verwaltungsaufwand überwunden, sprich bearbeitet werden müssen. Schließlich will ja keiner umsonst auf seinem Bürosessel sitzen.

Spätestens seit Marx wissen wir, dass nur diejenigen, die mit ihrer Tätigkeit einen Mehrwert schaffen, also beispielsweise aus einem Rohmaterial ein Gerät fertigen oder aus Sand und Zement ein Bauwerk errichten, das Vermögen einer Volkswirtschaft mehren. Allein aus diesem Mehrwert müssen sich alle anderen Ausgaben für Gesundheits- und Altersvorsorge, für Dienstleistungen jeglicher Art, für die Kultur und den Sport, für die Verteidigung und innerer Ordnung, für die öffentliche und betriebliche Verwaltung, für Bildung und Erziehung, für Arbeitslosen- und Sozialhilfe generieren, er allein ist die Quelle von Wohlstand und sozialem Frieden.

Die Frage ist nun, wann der Kipppunkt erreicht ist, wann die Zahl der Mehrwertschaffenden im Verhältnis zur Zahl der Nutznießern dieses Mehrwertes, man könnte sie auch als Leistungserbringer und Leistungsverbraucher nennen, nicht mehr ausreicht, die anderen zu alimentieren. Vielleicht können uns die Volkswirtschaftler da weiter helfen.

Sicher ist jedoch, dass wenn sich dieses Verhältnis immer weiter in Richtung Leistungsverbrauchern verschiebt, irgendwann ein Punkt erreicht sein wird, wo es nicht mehr reicht. Im Rentensystem, wie auch im kranken Gesundheitswesen ist dieser Punkt ja schon längst überschritten, nur durch Steuersubventionen können die Systeme noch ausgeglichen werden. Aber auch die Steuern und Abgaben müssen ja aus dem Mehrwert generiert werden, wir haben keine andere Geldquelle. Auch Rücklagen sind endlich und Schulden müssen zurückgezahlt werden.

Lange hat die alte Bundesrepublik von einer Dienstleistungsgesellschaft geträumt. Schon damals habe ich mich gefragt, wie eine Wirtschaft funktionieren soll, wenn wir uns alle nur noch gegenseitig die Schuhe putzen, die Haare schneiden oder das Auto waschen, eben Dienstleistungen erbringen. Erst später verstand ich, was damit wirklich gemeint war: Alles was stinkt, Schweiß kostet oder die Umwelt belastet wird ausgelagert, dorthin wo die Löhne niedrig und die Ressourcen billig waren. Selbst wollte man nur noch den Handel und das Geldgeschäft betreiben, mit Geld Geld verdienen und davon gut leben. Jahrzehnte hat es funktioniert, das Elend der Leistungserbringer, wozu auch die DDR lange gehörte, wurde ausgeblendet. Das ging nur so lange gut, wie die Mehrwerterbringer diese globale Arbeitsteilung akzeptierten weil sie für sie von Vorteil war. Diese Rechnung geht nun nicht mehr auf und plötzlich stellen wir fest, was uns alles fehlt, weil wir es selbst nicht mehr herstellen wollten oder können. Auch hier ist der Kipppunkt schon erreicht. Noch wollen wir es nicht wahrhaben, noch meinen wir, uns auf dem Gipfel wirtschaftlicher Stärke zu befinden. Aber die Talfahrt hat schon begonnen, zunächst langsam, aber das Tempo wird zu nehmen und es endet erst, wenn wir im Tal angekommen sind. Erst dann werden wir staunend zu den anderen aufschauen und den Weg nach oben suchen. Wie sagte doch neulich ein Kommentator: Die Führungsmacht Deutschland gibt es nur noch im Feuilleton. „Kipp-Punkte“ weiterlesen

Hattingen-für-Frieden! Demo am 26.März

Veröffentlicht am

Von Gastautor Andreas Röwekamp

Auf der Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner

Unsere Gesellschaft war nie so gespalten, wie heute. Diejenigen, die Friedensverhandlungen fordern stehen denen gegenüber, die zu glauben scheinen, dass nur mehr Waffen Frieden bringen werden. Bei derartig konträren Standpunkten ist es kein Wunder, dass das gegenseitige Verständnis und damit auch eine Verständigung zwischen den beiden Lagern fehlt. Und doch gibt es ihn, den kleinsten gemeinsamen Nenner: „Frieden“!

Hattingen-für-Frieden ist eine Gruppe von Menschen die jeden Montag für die Forderung nach Frieden und einer diplomatischen Lösung im Ukraine-Krieg in der kleinen Ruhrgebietsstadt Hattingen auf die Straße geht. Entstanden ist die Gruppe während der Coronazeit Ende 2021. Da das Thema „Corona“ durch den Ukraine-Krieg nahtlos abgelöst wurde, gehen die Menschen weiter jeden Montag spazieren. Zwar versucht insbesondere die örtliche Presse der Funke Mediengruppe die Teilnehmer mit immer neuen mutmaßlichen Verdächtigungen und Beschuldigungen zu diffamieren und auch die Stadt und der Bürgermeister äußern sich durchweg negativ, aber die Demonstranten lassen sich nicht beirren.

Am 26.3.  hat die Gruppe nun sogar eine Großdemonstration mit bekannten Rednern wie Dr. Daniel Langhans, Ralf T. Niemeyer und Artur Helios organisiert. Ziel der Veranstaltung ist es, so viele Menschen wie möglich im Ruhrgebiet zu mobilisieren, weiter für den Frieden auf die Straße zu gehen. 

Weitere Informationen unter

https://t.me/hattingen_fuer_frieden_aktiv

Knast für Verstoß gegen “schwachsinnige” Maskenpflicht im Freien – der Fall Sabine W.

Veröffentlicht am

Am 9. Februar sagte Gesundheitsminster Lauterbach in der Sendung von Markus Lanz:
“Was Schwachsinn gewesen ist, wenn ich so frei sprechen darf, sind diese Regeln draußen” Er bezog sich zum Beispiel auf das zeitweise Verbot, ohne Maske joggen zu gehen. “Das ist natürlich klar, das sind Exzesse gewesen”. Die Länder hätten massiv überreizt. Nachdem das nun von höchsterc Stelle eingestanden wurde, gibt es aber immer noch Menschen, die bis heute gemaßregelt werden, sogar im Gefängnis sitzen, weil sie sich diesem Schwachsinn widersetzt ha
ben.

Von Gastautorin Angelika Barbe

Nach einem Vortrag wendet sich eine Dame an mich und berichtet mir von einem empörenden Ereignis. Sie müsse sich in ein paar Tagen in der JVA für Frauen melden und eine Ersatzstrafhaft antreten. Ich lasse mir ihre Tel. Nr geben und ein paar Tage später das Vorgefallene in allen Einzelheiten telefonisch schildern, weil es mir zu absurd erscheint.

Der Vorfall

Den 26. Oktober 2020 in der Schloßstraße – eine beliebte Einkaufsmeile in Berlin-Steglitz hatte sich Sabine W. anders vorgestellt. Sie fiel zwei Mitarbeitern des Ordnungsamts auf, als sie ohne einen „Mund-Nasen-Schutz“ auf der Straße unterwegs war, um einzukaufen.

Zwei Tage zuvor war die achte Änderung zur SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung in Berlin in Kraft getreten. Seitdem galt eine Maskenpflicht auf Märkten, in Warteschlangen und in zehn Berliner Einkaufsstraßen. So auch in der Schloßstraße, in die S.W. nichtsahnend zu Fuß einbog.

Wer hätte zu dieser Zeit für möglich gehalten, auf offener Straße eine Atemschutzmaske tragen zu müssen – nicht überall, sondern in ausgewählten Arealen, die sich kein Mensch merken konnte und deshalb nach wie vor als behördlicher Willkürakt der ro-rot-grünen Berliner Regierung zu werten ist?

Seit vier Wochen besuche ich nun wöchentlich Sabine Wohlgemuth in der JVA für Frauen, die dort eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßt. Obwohl sie dafür bereits ein Bußgeld von rund   300 € unter Vorbehalt entrichtete, bekam sie später zusätzlich einen Strafbefehl von 2700 €, der ihr nie ausgehändigt wurde und von dem sie erst erfuhr, als eine Mahnung eintraf.

Der Widerspruch erfolgte nicht in vorgegebener Frist, eine Anhörung fand bis heute nicht statt, ein Zeuge wurde nie gehört. Diesen mit dem InfSG notdürftig getarnten Willkürakt will Frau Wohlgemuth nicht akzeptieren und sitzt lieber die verhängte 3 monatige Freiheitsstrafe ab, als willkürliche Corona-Zwangsmaßnahmen hinzunehmen. „Knast für Verstoß gegen “schwachsinnige” Maskenpflicht im Freien – der Fall Sabine W.“ weiterlesen

Deutschland, ein Trauerfall

Veröffentlicht am

Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Auch wenn unsere Regierenden plötzlich die besten Absichten für das deutsche Volk hätten, wenn sie plötzlich eine politische 180° Wende vollziehen würden – sie wären nicht im Entferntesten in der Lage, diese umzusetzen. Sie waren ja nicht einmal in der Lage gewesen, einen anständige Berufsausbildung oder ein Studium abzuschließen. Wie wollten sie jetzt die anspruchsvollsten politischen Probleme lösen, wo Integrität, Intelligenz, Disziplin und enormes Allgemeinwissen erforderlich sind? Sie würden bestenfalls eine 360° Wende schaffen.

Ein Trauerfall in der Familie

Im Wörterbuch wird „sober“ mit „nüchtern“ übersetzt, aber das wird der englischen Vokabel nicht gerecht. Nicht jeder mit null Alkohol im Blut ist auch „sober“. Dazu gehören Ernsthaftigkeit, Ruhe und Respekt vor der Wichtigkeit des Augenblicks.

Neulich sprach ich mit einem Bekannten per Skype, und sofort fiel mir auf, dass er hochgradig „sober“ war. Seine Mimik, seine Wortwahl, seine Haltung und sogar seine Kleidung waren voll der erwähnten Ernsthaftigkeit, Ruhe und dem Respekt vor der Wichtigkeit des Augenblicks. „Deutschland, ein Trauerfall“ weiterlesen

Gedanken eines „Klimaleugners“

Veröffentlicht am

Von Gastautor Uwe Fischer

Der Begriff „Klima“ ist heutzutage in aller Munde, auf verschiedenste Weise. Die apokalyptischen Vorhersagen, dass die Erde durch die Klimaerwärmung unbewohnbar wird, bringen zunehmend Fanatismus und Extremismus hervor, es wird „geklebt“.

Wer diesem Narrativ des sogenannten menschengemachten Klimawandels nicht vollumfänglich frönt, wird vom linksgrünen Mainstream auch gerne mal als Klimaleugner verachtet. Dieser Spezies fühle ich mich aufgrund meiner Meinung durchaus zugehörig.

Ich habe den Begriff „Klimaleugner“ in Anführungszeichen gesetzt. Warum? Nun, Klima kann man nicht leugnen, wie denn auch. Klima ist definiert als Zusammenfassung von Wettererscheinungen, die langfristig und meist großräumig auf der Erde wirken. Von den Polen bis zum Äquator gibt es verschiedene Klimazonen, die regional verschiedenartig ausgeprägt sind. Auf jedes Lebewesen wirkt Klima, jede Landschaft ist durch das jeweilige Klima geprägt. Was, bitte schön, gibt es da zu leugnen?
In einer Zeit, in der man Naturwissenschaften abwählen kann und postfaktisch sogenannte „politische Korrektheit“ gegenüber Wissenschaftlichkeit den Vorrang hat, gehören solche Fakten natürlich nicht mehr zur Allgemeinbildung. Weshalb? Weil es den Ideologen ihr Tun vereinfacht.

Ich leugne nicht den Fakt, dass die Durchschnittstemperaturen steigen, dass Wetterextreme zunehmen. Das lässt sich nicht nur am Thermometer oder beim Wetter feststellen, auch im Wandel des Artenspektrums der Flora und Fauna wird das deutlich. Beispielsweise fühlen sich zunehmend ehemals mehr südlich verbreitete Arten nun auch in Mitteleuropa wohl und sind dabei, sich zu etablieren. Arealgrenzen verschieben sich, Arten sind in der Lage, sich veränderten Bedingungen anzupassen. Das haben sie immer schon getan. Der Vogelzug hat sich verändert. Natürlich gibt es Verlierer und wärmeintolerante Arten, wie z.B. die sogenannten Eiszeitrelikte werden seltener, weil sie kaum noch geeignete Bedingungen vorfinden.

Klimaveränderungen sind ergo nicht zu ignorieren. Was mir aber missfällt, ist die einseitige Betrachtungsweise, die alle Fakten, die nicht ins Konzept passen, ausgeblendet und Gegenargumente ignoriert werden. „Gedanken eines „Klimaleugners““ weiterlesen

Diskussion Klimasteifen (Teil I) (Darstellung und Referenztemperatur)

Veröffentlicht am

von Hans-Peter Stricker und Philipp Lengsfeld, re:look climate gGmbH

Dieser Text erschien zuerst auf den Seiten der re:look climate gGmbH (www.relook-climate.de)

Guten Tag,

wir vom wissenschaftlichen Team der re:look climate gGmbH, möchten Ihnen etwas über die sog. Klimastreifen diskutieren, die zur Zeit allgegenwärtig sind.

Gerade in Deutschland erfreuen sie sich sehr großer Beliebtheit, zieren Tassen, T-Shirts, Wetterberichts-Hintergrundwände oder auch Straßenbahnen. Im Anhang nur pars pro toto ein Bericht aus Freiburg.

Die Klimastreifen waren so erfolgreich, dass sie sich nicht wirklich erklären mussten.

Trotzdem ist es interessant und lehrreich ihren Ursprung etwas genauer anzuschauen. Klimastreifen waren wohl ursprünglich das Mittel, einen mutmaßlich singulären Anstieg von Jahresdurchschnittstemperaturen in den letzten hundert, fünfzig oder zwanzig Jahren auf intuitive und ebenfalls singuläre Weise erfahrbar zu machen.

Popularisiert wurden sie durch den Wissenschaftler Ed Hawkins, einen ausgebildeten Astrophysiker und jetzt Professor für Klimawissenschaft an der Universität Reading, UK. Ed Hawkins hat die Klimastreifen als warming stripes eingeführt und betreibt die Webseite #showyourstripes, die globale Quelle der Klimastreifen ist (alle Quellen unten).

Worauf beruft der Effekt der Klimastreifen?

In üblichen Temperaturkurven können Trends und starke Schwankungen nicht auf den ersten Blick deutlich wahrgenommen und voneinander getrennt werden. Hier die Jahresdurchschnittstemperaturen für Berlin von 1880 bis 2021: „Diskussion Klimasteifen (Teil I) (Darstellung und Referenztemperatur)“ weiterlesen

Kauf- und Leseempfehlung! Fritz Vahrenholts neues Buch über die Energiekrise

Veröffentlicht am

Mit diesem Text möchte ich eine Kauf- und Leseempfehlung aussprechen: Fritz Vahrenholt hat das! Buch zur Energiekrise geschrieben: „Die große Energiekrise und wie wir sie bewältigen können“.

Und dies ist tatsächlich ein Buch, wo schon die Überschriften und Zwischenüberschriften den richtigen Weg zeigen und absoluten Klartext verbreiten.

Gleich in der Einführung wagt sich Vahrenholt an den verfemten Begriff der „großen Transformation“ ran. Die momentane Energiepolitik, nicht nur in Deutschland übrigens, ist „Auf dem Weg zum Öko-Staat“ und basiert, bzw. rechtfertigt sich (Zwischenüberschrift „Entmutigende Fehler“) mit völlig überzogenen CO2-Modellierungen, die das zuständige MPI in Hamburg so charakterisiert: „die Fehler sind entmutigend“.

Trotzdem bleibt Vahrenholt optimistisch und das finde ich gut: Die letzte Zwischenüberschrift der Einleitung lautet: „Wohlstand sichern“.

Mit diesem Frame kann man sich das Buch modular erschließen: Kapitel 1 („Die Zukunft von Gas, Öl und Kohle“) erzählt „von unrealistischem Wunschdenken und falschen Annahmen“. Kapitel 2 („Der Pyrrhus-Sieg über das Kohlendioxid“) detailliert die heillos überzogene Modellierung: „Die Welt wird in den nächsten Jahren nicht untergehen“.

Kann man sich bis dahin noch damit beruhigen, dass dieser Wahn auch außerhalb Deutschlands groß war, wird es ab Kapitel 3 wirklich schmerzhaft für den deutschen Michel: „Ohne Fracking hat Erdgas keine Zukunft“ und deshalb „Warum sich Fracking auch am Standort Deutschland lohnt“. Gerade dieses Kapitel beschreibt sehr schön, wie krass das Pendel in Deutschland auf die andere Seite geschlagen ist – natürlich muss Bergbau möglichst umwelt-, landschafts- und menschenschonend (Bergleute und Bevölkerung der Umgebung) betrieben werden, aber die Deutschen wussten auch mal, dass Bergbau in jeglicher Form auch die Quelle für Fortschritt und Wohlstand ist. Und das vom Verbieten noch kein Ofen warm geworden ist, geschweige denn eine arbeitsplatz- und wohlstandfördernde Wertschöpfung in Deutschland stattfindet. „Kauf- und Leseempfehlung! Fritz Vahrenholts neues Buch über die Energiekrise“ weiterlesen

Morbus Bahlsen

Veröffentlicht am

von Alexander Freitag

Als ich Ende der 1980’er-Jahre via Zivildienst den medizinischen Teil meiner Laufbahn in der Notfallmedizin begann, lernte ich unter anderem zwei Arten von Patienten kennen: Jene, denen ich helfen konnte. Und jene, die sich partout nicht helfen lassen wollten, weil ihnen wahlweise Debilität oder schlicht Dummheit im Weg stand. Manch einer davon landete auf direktem Weg unter dem Torf, wo vielleicht heute noch das Gras über seine Beschränktheit wächst. Für diese Kategorie Patienten, auch das lernte ich, gibt es unter Medizinern eine ganz eigene Diagnose. Die findet man auch nicht im offiziellen Diagnosen-Katalog der WHO (ICD), sondern es ist eher eine Diagnose, die man unter der Hand stellt. Dezent. Aber deutlich. Sie lautet: Morbus Bahlsen. Zu Deutsch: Weicher Keks. Da hat einer eben einen an der Waffel.

An diesen „Morbus Bahlsen“ muss ich seit geraumer Zeit immer wieder denken. Nicht wegen der Patienten, mit denen ich nach wie vor zu tun habe. Sondern wegen des erkennbar tiefen geistigen und intellektuellen Zustands von Gesellschaft, Medien und Politik. Im letzteren Fall sind es vor allem die Grünen, deren Partei- und Führungspersonal sich durch kontinuierliche kognitive Blackouts auszeichnet: Egal, ob irgendeine Annalena in „hunderttausende von Kilometern entfernte Länder“ reist – oder eben mal rasch in die benachbarte „Ostkokaine“, um dort bei einer „360-Grad-Wende“ festzustellen, dass sie immer noch auf demselben Fleck steht. Oder ob „der Robert“ und „der Cem“ beim ultracoolen Vorstellen bei Indigenen im schönen und grünen Südamerika erklären, dass Deutschland schon lange unbewaldet sei (mit derselben intellektuellen Kunst erklärte er schon das eher betriebswirtschaftliche Thema von Insolvenzen …) – es ist und bleibt diese Mischung aus erkennbarer Geringbildung und Dunning-Kruger-Effekte, die deutsches Politik-Personal derweil auszeichnet. Wann immer irgendwo auf der Welt irgendein Unsinn geplappert, irgendein Stuss verzapft wird – zumeist wird dabei Deutsch gesprochen. „Morbus Bahlsen“ weiterlesen