Wenn die Integration aber nun nicht klappen will, liebe Gutmenschen, was dann?

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Angeblich brauchte man nur den „Integrationsturbo“ anzuwerfen, behauptete auf dem Höhepunkt der Masseneinwanderung die unbedarfte Claudia Roth, dann würde alles gut. Die Wirklichkeit sieht anders aus, wie mein Leser D. F. schreibt. Er hat, im Gegensatz zur Grünen-Politikerin Roth, praktische Erfahrungen, wie es in der Realität aussieht:

Mein Unternehmen hatte mehrere Jahre in einem sehr namhaften internationalen Hotel in Berlin für die Sicherheit zu sorgen. Unser dort tätiges Team war ebenso international. Eines Tages wurde mir berichtet, dass einer der Mitarbeiter, deutscher Pass und palästinensische Herkunft, rassistische und fremdenfeindliche Äußerungen getätigt haben soll.

Es handelte sich um einen jungen Mann von Mitte zwanzig, unauffällig und höflich, stets pünktlich, stets perfekt gekleidet, er machte einfach nur einen guten Job. Als dieser Mitarbeiter dann sofort zum Personalgespräch gebeten wurde, verlangte ich Auskunft, ob diese Vorwürfe zutreffen würden.

Darauf angesprochen, explodierte dieser sonst immer höfliche und fast zurückhaltende junge Mann förmlich. Er sprang von seinem Stuhl auf und schrie: Natürlich wäre er sofort bereit, „die Scheiß-Amerikaner und diese verdammten Juden zu töten“. Natürlich wäre er bereit, „sofort sein Leben für seine Heimat Palästina zu opfern“.

Ich war geschockt ob dieser Radikalität und dieses Hasses. Jedoch interessierte es mich nun plötzlich überhaupt gar nicht mehr, was der Anlass oder der Auslöser gewesen sein könnte. Der Mann wurde mit sofortiger Wirkung entlassen. Ich duldete in meinem Unternehmen nicht den geringsten Anflug von Fremdenhass, Judenfeindlichkeit oder Radikalität.

Dazu muss noch erwähnt werden: Der Mann hatte einen deutschen Pass. Sein polizeiliches Führungszeugnis war clean. Er war bei den Behörden angemeldet, auch von dort gab es keine Bedenken gegen seinen Einsatz. Er lebte seit seiner frühen Kindheit in Deutschland, er sprach perfekt deutsch ohne jeden Akzent. Er besaß die behördlich vorgeschriebenen Qualifikationen für diese Tätigkeit.

Nicht nur aufgrund dieses Vorfalls – ähnliche nicht so gravierende Erlebnisse hatte ich im Laufe der vielen Jahre mehrmals – standen mir immer förmlich die Haare zu Berge, wenn ich in den Talkrunden oder auch in öffentliche Reden von Politikern vernehmen musste, man sollte sich hier doch bitte mehr Mühe geben, um Migranten zu integrieren.

Es gipfelte ja schon förmlich in eine unglaubliche Selbstzerfleischung, wenn durch Politiker der Grund für das Fehlverhalten von Migranten in mangelnden Integrationsbemühungen seitens Deutschlands oder seitens der hiesigen Bevölkerung erkannt wurde. Gab es einen Vorfall, wurde umgehend laut gerufen: „Wir hätte ihn eben besser integrieren müssen, wir hätten uns besser um ihn kümmern müssen, dann wäre das alles nicht geschehen!“

Ich fragte mich anhand des erwähnten jungen Mannes, was hätte man denn bitte sonst noch an Integration leisten können? Er war ganz offensichtlich perfekt integriert. Nach der Theorie dieser blauäugigen Politiker und der plötzlich überall wie Pilze aus dem Boden schießenden guten Menschen, hätte es also den von mir erlebten Vorfall überhaupt gar nicht geben dürfen. Es gab ihn aber.

Diese sehr lautstarken und stets wohlmeinenden Damen und Herren hatten aber ganz offensichtlich völlig übersehen: Was offenbar nicht integriert werden konnte, war sein Denken. Das hätte er schon selber tun müssen. Das war nämlich einzig und allein sein Job! Das kann ihm keiner abnehmen. Man fragt sich hier ganz besorgt: Was ist denn bitte mit den Integrationsbemühungen des zu integrierenden Individuums? Gibt es die gar nicht? Gibt es da nicht zu allererst einmal eine Bringschuld, wenn man sich in ein anderes Land begibt, um dort zu leben?

Keinem halbwegs vernünftig denkenden Menschen würde es einfallen, in ein fremdes Land zu gehen und zu sagen: „So Leute. Nun macht mal. Integriert mich mal schön bei euch! Und tut ihr das nicht und kümmert ihr euch nicht richtig um mich, dann stelle ich hier vielleicht noch was Böses an. Also!“

Aber ganz offensichtlich scheint es, wenn es nach den richtig vielen guten Menschen hierzulande geht, genau so zu sein. Läuft etwas schief, hat grundsätzlich immer das Land und dessen Bevölkerung versagt. Nicht derjenige, der neu dazukam. Na klar. Sicher doch.



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