25 Jahre Energiewende

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Von Hans Hofmann-Reinecke

Die Energiewende ist gescheitert und ihre Eingriffe in Wirtschaft und Natur werden das Land noch über Generationen belasten:
Entsorgung der ausgedienter Wind- und Solaranlagen, Wiederherstellung der Landschaft und Aufbau einer zuverlässigen Stromversorgung.
Wie konnte es sein, dass dieser kostspielige Irrweg bis heute unwidersprochen blieb?

Energiewende und Logik

Die deutsche Energiewende, eingeleitet im Jahr 2000 durch das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz), feiert heuer ihr 25-jähriges Jubiläum.
Das ist ein guter Zeitpunkt, um sich Absicht, Logik und Resultate dieses gigantischen nationalen Vorhabens anzuschauen.

Wissenschaftliche Rechtfertigung:

  1. Die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre hat sich in den vergangenen Jahrzehnten durch Aktivitäten der Menschheit deutlich erhöht.
  2. CO2 ist ein Treibhausgas, welches die Atmosphäre erwärmt.
  3. Der Einfluss dieser Erwärmung auf das Klima und ihre Folgen für das irdische Leben sind unabsehbar.
  4. Es muss alles getan werden, um die von der Menschheit verursachten CO2-Emissionen auf Null zu reduzieren.
  5. Deutschland leistet dazu seinen Beitrag, indem alle Verbraucher auf CO2-freie („erneuerbaren“) Energiequellen umgestellt werden.

Wie glaubhaft sind diese Behauptungen?

  1. Messungen zeigen zweifelsfrei, dass die CO2-Konzentration in den vergangenen 6 Jahrzehnten um etwa ein Drittel angestiegen ist.
    Ist dieser Anstieg menschengemacht? Ein rechnerischer Vergleich der Menge der verbrauchten fossilen Brennstoffe mit dem Zuwachs an CO2 in der Atmosphäre lässt das plausibel erscheinen.
    Andererseits ist der gemessene Zuwachs während der „Corona-Jahre“ nicht zurückgegangen, obwohl in dieser Zeit weltweit Verkehr und industrielle Fertigung sehr eingeschränkt waren.
    Das hätte sich im CO2-Zuwachs widerspiegeln müssen.
  2. Sicherlich hat CO2 einen Einfluss auf die Temperatur der Atmosphäre, aber wie viel?
    97% der „Wissenschaftler“ sind von einer dramatischen Erwärmung überzeugt, andererseits stellen sich auch 97% der Prognosen ihrer „Computermodelle“ als falsch heraus.
    Der Einfluss der Sonne ist wesentlich stärker als CO2, und auch ohne CO2-Variationen hat es in der Erdgeschichte dramatische Veränderungen des Klimas gegeben.
  3. Überschwemmungen, Trockenzeiten und andere Naturkatastrophen hat es schon immer gegeben, nur werden sie heute durch Global Warming erklärt.
    Nachgewiesen ist jedoch, dass Hurricanes in den USA in den letzten Jahrzehnten seltener geworden sind.
  4. Auch wenn die Temperaturen weltweit um 1 oder 2 Hundertstel Grad pro Jahr steigen sollten, so wäre das keinerlei Bedrohung für Mensch oder Natur.
  5. Deutschlands Beitrag zum globalen CO2-Budget ist 1,8%. Angesichts der gigantischen, ungebremst wachsenden Emissionen in China und Indien sind Deutschlands Bemühungen zur CO2-Reduktion irrelevant.

Nicht einmal symbolisch

Zusammengefasst kann man feststellen: Auch wenn die Behauptungen 1 bis 4 gesichert wären – was keineswegs der Fall ist – so sind Deutschlands Bemühungen zur Vermeidung von CO2-Emissionen wirkungslos, sie sind bestenfalls symbolisch.
Ein Vergleich von Kosten und Nutzen, also vom Preis der existenziellen Schädigung des Wirtschaftsstandorts Deutschland durch die Energiewende mit einem bestenfalls symbolischen Resultat, offenbart ein groteskes Missverhältnis.

Kein Land hat seine Bürger derart belastet wie Deutschland im Namen der Energiewende.
Die „Statista“-Graphik (oben) zeigt die emittierte Menge an CO2 pro kWh erzeugter elektrischer Energie für verschiedene europäische Länder (Jahresdurchschnitt 2023).
Negativer „Europameister“ ist Polen mit 662 Gramm, Deutschland belegt mit 381 Gramm einen beachtlichen 6. Platz unter 26 Nationen.
Schlusslichter sind Finnland und Frankreich, letzteres mit ganzen 56 Gramm.
In Deutschland wird also im Vergleich zum französischen Nachbarn pro Kilowattstunde die siebenfache Menge an CO2 ausgestoßen.

Man könnte daraus nur den Schluss ziehen, dass die Energiewende niemals ernstlich das Ziel hatte, die CO2-Emissionen in Deutschland zu reduzieren.
Für diesen Verdacht spricht auch die Abschaltung der Kernkraftwerke, der einzigen namhaften CO2-freien Energiequelle des Landes.
Könnte es also sein, dass unter dem Titel Energiewende, hinter den Kulissen, ein ganz anderes Spiel abläuft, als man uns erzählt? Aber was könnte das sein?

Follow the Money!

Vergleicht man das Schneckentempo, mit dem in Deutschland Infrastrukturprojekte in Angriff genommen werden, mit der Geschwindigkeit, in der Windturbinen aus dem Boden wachsen, dann ist da ein deutlicher Unterschied erkennbar.
Die Energie und Intelligenz, mit der „Erneuerbare“ vorangetrieben werden, vermisst man schmerzlich bei der Reparatur von Autobahnbrücken oder Gleiskörpern der Bahn.
Allein im Jahr 2017 wurden über 3000 Windturbinen installiert, also fast 10 pro Tag.
Und für jede Windturbine muss ja zunächst eine schwerlastfähige Zufahrt gebaut werden, manchmal durch bergiges und bewaldetes Gelände.
All das geht ganz ohne bürokratische oder technische Hürden flott über die Bühne. Weder Artenschutz noch Bundeswaldgesetz stehen im Wege, sie lösen sich wie durch magische Hand in Luft auf.

Vielleicht winkt diese magische Hand ja mit ein paar Geldscheinen, ganz auszuschließen wäre das nicht.
Bis Ende 2025 werden nach Schätzungen der „Welt“ 520 Milliarden Euro in die Energiewende geflossen sein, das sind etwa €12.000 pro Steuerzahler.
Price-Waterhouse-Coopers rechnet mit Kosten von 13.200 Milliarden Euro bis zum Abschluss der Energiewende in 2045.
Aber das Geld ist ja nicht verloren, es hat jetzt nur jemand anderes. Wer könnte das denn sein?

Zwischen dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und den Akteuren, Auftragnehmern und anderen möglichen Profiteuren der Energiewende herrschen auf jeden Fall sehr gute Beziehungen.
Es wurde sogar behauptet, diese Beziehungen wären zu gut, man sprach von Vetternwirtschaft, was in die „Trauzeugen-Affäre“ und den Rücktritt des damaligen Staatssekretärs Dr. Patrick Graichen mündete (ja, der Titel ist korrekt: Eventuelles Plagiat bei seiner Dissertation hat zwar zu einer Rüge, nicht aber zum Titelentzug geführt.)

Globalisierung

Nun steht aber eine dringende Frage wie ein Elefant im Raum: Was soll aus dieser wunderbar eingespielten Klimaindustrie werden, wenn in Deutschland eines Tages kein Platz mehr für Windräder und Fotovoltaik ist?

Da wurde nun vorgesorgt: Energiewende in Südafrika! Da gibt es viel Platz, und der Strom kommt derzeit aus böser Steinkohle.
Nun haben die Afrikaner zwar massenhaft Kohle, aber haben die auch das für eine Energiewende nötige Geld?
Haben die die Zig-Milliarden, die so ein Vorhaben verschlingt? Natürlich nicht; aber da springt der deutsche Steuerzahler gerne ein.
Da wurden flugs die „Just Energy Transition Partnerships (JETPS)“ aus dem Hut gezaubert, welche für die südafrikanische Energiewende finanzielle Hilfe durch Deutschland in Höhe von 22 Milliarden Euro vorsieht.

Da stellt sich die Frage, ob die Regierung die Energiewende tatsächlich kontrolliert, oder ob der Schwanz vielleicht mit dem Hund wedelt.


Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.



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