Die Wärmepumpe ist technisch ausgereift, wie ein Kühlschrank

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Selten hat ein Beitrag von mir solch positive Reaktionen hervorgerufen, wie der Gastbeitrag von Uwe Fischer über seine Erfahrungen mit der Wärmepumpe. Es kamen sogar Hilfsangebote, eins von einer Wärmepumpenfirma aus dem Erzgebirge, eins von der Kundezentrale von Vissmann. Gern veröffentliche ich einen Leserbrief eines Wärmepumpen-Spezialisten  aus dem Erzgebirge:

Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

ich habe den Beitrag von Herrn Uwe Fischer gelesen. Da ich seit etwa 15 Jahren deutschlandweit Wärmepumpen begutachte, habe ich oft mit derartigen Fällen zu tun. Ich kann den Frust und Ärger von Herrn Fischer gut verstehen und nachvollziehen. Ich habe zwei Fachbücher über Wärmepumpen geschrieben und denke, dass ich die ganze Problematik recht gut beurteilen kann. Da ich selbst  mit einer größeren Heizungsfirma viele Jahre Wärmepumpen geplant und installiert habe, kann ich mir ein einigermaßen objektives Urteil zur Entwicklung des Wärmepumpenmarktes in Deutschland erlauben und möchte die ganze Sache etwas relativieren. Aus den Erfahrungen meiner Gutachtertätigkeit kann ich klar sagen, dass es sich bei der stetigen Zahl an Problemfällen, auffällig wenig an der Wärmepumpe selbst liegt. Diese Technik ist inzwischen ähnlich ausgereift wie ein Kühlschrank, welche bekanntlich sehr zuverlässig und störungsfrei arbeiten. „Die Wärmepumpe ist technisch ausgereift, wie ein Kühlschrank“ weiterlesen

Merz contra Meinungsfreiheit

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Auf diesem Blog habe ich wiederholt darauf hingewiesen, dass die von der Mehrheit der Wähler ersehnte Politikwende mit der CDU nicht kommen wird. Zwar wird in der Wahlwerbung für Merz angekündigt, dass es eine solche geben soll, wenn man seine Stimme der CDU gibt, allerdings widerspricht sich Merz in seinen öffentlichen Äußerungen selbst immer wieder. Er will ganz klar als Bundeskanzler mit den Grünen weitermachen, das heißt, deren Politik, die auf eine Deindustrialisierung unseres Landes zugunsten einer „Dekarbonisierung“ der Wirtschaft hinausläuft, fortsetzen. Er wird weder die unkontrollierte Masseneinwanderung noch das bereits gescheiterte Erneuerbare-Energien-Gesetz stoppen, weil die Grünen das nicht wollen.

Weil es immer mehr Widerspruch in der Bevölkerung gegen die absurde grüne Politik gibt, sind die Grünen dabei, an vorderster Front die Meinungsfreiheit zu bekämpfen. Dem schließt sich Merz nicht nur an, er will aktiv mittun. Auf der CSU-Klausurtagung im bayerischen Seeon verkündete er auf einer Pressekonferenz, dass er die Dynamik in sozialen Netzwerken mit „zunehmender Besorgnis“ betrachte.
Er wiederholt die woken Falschbehauptungen, dass auf den sozialen Plattformen „Falschinformationen, einseitige Kampagnen, Halbwahrheiten, Hetze, Hass und diese Auswüchse“ zu finden seien. Deshalb befürworte er, „dass sich die Europäische Union mit diesem Thema beschäftigt und dass sie das auch reguliert“. Das ist der öffentliche Ruf nach noch mehr Zensur. Bekanntlich hat die EU mit dem Digital Services Act die Meinungsfreiheit in Europa bereits erheblich eingeschränkt, indem mit Hilfe solch schwammiger Begriffe wie „Hass und Hetze“ vor allem Kritiker der Regierungs- und EU-Politik verfolgt werden. „Merz contra Meinungsfreiheit“ weiterlesen

Abgrund

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Robert Harris hat seit seinem ersten Erfolgsroman „Vaterland“, in dem er beschreibt, wie Deutschland ausgesehen haben könnte, wenn die Nazis gesiegt und versucht hätten, die Erinnerung an ihre Gräueltaten zu löschen, immer wieder große Themen angepackt. Er schrieb über die Entschlüsselung des scheinbar unknackbaren Nazicodes, den Untergang von Pompeji, die Tyrannei im antiken Rom, die Ermordung des Ghostwriters eines britischen Premiers, den überraschenden Ausgang einer Papstwahl oder die Dystopie über eine Zeit nach dem Untergang der westlichen Welt.

In seinem neuesten Roman wandte Harris sich dem Beginn dieses Untergangs zu, dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der Urkatastrophe der westlichen Zivilisation. Er erzählt die Geschichte anhand einer Liebesaffäre des britischen Premiers Herbert Henry Asquith mit der dreißig Jahre jüngeren Venetia Stanley. Die Handlung beginnt zwei Wochen vor Kriegsausbruch, in einer Welt, in der die herrschende Klasse in England einen Lebensstil pflegte, der mit dem Ersten Weltkrieg untergegangen ist, und niemand daran dachte, dass dieses süße Leben beendet werden könnte. Da ist ein Kronprinz im fernen Serbien erschossen worden, worauf Österreich unerfüllbare Forderungen an den serbischen Staat gestellt hat. Na und? Das wird sich schon irgendwie wieder hinbiegen. Kein Grund, sich Sorgen zu machen. Die irischen Separatisten sind ein größeres Problem für den britischen Premier, das allergrößte aber ist, dass Venetia auf Anweisung ihrer Eltern London verlassen muss, um auf einem fernen Familienlandsitz die nächsten Wochen zu verbringen, bis sie mit der Mutter auf Reisen nach Indien und Australien gehen sollte. „Abgrund“ weiterlesen

Der Stern von Bethlehem

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Sollten wir uns angesichts der unsicheren Zeiten keine frohe Weihnacht mehr wünschen? Im Gegenteil, gerade jetzt ist die frohe Botschaft wichtiger denn je. Sie kann die Verzagten wieder aufrichten, auch wenn sie nicht mehr wissen, was die Weihnachtsbotschaft ist. Die Zeit, in der Joseph und die schwangere Maria zur Volkszählung reisen mussten, war geprägt von Unsicherheit und Gewalt. Sie fanden keine Herberge und mussten in einem Stall Unterschlupf suchen, als bei Maria die Geburt einsetzte. Dann kamen die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland, geleitet vom Stern von Bethlehem, um den neuen König, den Erlöser, zu begrüßen. Fortan wurde der Friede auf Erden jedes Jahr aufs Neue verkündet. Auch ahnungslose Atheisten können sich der Faszination der Weihnachtsgeschichte nicht entziehen.

Das habe ich jüngst bei der Aufführung des Singspiels von Daniel Klajner „Der Stern von Bethlehem“ erlebt. Das Stück wurde in der Herzschlag Jugendkirche zu Nordhausen gegeben. Die Premiere und die zwei folgenden Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Schon das zeigte ein Interesse, das angesichts der weitgehenden Entchristianisierung des Westens, aber besonders auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, erstaunlich genannt werden kann. „Der Stern von Bethlehem“ weiterlesen

Organisierte Verantwortungslosigkeit

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Dies ist die weitere Leseprobe aus meinem neuen Merkel-Buch, das Sie ab jetzt im Verlag bei Achgut (und überall, wo es Bücher gibt) erwerben können.

Mit “organisierter Verantwortungslosigkeit” hat Mitte der Siebziger Jahre der Regimekritiker Rudolf Bahro in seinem Buch “Die Alternative” das System der Endzeit in der DDR beschrieben. Wer geglaubt hat, dass die Entkoppelung von Politikern von der Verantwortung für die Gesellschaft nur in ideologiegesteuerten Diktaturen möglich ist, liegt falsch. Ging es den SED-Machthabern noch um eine Idee, den Sozialismus, beschreibt Robin Alexander in seinem Buch “Die Getriebenen” eine politische Kaste, die in der Flüchtlingskrise agiert, als wäre die reale Welt ein Videospiel, in dem es nur darauf ankommt, am Ende von den Medien als Punktsieger betrachtet zu werden – koste, was es wolle. Das war nicht Merkel allein, aber sie war das Gesicht dieses Spektakels, das den Namen Politik nicht verdient.

Robin Alexanders Buch “Die Getriebenen” war reiner Sprengstoff. Wäre es in der Ära Kohl erschienen, hätte es die Regierung Kohl am nächsten Tag nicht mehr gegeben. Merkel dagegen hat es nicht geschadet, obwohl ihre sogenannte Flüchtlingspolitik als ein einziges Gewebe aus Fehlinformationen, Täuschungen, Kanzlerinnen-Alleingängen, Abwesenheiten in entscheidenden Momenten, Trotzreaktionen, Ahnungslosigkeit und Inkompetenz beschrieben wird. Es macht fassungslos, zu lesen, wie diese Gemengelage aus koordinierter Verantwortungslosigkeit das Schicksal nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas auf eine schiefe Ebene gebracht hat, von der man bis heute nicht weiß, wohin sie uns noch rutschen lässt.

Noch beunruhigender ist das Schweigen der Mainstream-Medien, die in der “Flüchtlingskrise” eine ungute Rolle gespielt haben. Sie haben sich längst von ihrer Bestimmung als Kontrolleure der Macht gelöst und sind Teil des Machtkartells geworden. Robin Alexander bemerkt das fast nebenbei: “Unter Angela Merkel hat sich das Bundespresseamt gewandelt von einer Behörde, die über die Arbeit der Regierung informiert, zu einer Behörde, die vor allem für die Regierung ermittelt, was die Bürger denken und fühlen.” Oder angeblich denken und fühlen, denn an den Resultaten dieser Ermittlungen kann man erhebliche Zweifel haben. „Organisierte Verantwortungslosigkeit“ weiterlesen

Keine Fehler, nirgends

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Dies ist die dritte Leseprobe aus meinem neuen Merkel-Buch, das sie ab jetzt im Verlag bei Achgut (und überall, wo es Bücher gibt) erwerben können.

Als die Erschütterungen, die Merkels Politik der ungebremsten, unkontrollierten Einwanderung hinterlassen hatte, nicht mehr zu übersehen waren, entschloss sich Merkel zu einer Scheinkorrektur. Sie reiste nach Ankara und handelte mit Recep Tayyip Erdoğan, dem Präsidenten der Türkei, einen Deal aus. „Sie hat das unmöglich Scheinende möglich gemacht und ihr erstes maßgebliches Zwischenziel erreicht, nämlich eine Übereinkunft mit Ankara, die Voraussetzungen dafür schaffen soll, wieder zu geordneten Verhältnissen an den europäischen Außengrenzen zurückzukehren“, jubelte Volker Zastrow in der FAZ (20.3.2016). Wirklich? Wer sich den Text der Vereinbarung anschaute, fragte sich, woher dieser Optimismus kam. Die Vereinbarung war das Papier nicht wert, auf das sie geschrieben worden war. Es gab handfeste Zugeständnisse an die Türkei, was Visafreiheit und Neubelebung der Beitrittsverhandlungen zur EU anging. Davon abgesehen gab es nur das Prinzip Hoffnung und illusorische Festlegungen. Die FAZ hatte eingeräumt, dass es „Rückschläge“ geben könnte. Der Wahrheit näher kam der Verdacht, dass dieses Abkommen von Anfang an nicht funktionierte.

Für jeden Syrer, der aus Griechenland in die Türkei zurückgewiesen werden würde, sollte ein Syrer aus den Flüchtlingslagern der Türkei über legale Verfahren in die EU kommen. Das sollte ab dem 4. April 2016 gelten und dazu führen, dass die irreguläre Einreise nach Europa an Attraktivität verliert. Für dieses Umsiedlungsverfahren sollten zunächst 18.000 Plätze zur Verfügung stehen. Schon das war absurd, denn es befanden sich weit mehr Menschen in den griechischen Lagern. Wie die EU hoffen konnte, dass die Zahl von 18.000 nicht erreicht werden würde, ist eines der vielen Rätsel. „Keine Fehler, nirgends“ weiterlesen

Der Aufstieg eines unbeschriebenen Blattes in die große Politik

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Dies ist die zweite Leseprobe aus meinem neuen Merkel-Buch, das Sie ab jetzt im Verlag bei Achgut (und überall, wo es Bücher gibt) erwerben können.

Angela Merkel war keine Bürgerrechtlerin, wie fast alle ihre Biografen irgendwie nahelegen wollen. Aber sie sah, wie kaum ein anderer, in der Friedlichen Revolution und dem Vereinigungsprozess ihre Chance. Sie erzählte gern – auch mir –, wie sie sich nach dem Mauerfall, als es ungefährlich wurde, aufmachte, um Anschluss an die neu entstandenen politischen Bewegungen zu suchen. Ihre erste Wahl war die SDP, wie die neu gegründeten Sozialdemokraten der DDR ein paar Wochen lang hießen.

Sie traf im ersten richtigen Büro der jungen Partei ein, das sich im „Haus der Demokratie“ in der Berliner Friedrichstraße befand. Der ehemalige Sitz der SED-Bezirksleitung Berlin war vom neuen Parteivorsitzenden der SED-PDS Gregor Gysi den neu gegründeten Parteien „geschenkt“ worden. Im Büro saß Angelika Barbe, Bürgerrechtlerin und Mitbegründerin der SDP. Barbe kannte Merkel natürlich nicht, war aber überrascht, mit welchem Anspruch unter Berufung auf ihren Doktortitel sie auftrat. Merkel wollte gleich ganz oben mitmachen. Barbe erwiderte, das sei so nicht möglich, Merkel müsse sich an den für ihren Wohnort zuständigen Kreisverband wenden. Das wollte Merkel nicht. Man trennte sich kühl. Merkel gab später als Begründung an, sie hätte Barbe so unmöglich gefunden, dass die Sozialdemokraten für sie nicht mehr infrage kamen. „Der Aufstieg eines unbeschriebenen Blattes in die große Politik“ weiterlesen

Ein Farbfilm wird Merkels Bilanz nicht retten

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Dies ist die erste Leseprobe aus meinem neuen Merkel-Buch, das Sie ab jetzt im Verlag bei Achgut erwerben können.

Als Ex-Kanzlerin Angela Merkel am 17. Juli 2024 70 Jahre alt wurde, hat das kaum einer bemerkt. Die Innenministerin der Ampelregierung Nancy Faeser hatte das Compact-Magazin von Jürgen Elsässer verboten. Das dominierte die Schlagzeilen. Zwar erschienen in einigen Zeitungen, wie der Süddeutschen, die Merkel prominent ihre Seite Drei widmete, mehr oder weniger lange Artikel, die aber auch mehr oder weniger unbeachtet blieben. Bei ihrem Abgang hatten viele Journalisten noch Tränen vergossen und behauptet, man würde Merkel schmerzlich vermissen. Dies war allerdings nicht der Fall. Das lag weniger daran, dass die Ex-Kanzlerin nur noch selten in der Öffentlichkeit auftrat, sondern vor allem daran, dass es kein einziges positives Projekt gibt, das mit ihrer Kanzlerschaft verbunden wäre.

Die Süddeutsche stellte die Frage, ob Merkel eine große oder nur eine halbgroße Kanzlerin gewesen sei, und präsentierte gleichzeitig eine lange und nicht vollständige Liste ihrer Fehlentscheidungen. Was der Autor der Süddeutschen aber nicht einmal zu denken wagte, ist das Folgende: Sie war die schlechteste Kanzlerin seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Sie war die Kanzlerin der Zerstörung des Erfolgsmodells Bundesrepublik Deutschland. Während ihrer vier Regierungen wurden die Weichen für die Demontage des Rechtsstaates, des Grundgesetzes, der Wirtschaft und der Gesellschaft gestellt. Keiner hat das besser gewusst als sie selbst. Sie ist deshalb nicht wieder zur Wahl angetreten, damit nicht ihr, sondern ihrer Nachfolgeregierung die Schuld an dem sich abzeichnen den Desaster gegeben wird. „Ein Farbfilm wird Merkels Bilanz nicht retten“ weiterlesen