Warum Altmaier bei dem Mädel abblitzte, warum die CO2-Steuer bald Junge kriegt, und wieso die Deutschen da mitmachen

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Der satirische Wochenrückblick mit Hans Heckel

Der arme Peter Altmaier. Im Schweiße seines Angesichts hat unser Bundeswirtschaftsminister alles versucht, der 22-jährigen Berliner „Klima-Aktivistin“ Leonie Bremer bei „Hart aber fair“ darzulegen, was er alles zur Weltrettung leistet. Er fahre sogar mit dem Rad in Berlin umher, gelegentlich „auch ins Ministerium“. Und zum Essen mit Bekannten gebe es bei ihm nicht mehr wie früher Rinderfilet, sondern Geflügel.Da kann der Nordpol doch gar nicht anders, als vor Rührung und Dankbarkeit wieder zuzufrieren, möchte man meinen.

Ja, die Arktis mag so nett sein. Leonie Bremer von „Fridays for Future“ aber macht keine Gefangenen. Sie will erst Ruhe geben, wenn das „Klimakabinett unsere Forderungen umsetzt“. Und zwar alle, basta. Auch SPD-Mann Matthias Miersch konnte sich in der Sendung noch so tief in den Staub werfen. Das strenge Fräulein Bremer gab keinen Millimeter nach.
Wie sollte sie auch? Die Klimakämpferin ist das Inbild einer jugendlichen Fanatikerin, wie es sie zu allen Zeiten der Geschichte immer mal wieder gab. Manchmal sehen sie sich sogar verblüffend ähnlich. Wäre Bremer keine Greta-Jüngerin sondern eine Vertreterin der Jungen Alternative, hätten die Medien sich mit Wonne auf ihre streng geflochtene Haartracht gestürzt, „AfD-Mädel im BDM-Look bei Plasberg“ gejohlt und festgehalten, dass man schon an der Frisur erkenne, aus welch dunkler Höhle diese Frau ihre Weisheiten gefördert habe.
Na ja, das ist dann wie bei Herbert Grönemeyers Sportpalast-Anfall neulich in Wien: Wenn die Richtung stimmt, übersieht man gerne so dies und das. So war es auch nicht weiter wild, als bei Plasberg der Sportsegler Boris Herrmann, auf dessen Jacht Greta Thunberg ihren Atlantik-Törn nach New York absolviert hat, mit einer ärgerlichen Frage konfrontiert wurde. Etliche der Crewmitglieder seien per Flugzeug nach Europa zurückgekehrt. Wie denn das mit dem „Klimaschutz“ zu vereinbaren sei.

Ach, meinte Herrmann, „niemand kann heute allein hundertprozentig nachhaltig leben“. Wunderbar! Mit der Ausrede können wir jede noch so heftige Heuchelei „klimaneutral“ verpacken. Sind wir nicht alle kleine Sünderlein? Und ist nicht in Wahrheit die Gesellschaft an allem schuld? Genau: „Was wir brauchen, ist eine gute Politik“, fordert Herrmann bei „Hart aber fair“. Man könnte auch sagen: Wir sind willig, sofern man uns zwingt.

Da sind wir auf gutem Wege, denn endlich geht’s zur Sache. Das „Klimakabinett“ ist einen weiteren Schritt zu unserer Erlösung von unseren Sünden gegangen. Der Weg ist ganz einfach und führt uns weit zurück in eine selige Vergangenheit.
Es gab nämlich Zeiten, da wurden einfache Landarbeiter gar nicht oder kaum mit Geld bezahlt, sondern mit dem „Deputat“. Das waren Sachzuteilungen an Kleidung und Nahrung. Diese glücklichen Menschen konnten gar nichts falsch machen bei der Entscheidung, was sie aßen und anzogen. Das entschieden ja andere für sie.
Dann kam, historisch gesehen, das Geldgehalt und mit ihm die Verheerungen der „freien Entscheidung“.

Das müssen wir rückgängig machen. Daher sinnen die regierenden und indirekt mitregierenden Parteien seit Jahren darüber nach, wie sie uns das Geld wieder abnehmen können. Schon zahlen wir die zweithöchsten Strompreise der Welt (nach Dänemark) und vermutlich bald die höchsten, wenn die CO2-Steuer da ist.
Praktischerweise wissen die Experten schon heute, dass auch diese Steuer klimatechnisch gesehen vollkommen verpuffen wird. Da dies hundertprozentig vorhersehbar ist, können wir heute schon sagen, was uns erwartet. Ganz zerknirscht werden die Verantwortlichen feststellen, „dass die getroffenen Maßnahmen leider nicht ausreichen, um einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, weshalb zusätzliche gesamtgesellschaftliche Anstrengungen zur Erreichung der Klimaziele unausweichlich sind“. Dann kann die nächste Runde von Zusatzsteuern eingeläutet werden.

Damit die Leute nicht unwirsch auf ihre planvolle Plünderung reagieren, werden Schlaftabletten verteilt. Etwa in Form der Behauptung, alles werde „sozial verträglich“ organisiert. Aha? Die Zusatzkosten sollen die Leute doch dazu bringen, ihren Energieverbrauch zu „überdenken“, also zu vermindern. Wenn die breite Masse wegen des „sozialen Ausgleichs“ von den Belastungen aber gar nichts spürt, warum sollten sie dann irgendetwas vermindern? Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Oder genauer: Sie springt aus dem Sack. Denn dieser „soziale“ Weichmacher bringt ans Licht, dass es gar nicht um „Klimaschutz“ geht, sondern ums Geldeinsacken.

Das macht aber nichts, die Deutschen haben eine drei Jahrzehnte lange „Klimaschutz“-Dressur durchlaufen und sind bestens für alle weiteren Zumutungen abgerichtet. Diese Dressur umfasste indes bei Weitem nicht bloß das Klima-Thema, sondern eigentlich alle neuralgischen Punkte.

Die Deutschen, die einst zu Tode erschrocken aus dem NS-Wahn erwacht sind und später auch die rote Diktatur abgeschüttelt haben, müssten eigentlich ein besonderes Sensorium besitzen für den Fall, dass sie erneut an der Nase herumgeführt werden. Haben sie aber nicht, sonst würden sich Medienleute nicht Sachen erlauben wie diese:

„Focus online“ berichtet, der Chef der italienischen Lega-Partei Matteo Salvini habe zur Zeitung „Il Giornale“ gesagt, „die (sozialdemokratische Partei) PD steht im Dienst fremder Länder, sie glauben, dass wir alle Riesenschafe und Sklaven sind, die nur auf das warten, was Brüssel und Paris sagen“. Harte Worte, allerdings.
Aber, so „Focus online“, Salvinis Worte „relativieren sich“, wenn man bedenke, dass „Il Giornale“ vor drei Jahren eine Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ seiner Wochenend-Ausgabe beigelegt habe. Außerdem habe das Blatt ein Jahr zuvor ein Werk über Mussolini mit der Zeitung versendet.

Also, der Reihe nach: Eine aktuelle Äußerung von Salvini „relativiert sich“, weil die Zeitung, die diese Äußerung zitiert, vor Jahren historische Texte von und über Hitler und Mussolini veröffentlicht hat? Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie jetzt vor einem Rätsel stehen, weil Sie beim besten Willen keinen Zusammenhang erkennen können.

Die Lösung des Rätsels ist nämlich einfach: Diesen Zusammenhang gibt es auch gar nicht. Es ging dem Autor lediglich darum, die Namen Salvini, Hitler und Mussolini in einen Absatz zu packen. Ja, es ist mal wieder das berüchtigte „Framing“: Der Leser soll genötigt werden, in seinem Kopf selbst Zusammenhänge herzustellen, wo keine sind. Ziel ist es, dass er die Namen Salvini, Hitler und Mussolini künftig zusammen denkt, damit Salvini als „irgendwie Nazi“ untergebracht werden kann.
Allerdings müssen wir feststellen, dass solches „Framing“ früher deutlich geschickter verhüllt wurde. Hier kommt es dermaßen platt und offensichtlich daher, dass es eigentlich jeder erkennen müsste. Tut er aber nicht. Von 93 Netzkommentaren stellen sich zwar fast alle auf Salvinis Seite, aber nur einer spielt auf das freche „Framing“ mit den beiden Diktatoren an. Sehen Sie?

Wie wir unverhüllt gelenkt werden, lässt auch „Spiegel online“ offen durchblicken. In einer Meldung am Dienstag hieß es, ein Rollstuhlfahrer aus Libyen sei in Chemnitz von einem mutmaßlichen Rechtsradikalen attackiert worden. Die Tat sei von der Polizei schon am vergangenen Sonntag gemeldet worden. Aha! Und warum meldet „Spiegel online“ das dann erst am Dienstag?

Die Antwort gibt das Organ selbst: Die Polizei habe am Sonntag noch nicht angegeben, „dass es sich bei dem Opfer um einen Rollstuhlfahrer aus Libyen handelt“. Kann bloß heißen: Wäre das Opfer Deutscher gewesen, hätte man die Sache wohl unter den Tisch fallen lassen, Begründung: „nur von regionaler Bedeutung.“



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