Nicht ohne meine Maske!

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Zur Psychologie einer verängstigten Gesellschaft, die laut INSA-Umfrage freiwillig weiter Maske tragen will

Von Gastautor Steffen Meltzer

Tauben und Menschen tragen eine gemeinsame Genmutation in sich. Die gleichen Gene, die über die Federfarbe entscheiden, können beim Homo-Sapiens zu Hautkrebs führen. Neben der genetischen Verwandtschaft muss es außerdem psychologische Ähnlichkeiten geben. Auch ein Vogel im Käfig meint, dass er frei wäre, wenn er nichts anderes kennt.
Nach einer INSA-Umfrage gaben 63 Prozent an, auch nach dem Ende der Maskenpflicht freiwillig eine Maske im Supermarkt tragen zu wollen. Die meisten FFP2-Masken sind nutzlos, weil sie nicht abschließend-genau sitzen. Man könnte als Erkennungszeichen, um bei den Guten dazuzugehören, auch eine Feder am Hut oder eine Rose am Knopfloch tragen. Masken schützen einen grundsätzlich nicht selbst. Da Corona-Impfungen als Nonplusultra unverzichtbar sein sollen, ist es paradox, gleichzeitig noch eine Maske zu tragen. Ressourcenverschwendung in einer Welt des panikartig propagierten Klimawandels. Wo bleibt der Aufschrei der Empörungsindustrie? Die mit uns zu 98,7 Prozent genetisch verwandten Bonobos würden diese Nonsens-Dressur ablehnen. Unsere nächsten Artverwandten wären dafür viel zu klug, zu sozial und zu friedlich.

Anders der Homo Sapiens, bei dem das gebetsmühlenartige Eintrichtern wirkt: Ich mache jedoch keinem menschlichen Individuum einen persönlichen Vorwurf, selbst im Freien, ob solo unterwegs oder beim Rad fahren, eine heiliggesprochene Bakterienschleuder aufzusetzen. Oder wenn Kraftfahrer allein Auto fahren, wie immer wieder gesehen. Mein Tipp an diese: Wenn einen die Leute von draußen komisch anschauen, am besten das Autoradio lauter machen. Außerdem beruhigen die maskenfreundlichen Nachrichten. Fußgänger mit Maske und Kopfhörern erinnern mich eher an vermeintliche Außerirdische.
Die Psychologie des Individuums in Verbindung mit der Psychologie der Massen:
Diese einschneidende, langanhaltende Konditionierung und die freiwillige kommunikative Isolierung waren von Anfang an beabsichtigt. Nur hatte man in Berlin, Stadtteil Bullerbü, verschlafen, genug Vorräte für Krisen anzuschaffen. Nicht nur, was die Masken betrifft. Bis zur Bereitstellung sollte es zum „Schutz“ gern eine chemisch behandelte toxische lauterbachsche Staubsaugerbeutelmaske im Antlitz der Korrekten sein. Eine nutzlose Pseudosicherheit, der Beginn eines Dauermartyriums. Wer noch eine Weile gesund bleiben oder überleben will, sollte besser bei diesen „substantiellen“ Ratschlägen einiger Politiker weghören. Nach wie vor. Überleben darf keine Glückssache werden.
Nicht jeder ist in der Lage, den Mechanismus eines politischen Uhrwerkes zu durchschauen. Das soll kein Vorwurf sein, niemand kann das. Ein probates Mittel dagegen ist die Schwarmintelligenz. Das Gegenteil einer befohlenen Meinung irgendwelcher Quacksalber.
Auf manchen Zeitgenossen lastet im Alltag ein riesengroßer Anpassungsdruck, der nicht selten mit Existenzängsten verbunden ist. Ich kann zumindest für diese Menschen ein intuitives Verständnis aufbringen. Der Mensch ist ein „Rudeltier“ und sozialer Mitläufer, das ist unsere eigene DNA. Aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden, war früher ein Todesurteil und hieß, elendig zu sterben. Aufgefressen zu werden durch wilde Tiere oder verhungern, verdursten, erfrieren, vielleicht von einer fremden Sippe erschlagen zu werden. Risiken gab es ohne Ende. Diese Urängste sind tief in uns verwurzelt. Wir sind jedoch die gegenwärtig erfolgreichste Spezies und für Krisen wie gemacht. Man hat uns nur vorsätzlich aberzogen, Krisen zu meistern. Schon ein Neugeborenes trägt alle diese erforderlichen Anlagen in sich. Das Problem ist die jeweilige Sozialisierung. Der Maskenzwang in der Grundschule wurde nicht ohne Grund bis zuletzt zäh verteidigt und hochgehalten. Die angebetete Maske als neuer Religionsersatz.
In jeder Gesellschaftsform sind ca. 90 bis 95 Prozent aller Menschen Mitläufer. Das macht auch Sinn. Mehrheiten sind Minderheiten zumeist überlegen. In unserer kollektiven abgelegten DNA ein überlebensnotwendiger Schutz vor Gefangennahme, Ermordung, Versklavung und so weiter. So war es. Und so kann es wieder werden. Ich hoffe es nicht. Wehrhaftigkeit ist die Grundvoraussetzung für den inneren und äußeren Frieden des Individuums und der Gesellschaft. Ein Grundsatz, der lange Zeit grob fahrlässig schwer vernachlässigt wurde. Menschen werden reale Gefahren ausgeredet oder verharmlost, andere werden dagegen hysterisiert. Man denke nur an die ausgebliebenen Hochwasserwarnungen im Ahrtal. Äußere Bedrohungen und die Kriminalität wurden schöngeredet, um die Polizei, Justiz und Bundeswehr stark zurückzubauen. Pseudogefährdungen wurden erfunden oder maßlos aufgebläht. Neben dem alten weißen Mann, der für alles Unglück dieser Welt verantwortlich zeichnen soll, ist die deutlich harmlosere Omikron-Mutation mit den Schnupfen-Inzidenzzahlen ein Paradebeispiel dafür. Männer und Viren, die Synonyme alles Bösen. Natürlich können auch Menschen an dieser Variante sterben. So wie jährlich 20.000 Patienten an den Krankenhauskeimen. Dem modernen Menschen haben der autoritäre Mainstream und die herrschende linksgrüne Ideologie das eigene Denken abgenommen.
Rückblick in der Menschheitsgeschichte: Welcher Volksstamm einst mehr Nachwuchs zeugen und großziehen konnte, konnte bald seine Nachbarn, die über weniger menschliche Ressourcen verfügten, unterwerfen, um damit besser zu (über-)leben. Frauen waren ein begehrtes Beutegut, sie dienten der weiteren Stammesverstärkung durch die Fortpflanzung. Männer wurden oftmals getötet. So zum Beispiel auch in den drei großen Besiedlungswellen Europas.
Mehrheiten sind für den Einzelnen auch bequem. Der kritiklose Mitläufer ist entweder ein guter Schauspieler, „clever“ oder denkfaul. In Deutschland kam das spezielle Bedürfnis hinzu, der Staat möge einem sagen, wo es bitteschön langgeht. Wache Geister sprechen von der Symbiose zwischen dem Obrigkeitsstaat und dem Untertan, eine deutschtypische DNA.
Warum werden Kinder in ihrer Entwicklung systematisch verunsichert? Das betrifft nicht nur die Sexualität. Unter der Agenda der „bunten Vielfalt“ werden anstatt Menschen mit Rückgrat bindungslose, woke und narzisstische Menschen herangezogen. Mehrheiten verschaffen heutzutage vielen dieser getriebenen und an sich selbst zweifelnden Menschen eine innere Pseudosicherheit. Denn die Mehrheit könne sich nicht täuschen. Wirklich nicht? Wer das glaubt, hat in Geschichte nicht aufgepasst oder war ständig Kreide holen. Denn in dieser Konstellation liegt auch eine ungeheure Gefahr. Die der Manipulation, der Gehirnwäsche, des Aufstachelns, des Spaltens, der Ablenkung. Profis wissen das sehr gut zu nutzen. Charismatische Persönlichkeiten braucht es nicht mehr. Die Mittel sind im Zeitalter der Digitalisierung geradezu unerschöpflich. Niemand kann sich dem 24 Stunden am Tag entziehen. Und niemand von uns ist unbeeinflussbar, auch nicht die, die das von sich glauben.
Bereits vor der Corona-Pandemie gab es im TV Akteure, die in puncto Masketragen die Länder Japan, Korea etc. als Vorbilder für „uns“ Europäer/Deutsche nachhaltig, öffentlichkeitswirksam und wohlfeil angepriesen haben. Wir sollten diesem disziplinierten Gebrauch nacheifern. Nichts kommt von nichts und Zufälle gibt es nicht.
Mein Fazit:
Besser den eigenen Kopf einschalten, selbst auf die Gefahr hin, sich auch mal zu irren und dafür gescholten zu werden. Irren ist menschlich, nur wer sich ausprobiert und Fehler macht, gar für den Moment scheitert, kann wachsen. Manchmal sogar über sich hinaus. „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!“ Heute will das der „fürsorgliche Staat“ „Otto“ und „Ottilie Normal“ abnehmen: „Deutschland so sicher wie nie! Aber die Omikron-Variante – die Gefahr war nie so groß wie jetzt!“ Untertreibung und Übertreibung gehen Hand in Hand. Warum eigentlich? Gibt es Gründe, staatstreue und loyale, brav-steuerzahlende, aber eigenverantwortlich-denkende Personen in die Schranken zu weisen? Den Meinungskorridor immer weiter einzuengen? Nicht nur scheinbar ja. Es muss sich viel verändert haben. Auch der vermeintliche Fortschritt kann mitunter reaktionär sein. Hinter der bunten Vielfalt können sich graue Monotonie und Einfalt verbergen, hinter dem Antirassismus tatsächlich Ausgrenzung, Sprech- und Denkverbote und Schuldzuweisungen.
Mein unverbesserliches Ideal: Ich will einen starken Staat, aber ich brauche keinen Nanny-Staat. Es reicht mir, wenn er seinen Kernaufgaben in demokratisch-rechtsstaatlicher Art und Weise nachkommt. Weniger Haltung und Quoten, dafür fachlich kompetente und charakterlich geeignete Persönlichkeiten an der Spitze. Freiheit und Sicherheit sind keine Gegensätze, im Gegenteil. Dazu gehört auch, die Sicherheit seiner Bürger und deren bürgerliche Freiheiten zu garantieren. Inhaltlich vollumfänglich müssen gestärkt werden: Bildungssystem, Bundeswehr, Justiz, Polizei. Garantie der politischen Betätigung sowie legitime Meinungsfreiheit innerhalb des Grundgesetzes. Eine Delegierung dieser hoheitlichen Aufgaben an Unternehmen und/oder alimentierte Vereine darf nicht stattfinden. Weiterhin die Schaffung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für Selbstständige, den Mittelstand und die Großindustrie. Die unternehmerische Freiheit anstatt Planwirtschaft. Was nicht sein darf, sind unnötige Vorschriften im Privatbereich. Dazu zähle ich auch die körperliche Unversehrtheit. Sei ein selbstbestimmtes Subjekt und kein Objekt fremder und entfremdender Interessen.
Der Roman „Der Untertan“ von Heinrich Mann ist bereits über 100 Jahre alt. Ich möchte keine Fortsetzung.

Der Beitrag erschien zuerst bei Boris Reitschuster
Steffen Meltzer Ist Autor von „Ratgeber Gefahrenabwehr – So schützen Sie sich vor Kriminalität“ und Herausgeber und Mitautor des Sammelwerkes „Die hysterische Republik“



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