Vor wenigen Tagen schockierte der stellvertretende Bundestagsfraktionsvorsitzende der Union, Arnold Vaatz, Bürgerrechtler und politischer Gefangener in der DDR, mit der Feststellung, die friedliche Revolution von 1989, die erfolgreich die SED-Diktatur zu Fall gebracht hat, solle „kleingehackt“ werden. Die Union, der Garant für das Erfolgsmodell Bundesrepublik Deutschland, unter der Parteivorsitzenden Merkel zu einer weiteren Linkspartei mutiert, will sich neue Koalitionsmöglichkeiten mit der nie aufgelösten SED, nach viermaligem Namenswechsel Linke genannt, erschließen. Dafür muss die DDR weichgezeichnet und von ihrem Diktaturcharakter abgelenkt werden. Ausgerechnet in dem Jahr, da sich die deutsch-deutsche Vereinigung zum dreißigsten Mal jährt, wurde mithilfe der Kanzlerin ein Ministerpräsident der SED-Linken in Thüringen installiert, obwohl dessen Koalition keine Mehrheit hat. Die wird ihm jetzt von der CDU verschafft, die damit wieder ihre Rolle als Wasserträgerin der SED eingenommen hat. Damit hat sich eine Voraussage des MfS-Führungsoffiziers Hans Stahl aus Cora Stephans Roman „Margos Töchter erfüllt. Er sagte schon zu DDR-Zeiten die Möglichkeit einer Vereinigung der beiden deutschen Teilstaaten voraus. Darauf müsse man sich vorbereiten. Eines Tages würde man im vereinigten Deutschland Ministerpräsidenten oder sogar den Kanzler stellen. Das stellt die bange Frage, wer wen übernommen hat, und wie das passieren konnte immer wieder neu.