Die Feinde des Berliner Schlosses, das längst zum Touristenmagneten geworden ist und dessen Fassade und Kuppel die Besucher verzaubern, können sich nach wie vor nicht damit abfinden, dass sie den Kampf verloren haben.
In ihrer Verzweiflung über diese Niederlage, werden ihre Attacken immer lächerlicher. Oder sie wären lächerlich, wenn die Atmosphäre in unserer Gesellschaft nicht so vergiftet wäre. Nun also die (hoffentlich) letzte Schlacht des verlorenen Haufens um Herrn Oswalt, den man nur kennt, weil er immer wieder mit immer absurderen Argumenten als Gegner des Berliner Schlosses in den „Qualitätsmedien“ erwähnt wurde.
„Schlossaneignung“ wird seine neueste Attacke genannt, aber deren Kernstück ist der Teil: “Rechtslastige Spender“.
Oswalt macht sich dabei zunutze, dass es der radikalen Linken durch ausdauernde Kampagnen gelungen ist, vergessen zu machen, dass es in einer Demokratie, die diesen Namen verdient, eine demokratische Rechte gibt, wie ein demokratische Linke. In einer Demokratie gibt es keine Einheitsmeinung, sie kann auch nicht Ziel eines demokratischen Diskurses sein. Wer nur eine, seine, Meinung gelten lässt und Andersdenkende diffamiert, denkt und handelt totalitär.
Oswalt listet mich auch unter „rechtslastige Spender“. Und was diese für Oswalt offenbar negative gesehene „Rechtslastigkeit“ betrifft, so bekenne ich mich gern dazu: Ich habe das Herz auf dem rechten Fleck, ich bemühe mich, die Rechtschreibung einzuhalten, obwohl das immer schwieriger wird, ich will den Rechtsstaat statt einer Gesinnungsdiktatur, ich bin- oh Gott- von Geburt an Rechtshänderin und im Straßenverkehr bestehe ich auf rechts vor links.
Wo bei mir der Spaß aufhört, ist, von linkslastigen Denunzianten auf feige Weise mit Antisemitismus in Verbindung gebracht zu werden. Im neuen Oswaltschen Machwerk beginnt das schon mit dem ersten Satz im ersten Abschnitt:
„Von einer Reihe von Spendern, die die Fassadenrekonstruktion finanzierten, ist bekannt, dass sie rechtslastige, antisemitische und auch rechtsradikale Positionen vertraten“. (zum Zeitpunkt der Kopie mit Rechtschreibfehler übernommen).
Hier wird ohne jeden Beweis eine Behauptung aufgestellt, deren Gift automatisch auf alle Schloßspender zurückfällt, unter denen sich auch jede Menge honoriger Linker befinden.
Dann wird beklagt, dass „Ein noch größerer Teil der Spenden“ anonym erfolgte, sich also der „Prüfbarkeit“ von Gesinnungsdenunzianten entziehe.
Der Förderverein Berliner Schloss habe sich „auch nach Bekanntwerden nicht von seinen rechtsradikalen Spendern distanziert. Zu seinen Funktionsträgern haben auch rechtradikale Politiker gehört“ (wieder mit Fehler übernommen).
Zu den „rechtsradikalen“ Politikern soll ich zählen, denn die Denunzianten behaupten „viele“ würden mich so betrachten. Wer die Vielen sind wird natürlich nicht ausgeführt. In der neuesten Attacke werde ich mit Falschbehauptungen regelrecht zugeschüttet. Ich nehme das mal auseinander, denn es ist typisch für die Denunziationspraxis von Oswalt und Gesinnungskumpanen.
Es heißt:
„Vera Lengsfeld publiziert regelmäßig in neurechten Medien wie der „Achse des Guten“ und der „Junge Freiheit“, ist Klimaleugnerin, Sympathisantin der AfD und der Corona-Querdenker sowie Unterstützerin der islamfeindlich und rassistisch eingestufte Pegida-Bewegung. Ihre Meinung nach wird Deutschland von einer Stasi 2.0 überwacht und ist auf dem Weg in eine Gesinnungsdiktatur“.
Was die Achse betrifft, gegründet von Henryk M. Broder und Dirk Maxeiner, so publiziere ich dort wirklich regelmäßig, bei der „Jungen Freiheit“ wird die Veröffentlichung von einer Rezension als „regelmäßig“ bewertet. No comment.
Was die „Klimaleugnerin“ betrifft, kann ich nur müde lächeln: Ich bin zwar keine Naturwissenschaftlerin, aber ich weiß genug über Modellierungen um zu wissen, dass eine Weltuntergangsmodellation nur so belastbar ist, wie ihre Eingangsparameter. Und als ausgebildete Philosophin und Absolventin der Humboldt-Universität zu Berlin weiß ich, dass Philosophen echte Tatsachen nicht „leugnen“ können, aber Marxisten die Welt nach ihrem Bild modellieren und das sogar mit höherem Auftrag: Der Karl Marx Aufruf zum Wissenschaftsaktivismus („Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt drauf an sie zu verändern“), in einer Universität nichts anderes als der Aufruf zum Missbrauch der Wissenschaft, ziert ja Dank Denkmalschutz und SED-Nostalgikern immer noch den Treppenaufgang meiner alma mater in Berlin-Mitte.
Im Übrigen, müssen Oswalt & Co demnächst ganz stark sein, denn der Klimamythos, der viel Geld in die Taschen der „Klimaretter“ gespült hat, bröckelt gerade an allen Ecken und Enden. Hier kippt das öffentliche Klima und das Wetter bleibt einfach, wie es ist.
Was die Sympathisantin der AfD betrifft, so habe ich im Wahlkampffinale der Bundestagswahl 2017 Frauke Petry, die längst die AfD verlassen hat, gegen Björn Höcke unterstützt. Außerdem habe ich im Landtagswahlkampf in Thüringen 2019 die schärfste Kritik an Höcke veröffentlicht, was mir ein „Chapeau“ der „Thüringer Landeszeitung“ und den Hass von Höckes Anhängern eingebracht hat.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man mit der AfD demokratisch umgehen muss. Um mal einen neuerdings von linker Seite popularisierten Slogan umzuinterpretieren: Alles für Demokratie, AfD.
Die destruktive Ausgrenzungspolitik hat die Partei nur stärker gemacht, den Rechtsstaat beschädigt und Deutschland politisch in eine Sackgasse befördert – Kooperation statt Brandmauer: Eine Politik wird ja nicht dadurch falsch, dass eine Partei und deren Wählerinnen und Wähler sie massiv unterstützen.
Die wichtigste Lehre aus den totalitären Diktaturen des letzten Jahrhunderts ist, deren Methoden zu scheuen, wie der Teufel das Weihwasser.
Wer meint, mit Nazi-Methoden missliebige politische Gegner bekämpfen zu müssen, handelt faschistoid. Wer Gewalt anwendet, ist ein Feind der Freiheit und der Demokratie.
Was Pegida betrifft, war ich lediglich zu einer Diskussion über diese Bewegung in der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung eingeladen, an der auch der damalige SPD-Chef und Vizekanzler Siegmar Gabriel teilnahm. Ich habe dort vertreten, dass man mit den Demonstranten demokratisch umgehen müsse und an den Satz der italienischen Kommunisten Ignacio Silone erinnert: „Wenn der Faschismus wiederkehrt …wird er sagen: Ich bin der Antifaschismus“.
Im Übrigen gilt für den Pegida-„Vorwurf“ das Gleiche, wie für den AfD-„Vorwurf“ – ob Pegida oder AfD – ich werde mich immer für eine demokratische Auseinandersetzung einsetzen.
Was den Vorwurf, Corona-Querdenker betrifft, kann ich nur darauf hinweisen, dass die sogenannten Corona-Maßnahmen willkürlich, im besten Fall wirkungslos, im schlimmsten kontraproduktiv, wenn nicht gar gesundheitsgefährdend oder tödlich waren.
Das wird jetzt sogar in den Mainstreammedien eingeräumt und die ersten Corona-Untersuchungsausschüsse sind bereits installiert. Weitere werden folgen. In diesen Zeiten ist man geradezu geadelt, wenn daran erinnert wird, dass man zu den frühen Kritikern der Corona-Politik gehört hat.
Im Übrigen ist auch das letztlich ein destruktives Negativframing: Der „Querdenker“-Frame ist ähnlich denunziatorisch, wie der „Leugnungs“-Frame. Dass eine Impfung ohne Nebenwirkung nicht möglich sein kann, ist ein wissenschaftlicher Fakt, der nicht „geleugnet“ werden darf. „Querdenken“ müssen nur Leute, denen eine gerade, offene Diskussion über Nutzen-Risiko (und Kosten) von Maßnahmen und Impfungen verboten wird.
Zum Schluss wird es geradezu putzig: Meiner Meinung nach sei Deutschland von einer Stasi 2.0 überwacht. Dabei betone ich unablässig, dass die Stasi mit der DDR untergegangen ist.
Leider hat der Geist ihrer „Zersetzungspläne“ überlebt. Von solchen Denunziationsportalen, wie sie heute in Institutionen, wie der Antonio Amadeu-Stiftung, aber auch in verschiedenen Innen- und Familienministerien eingerichtet wurden, konnte die Stasi nur träumen. Auch an die fortwährenden Aufrufe zur Denunziation von Politik und Medien kann ich mich in der DDR, zumindest in den 80er Jahren nicht erinnern. Das haben die meisten kommunistischen Staaten nach den 50er Jahren hinter sich gelassen. Damals musste man als Denunziant im Verborgenen bleiben, denn Denunzianten wurden verachtet. Heute wird behauptet, Denunziationen würden die Demokratie retten. Nein, sie verformen die Demokratie zu einer Gesinnungsdiktatur. In der DDR galt der Spruch: „Der größte Schuft im Land ist und bleibt der Denunziant.
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Meine Bilanz der Oswalt-Denunziation?
Für mich ein jämmerliches, kontaktschuldtriefendes, im Geiste undemokratisches, in der Tendenz faschistoides, von idiotischen Negativframes („Leugnung“, „querdenken“, „Sympathisant“) überladenes, unsägliches Machwerk eines Freizeit-Agitators, der besser bei seinem sprichwörtlichen Leisten, der Architekturtheorie, geblieben wäre.