Borowski und der Klima-Stalinismus

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Eigentlich sehe ich seit Jahren keinen Tatort mehr, weil mir die woke Gehirnwäsche auf die Nerven ging. Letzten Sonntag hatte ich mich kurz entschlossen, mal zu schauen, wie sich das Format entwickelt hat. Ich war erschrocken, wie tief die Macher inzwischen im Ideologiesumpf stecken. Sie bekommen anscheinend gar nicht mehr mit, was sie da vertreten. In der DDR war der Spruch, besonders der jüngeren SED-Ideologen, bloß nicht an die eigene Propaganda zu glauben. Das kann man mit Recht zynisch finden, ist aber immer noch besser, als den Bezug zur Realität vollständig zu verlieren.

Die Geschichte von „Borowski und das ewige Meer“ ist einfach: Als am Strand die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, geht der Kommissar von einer Beziehungstat aus. Diese Annahme muss er fallen lassen, als zwei weitere Leichen von Jugendlichen am Strand gefunden werden. Alle haben K.-o.-Tropfen im Blut und sind Mitglieder einer Klimaaktivisten-Gruppe. Natürlich sympathisiert Borowski mit den Zielen der jungen Leute; er bringt ihnen sogar Brötchen zu einer ihrer Aktionen. Er will nur verhindern, dass sie sich weiter umbringen. Besonders bemüht er sich um Leonie, mit der er einfühlsame Gespräche am Strand führt. Dabei sagt die junge Frau den schrecklichen Satz, dass Menschen ja auch CO₂ ausstoßen würden und wenn sie tot sind, hört das wenigstens auf. Den Machern scheint nicht aufgefallen zu sein, dass dies purer Stalinismus ist, denn vor Leonie hat Stalin gesagt: Kein Mensch, kein Problem. Damit hat er die von ihm angeordneten Massenmorde begründet.

Im weiteren Verlauf kommt heraus, dass die Toten von Kiel kein Einzelfall sind. Auch in anderen Ländern kam es zu Selbsttötungen. Dahinter steckt Zenaida, die in Chats ihre Gesprächspartner so manipuliert, dass sie zum Schluss bereit sind, für die Rettung des Klimas Selbstmord zu begehen. Zenaida ist aber kein Mensch, sondern das Geschöpf einer einsamen Programmiererin, die ihre KI als Kämpferin gegen den Klimawandel eingerichtet hat. Dass Zenaida sich verselbstständigt und Menschen in den Tod treibt, hat sie nicht gewollt. Ihr Selbstmord wird von den Kriminalisten verhindert. Vorher hat es aber mit Leonie ein letztes Opfer gegeben. Borowski findet nur ihre zusammengelegten Sachen am Strand.

Das absurde Ende des Films, in dem Borowski auf den richtigen Gedanken kommt, dass man Zenaida den Stecker ziehen kann und erleben muss, dass sie ihm die Stromzufuhr stoppt, kann man sich sparen. Es läuft darauf hinaus, dass Borowski die KI so manipuliert, dass sie sich selbst abschaltet.

Der Frage, was gefährlicher ist als eine KI, die aus dem Ruder laufen kann, geht der Film nicht nach. Die jungen Leute sind nur manipulierbar, weil sie mit der Klima-Weltuntergangs-Hysterie aufgewachsen sind. Ihnen wurde auf allen Kanälen eingetrichtert, dass die Welt dabei ist, sich selbst zu verbrennen. Ob die oberen Klima-Lobbyisten an ihre Propaganda glauben, ist ungewiss. Ihre Yachten und Privatflugzeuge, mit denen sie aktuell nach Baku düsen, um zu verkünden, dass weniger geflogen werden soll, sprechen dafür, dass sie es nicht tun. Aber der Jugend wird mit diesem Dauer-Endzeit-Gequatsche die Lebensfreude und damit der Lebensmut genommen. Das ist das eigentliche Verbrechen.



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