Von Ulrich Sauer
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Der ÖRR, das ZDF voran, hat sich in den letzten Jahren immer mehr von seinem gesetzlichen Auftrag entfernt und ist von einer Anstalt des öffentlichen Rechts zu einer Anstalt des öffentlichen Ärgernisses mutiert. Namen wie Böhmermann und Bosetti, Himmler und Hasselfeldt personifizieren diesen Abstieg.
Jüngster, exemplarischer Fall war der vergiftete Nachruf von Dunja Hayali auf den ermordeten Amerikaner Charlie Kirk. Ganz abgesehen davon, dass der Beitrag ein eklatanter Verstoß gegen die Wahrheitspflicht war, handelte es sich um eine lupenreine Straftat, nämlich eine Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener (§ 189 StGB). In einer an Recht und Gesetz ausgerichteten Anstalt hätte man Dunja Hayali aufgefordert, Belege für ihre Behauptungen vorzulegen, widrigenfalls sie mit einer fristlosen Kündigung rechnen müsse. Stattdessen haben es die Verantwortlichen für angebracht gehalten, Dunja Hayali einen Persilschein auszustellen und sie in Schutz gegen – zugegebenermaßen indiskutabel unflätige – Angriffe im Netz zu nehmen. Dies war ein Tiefpunkt in der an Zumutungen reichen Geschichte des ÖRR, eine dreiste Verhöhnung von Millionen Zwangsbeitragszahlern.
Dem historisch bewanderten Wutbürger kommt unwillkürlich Voltaires Aufruf „Ecrasez l´ínfame“ in den Sinn. Diese damals gegen die unheilige Allianz von Thron und Altar (heute Regierung und Staatsmedien als neue Glaubensgemeinschaft) gerichtete Aufforderung ist aktueller denn je, fasst sie doch das Gebot der Abschaffung des ÖRR in prägnanter Weise zusammen. Dieser ist ja nun wirklich nicht essentiell für das Überleben unserer Gesellschaft (frei nach an einer der führenden Philosophinnen des Landes). Vielleicht wird man aber schon nach den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt konstatieren können, dass hier das Ende des ÖRR in seiner jetzigen Form seinen Anfang nahm. Schließlich kam es in dieser Gegend vor einiger Zeit schon einmal zu einer Reformation mit weitreichenden Folgen.
