Was hat die Linke, das die Union nicht hat?

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Einen Bundespräsidentenkandidaten!

Die Union als größte Oppositionspartei im Bundestag demonstriert täglich, dass sie weder willens noch in der Lage ist, ihrer Aufgabe gerecht zu werden. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiack, einstmals fälschlicherweise für einen konservativen Hoffnungsträger gehalten, hat seine Anwartschaft auf den Titel „Schlechtester Generalsekretär aller Zeiten“ untermauert, indem er sich an den Favoriten für den „schlechtesten Bundespräsidenten aller Zeiten“ rangewanzt hat:

„Frank-Walter Steinmeier ist ein Bundespräsident, der über Parteigrenzen hinweg geschätzt wird. Er handelt integrativ und schafft Zusammenhalt in unserer Demokratie. Nach unserer Unterstützung bei seiner ersten Wahl werden wir auch eine zweite Amtszeit unterstützen“.

Während die erste Unterstützung noch irgendwie zu rechtfertigen war, weil Ex-Kanzlerin Merkel keine geeignete Kandidatin fand und die Sozialdemokraten als Koalitionspartner mit ihrer Personalie vorpreschten, gibt es keinen Grund für die Union, Steinmeier erneut zu wählen. Weder ist er bei der Unionsbasis geschätzt, noch hat er „integrativ“ gewirkt und den „Zusammenhalt“ gefördert. Im Gegenteil er hat ohne Not den Keil der Spaltung tiefer in unser Land getrieben, indem er Ungeimpfte ausgegrenzt hat. Unvergessen sind seine Musikempfehlungen für linksradikale Bands, die Polizisten verletzen und die „Messerklinge in die Journalistenfresse“ rammen wollen. Steinmeier hat dem Mullah-Regime im Iran zum Regierungsjubiläum gratuliert und am Grab des Terroristen Arafat Blumen niedergelegt.

Das Einzige, was für ihn spricht, dass er im Ruhestand so viel koste, wie im Amt. Da ist es für die Steuerzahler günstiger, diesen Grüßaugust zu behalten. Man muss ihm ja nicht zuhören.

Die politische Entscheidung der Union, ihn zu unterstützen, ist nur als Signal zu verstehen, dass die Partei ihren Selbstauflösungsprozess nicht zu stoppen gedenkt. Da könnte sie von der Linken durchaus etwas lernen: Kampfgeist und Durchhaltevermögen. Die umbenannte SED ist nach dreißig Jahren immer noch da. Zwar kam sie zum zweiten Mal nur auf Grund von drei Direktmandaten wieder in den Bundestag, das hält sie aber nicht davon ab, Zeichen zu setzen, um ihren Überlebenswillen zu demonstrieren.

Die Nominierung des Autors Gerhard Trabert, auch als Armen-Arzt bekannt, ist ein sehr geschickter Schachzug der Linken.

Trabert hat eine Professur für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie an der Hochschule Rhein-Main. Er sieht sich aber selbst in erster Linie als Sozialarbeiter. Der Mann ist häufig in Katastrophengebieten unterwegs, aber auch in Deutschland tätig. Hier sind seine Patienten Wohnungs- und Mittellose, Deutsche und Ausländer, die er kostenlos medizinisch behandelt. Seine Erfahrungen und Erlebnisse hat er in seinem Buch „Der Straßen-Doc“ veröffentlicht. Es ist ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Humanität und richtet sich gegen alle Formen von Gleichgültigkeit.

Natürlich weiß Trabert, dass er nicht zum Bundespräsidenten gewählt wird. Gleichzeitig kann er sicher sein, dass er ein passenderer, würdigerer Präsident wäre als Steinmeier. Es wäre gut, wenn viele Wahlleute das auch so sehen würden.

Schon seit Der Kandidatur von Joachim Gauck ist immer wieder diskutiert worden, dass dieses Amt entweder abgeschafft oder von den Wählern besetzt werden sollte. Es wäre ein starkes Zeichen, wenn es künftig Bundespräsidenten aus der Mitte der Gesellschaft gäbe, statt Parteisoldaten.



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