Seltsame Todesfallzahlen in England

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Gastkommentar von Volker Voegele

In England sind gegenwärtig dieselben vier Impfstoffpräparate in Gebrauch (AstraZeneca, Pfizer-BioNTech, Moderna, Janssen) wie in Deutschland. Nach der Information der Regierungsbehörde „Public Health England“ (PHE) vom 3. September ist die Todesfallrate in der Corona-Deltavariante-Infiziertengruppe bei den geimpften Personen signifikant höher als bei den ungeimpften Personen. Wie kann das sein? Eine Vermutung.

Die PHE-Veröffentlichung

https://assets.publishing.service.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/1014926/Technical_Briefing_22_21_09_02.pdf

Aus der PHE-Veröffentlichung (Tabelle 5, Seiten 21+22)

„Table 5. Attendance to emergency care and deaths of sequenced and genotyped Delta cases in England by vaccination status (1 February 2021 to 29 August 2021).“

Zeile 3 der Tabelle

492.528 Delta-Fälle, insgesamt davon geimpft 272.812, ungeimpft 219.716.

Notiz: Die verabreichten Impfstoffe werden an dieser Stelle nicht genannt.

Letzte Zeile der Tabelle

1.798 verstorbene Delta-Fälle, insgesamt davon geimpft 1.262, ungeimpft 536.

Notiz: Die Todesursachen werden nicht genannt.

Eine kurze summarische Auswertung

1.262 Verstorbene in der Gruppe der geimpften 272.812 Delta-Infizierten resultieren in einer Todesfallrate von 4,6 Promille

  • 536 Verstorbene in der Gruppe der ungeimpften 219.716 Delta-Infizierten resultieren in einer Todesfallrate von 2,4 Promille

Man bemerkt sofort, dass bei den Delta-Infizierten sowohl Impfwirksamkeit als auch Impfsicherheit nicht (direkt) erkennbar sind.

Interpretation und Vermutung

 Dass die Covid-Impfungen ursächlich die Todesfallrate der Ungeimpften um absolut 2,2 Promille erhöht, ausgehend von absolut 2,4 Promille also um 90 Prozent, müsste an anderer Stelle im englischen Gesundheitssystem sofort auffallen. Ein Anstieg in dieser Größenordnung wäre zumindest sehr ungewöhnlich.

Ausschließen kann man, dass das PHE die Daten grob falsch in die Tabelle eingetragen hat. Verwunderlich wäre zudem, wenn sich die beiden Kohorten der Geimpften (272.812) und Ungeimpften (219.716) in Altersstruktur, Geschlecht, Vorerkrankungen, Lebensweise, Lebensort und verabreichten Impfstoffpräparaten so gravierend unterscheiden, dass dies statistisch auffallen würde.

 

Es bleibt also wenig übrig um die unterschiedlichen Todesfallraten zu erklären. Es kämen fast nur zwei Besonderheiten in Frage.

In der Kohorte der Delta-Infizierten könnte sich eine bisher nicht näher identifizierte, relativ große, gleichartige Teilgruppe mit deutlich abweichenden Lebensparametern befinden

  • Die Qualität der Daten des PHE könnte fehlerhaft sein

Für die erste Vermutung gibt es bisher keine Anzeichen.

Was spricht für die zweite Vermutung? Die vorgenannten Daten betreffen die Anzahl der Delta-Infizierten, die Erfassung der an diese Personen verabreichten Impfungen und die Todesfälle in der Infizierten-Gruppe. Man kann annehmen, dass die Impfungen und Todesfallzahlen in hohem Maße korrekt ermittelt wurden, die diesbezügliche Datenqualität mithin gesichert ist. Allerdings sind die PCR-Tests, die die Delta-Infizierten diagnostizieren, nicht einheitlich, d.h. nicht normiert und nicht standardisiert. Hier denke man überdies an die nicht-transparente bzw. stark unterschiedliche Handhabung der Cycle threshold (ct)-Werte. Da In England regional vermutlich viele PCR-Teststellen und Labors involviert sind, müsste man die Datenqualität entsprechend überprüfen um systematische Fehler in der Anzahl der Delta-Infizierten auszuschließen.

Übergreifendes Fazit

a) Die fehlende Normierung und Standardisierung der PCR-Tests ist, neben anderen wackligen Güteparametern, ein international bekanntes, bisher nicht befriedigend gelöstes Qualitätsproblem.

b) Bezüglich der verbreiteten Erwartungshaltung mit den Covid-Impfungen die Todesfallrate zu senken, stimmen die gegenwärtigen Daten von „Public Health England“ nicht optimistisch. Die Wirksamkeit und Sicherheit der Covid-Impfungen bedarf weitergehender Klärungen. Man kommt immer wieder zu der Regel zurück neue Impfstoffe über einen Zeitraum von 5-10 Jahren zu testen, bevor sie zur allgemeinen Anwendung freigegeben werden.

Volker Voegele ist promovierter Physiker und lebt in der Schweiz. Er hat über 20 Jahre Berufserfahrung in der Prozessleittechnik für weltweit installierte Großkraftwerke und ist seit 2017 pensioniert.

 

 

 

 

 

 

 

Eigene Notizen zu:

 

  1. „Public Health England“ (PHE)

https://www.gov.uk/government/organisations/public-health-england

Daraus:

PHE is an executive agency, sponsored by the Department of Health and Social.

 

  1. Impfstoffpräparate UK

https://www.bbc.com/news/health-55274833

Daraus:

UK approved vaccines / Company:

Oxford Uni-AstraZeneca, Pfizer-BioNTech, Moderna, Janssen

 

  1. Ct-Wert

https://de.wikipedia.org/wiki/Ct-Wert

Daraus:

PCR-Tests waren jedoch nicht normiert und standardisiert. Die Ct-Werte wurden nicht immer weitergemeldet (anderslautende Angaben von Karl Lauterbach). Die Ergebnisse sind zudem abhängig von der Methodik der Entnahme, der Menge der Probenentnahme, dem Zeitpunkt der Entnahme im möglichen Infektionsverlauf, von der Patientengeschichte und von der Person, die die Probe entnimmt, außerdem werden strenge Laboratoriumsbedingungen vorausgesetzt.



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