Damit die Statistik stimmt – wie man Statistiken anpasst

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Von Peter Schewe

Am 09.August 2024 titelt die Mittelbayerische Zeitung (MZ) auf ihrer Regensburgseite:

“Rechte Gewalt: Wie groß ist das Dunkelfeld?“

Der bayerische Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2023 zählt 52 rechtsextreme Straftaten für ganz Bayern. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberpfalz meldet für 2024 nur eine einstellige Anzahl von rassistisch motivierten Straftaten in der Stadt und im Landkreis Regensburg. In der Stadt lägen die Zahlen der letzten zehn Jahre in einem sehr niedrigen einstelligen Bereich. Soweit die Statistik der Polizei.

Es gibt Leute, für die dieser Zustand offenbar äußerst unbefriedigend ist und sich anbieten, diesem ‚Missstand‘ abzuhelfen. Es ist der Verein „Beratung, Unterstützung, Dokumentation für Opfer rechtsextremer Gewalt“, kurz BUD e.V., nicht zu verwechseln mit dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz). Dieser mit öffentlichen Geldern geförderte Verein will nach Nürnberg und Augsburg nun auch in Regensburg dafür sorgen, dass die Statistik ‚stimmt‘, denn man geht davon aus, dass die Polizei „zu wenige Taten als rechtsextrem einstuft“, so der Sprecher des Vereins. Und nicht alle Straftaten werden „wegen Hemmnissen“ bei der Polizei angezeigt.

Erst wenn ein Team dieses Vereins vor Ort ist und Betroffenen ärztliche bzw. psychologische Hilfe vermittelt und sie ermuntert, zur Polizei zu gehen und Anzeige zu erstatten, wird sich das ändern. „Das Angebot ist kostenlos, vertraulich, falls gewünscht anonym, läuft telefonisch, per App oder vor Ort und agiert parteiisch im Sinne der Betroffenen“, so der BUD-Sprecher.

Und was sagt die Stadtverwaltung dazu? „Die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Regensburg begrüßt es sehr, dass der BUD Bayern einen Standort in Regensburg aufbaut und für Betroffene rechter Gewalt nun auch vor Ort ein unabhängiges und psychosoziales Beratungsangebot zur Verfügung steht“, so die Sprecherin der Stadt.

Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht hinkriegen mit der Statistik. Offenbar will man nicht das Schlusslicht sein und hofft, die Statistik ‚aufbessern‘ zu können, was sich in Nürnberg und Augsburg ja bereits erwiesen hat. Denn was nicht sein darf, kann nicht sein.

Und der Sprecher der ‚Initiative gegen Rechts‘ (IgR) ergänzt: „ Es braucht niedrigschwellige Angebote zur Beratung und Unterstützung bei rechten Angriffen, die schon weit unterhalb der Schwelle direkter physischer  Gewalt schwere Schäden bei Betroffenen anrichten können.“  Sicher findet sich in einem der vielen Kreativzentren, die die Stadt unterhält,  noch  ein kostenfreier Platz für diesen ehrenwerten, mit öffentlichen Geldern gesponserten Verein.

Was sagt uns dieses Angebot großzügiger Fürsorge für alle, die meinen, sie  könnten evtl. ein Opfer rechter Gewalt geworden sein?  So werden mit staatlicher Unterstützung Opfer und natürlich auch Täter generiert, die Gesellschaft in die ‚linken Guten ‘ und die ‚rechten Bösen ‘ eingeteilt und somit gespalten.

Diese Denunziantenvereine und -portale sind politisch gewollt und sollen demnächst durch das ‚Demokratieförderungsgesetz‘ von Frau Paus und Frau Faeser ohne Nachweis von Gemeinnützigkeit und befreit von jährlicher Fördermittelbeantragung einen ständigen Geldsegen bekommen.

Eines aber wird noch an diesem Beispiel deutlich: Statistiken geben selten oder nie die Wirklichkeit wieder. Jeder, der einer Statistik vertraut, sollte sich daher immer die drei W– Fragen stellen und auch versuchen, sie zu beantworten: Wer erfasst Was und Wie?

Wer zählt?

Ob die Polizei zählt oder ein Verein, der es sich zur Aufgabe macht, jeden noch so geringen, auch nur verbalen Ausfall als rechtsextreme Straftat einzuordnen und Betroffene geradezu nötigt, Anzeige zu erstatten, damit die Statistik ‚stimmt‘, macht einen großen Unterschied. Denn es kommt nur darauf an, dass jemand vor Ort ist und ‚richtig‘ zählt.

Was wird gezählt?

Was sind rechtsextreme Straftaten, wer definiert diese? Offenbar wendet die Polizei dafür andere Kriterien an  als der besagte Verein. Hier ist die Rede von einer hohen Dunkelziffer, einem „Dunkelfeld“, in das Licht zu bringen ist. Damit kann man jede Erfassung in Frage stellen und jede Statistik für nichtzutreffend verwerfen.

Wie wird gezählt?

Die Polizei zählt die Straftaten, die angezeigt werden. Der Verein wird alle, die sich an ihn wenden, egal aus welchen Motiven und ohne Überprüfung der Sachlage als solche zählen.

Schon Churchill räsonierte: Ich vertraue nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe.

Sobald der BUD in Regensburg tätig sein wird, wird die Zahl rechtsextremer Straftaten auch in Regensburg wie bereits in Nürnberg und Augsburg in die Höhe gehen und alle werden zufrieden sein. Mit dem ‚Makel‘, eine Region weniger rechtsextremer Straftaten zu sein, will man sich offenbar nicht zufrieden geben. Je höher die Zahl, um so mehr Veranlassung, noch aktiver zu sein und noch mehr öffentliche Gelder zu beanspruchen.

Das ist das Geschäft vieler NGO’s: Missstände erfinden bzw. aufblähen, zu deren ‚Bekämpfung‘ man sich anbietet, um so an die reichlich sprudelnden Steuergelder und Spenden zu gelangen, um von diesen sich ein bequemes Dasein zu finanzieren und sich gleichzeitig noch auf der richtigen Seite stehend zu wähnen.

Aber eine Frage sei noch erlaubt: Gibt es auch einen staatlich geförderten Verein, der die linksextremen Straftaten erfasst?



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