Von Gastautor Uwe Fischer
Der Begriff „Klima“ ist heutzutage in aller Munde, auf verschiedenste Weise. Die apokalyptischen Vorhersagen, dass die Erde durch die Klimaerwärmung unbewohnbar wird, bringen zunehmend Fanatismus und Extremismus hervor, es wird „geklebt“.
Wer diesem Narrativ des sogenannten menschengemachten Klimawandels nicht vollumfänglich frönt, wird vom linksgrünen Mainstream auch gerne mal als Klimaleugner verachtet. Dieser Spezies fühle ich mich aufgrund meiner Meinung durchaus zugehörig.
Ich habe den Begriff „Klimaleugner“ in Anführungszeichen gesetzt. Warum? Nun, Klima kann man nicht leugnen, wie denn auch. Klima ist definiert als Zusammenfassung von Wettererscheinungen, die langfristig und meist großräumig auf der Erde wirken. Von den Polen bis zum Äquator gibt es verschiedene Klimazonen, die regional verschiedenartig ausgeprägt sind. Auf jedes Lebewesen wirkt Klima, jede Landschaft ist durch das jeweilige Klima geprägt. Was, bitte schön, gibt es da zu leugnen?
In einer Zeit, in der man Naturwissenschaften abwählen kann und postfaktisch sogenannte „politische Korrektheit“ gegenüber Wissenschaftlichkeit den Vorrang hat, gehören solche Fakten natürlich nicht mehr zur Allgemeinbildung. Weshalb? Weil es den Ideologen ihr Tun vereinfacht.
Ich leugne nicht den Fakt, dass die Durchschnittstemperaturen steigen, dass Wetterextreme zunehmen. Das lässt sich nicht nur am Thermometer oder beim Wetter feststellen, auch im Wandel des Artenspektrums der Flora und Fauna wird das deutlich. Beispielsweise fühlen sich zunehmend ehemals mehr südlich verbreitete Arten nun auch in Mitteleuropa wohl und sind dabei, sich zu etablieren. Arealgrenzen verschieben sich, Arten sind in der Lage, sich veränderten Bedingungen anzupassen. Das haben sie immer schon getan. Der Vogelzug hat sich verändert. Natürlich gibt es Verlierer und wärmeintolerante Arten, wie z.B. die sogenannten Eiszeitrelikte werden seltener, weil sie kaum noch geeignete Bedingungen vorfinden.
Klimaveränderungen sind ergo nicht zu ignorieren. Was mir aber missfällt, ist die einseitige Betrachtungsweise, die alle Fakten, die nicht ins Konzept passen, ausgeblendet und Gegenargumente ignoriert werden.
Ich bin kein Meteorologe, aber als Ökologe stelle ich mir auch berufsbedingt immer wieder die Frage, was ist dran am „menschengemachten“ Klimawandel? Um es vorwegzunehmen, der anthropogene, also auf menschliches Tun basierende Anteil an den Klimaveränderungen ist nicht bekannt.
Der anthropogene Anteil ist unzweifelhaft vorhanden, stellt sich aber im Wesentlichen anders dar, als das die CO2-Fanatiker von sich geben oder glauben, von sich geben zu müssen.
Hierzu sind zwei Aspekte zu berücksichtigen.
Aspekt 1 (Fakten zu den anthropogenen Wirkmechanismen):
Es ist kein Geheimnis, dass Städte Warmluftentstehungsgebiete sind. In den GroßstädtenStadtkernen ist folgerichtig die Durchschnittstemperatur um mindestens 1-2°C höher, als im Umland, im ländlichen Raum. Die Städte werden aber immer größer und beherbergen immer mehr Menschen. Also nimmt die Erwärmung in den Städten zu und wirkt zunehmend auch auf das Umfeld.
Global gesehen nimmt die Waldfläche enorm ab. Wälder sind aber Frischluftentstehungsgebiete, Luftfilter, Wasserspeicher und wirken ausgleichend auf das Temperaturgefüge. Also auch diesbezüglich ist der menschliche Anteil unverkennbar. Von der Politik wird uns suggeriert, dass die Waldschäden in Deutschland auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Dem ist nur teilweise so. Eine bedeutende Ursache ist verfehlter Waldbau mit großflächigen Fichtenmonokulturen. Damit stockt die Fichte auf Standorten, wo sie aufgrund ihrer Ansprüche an Boden und Klima nicht hingehört und dann natürlich anfällig ist.
Die versiegelte Fläche nimmt immer mehr zu, d.h., es versickert immer weniger Wasser auf natürlichem Wege, der Grundwasserspiegel sinkt, die Böden trocknen aus und heizen sich stärker auf und geben die Wärme in bodennahe Straten ab.
Das Wasser von den versiegelten Flächen wird über die Kanalisation in Bäche und Flüsse eingeleitet. Da sich versiegelte Flächen auch schneller aufheizen, ist dieses Wasser auch wärmer mit der Folge, dass sich auch die Fließgewässer und schließlich die Meere aufheizen.
Die Menschheit „will“ immer weiter wachsen (innerhalb der letzten 50 Jahre hat sich die menschliche Population mehr als verdoppelt), d.h., das ungebremste Wachstum der Städte setzt sich fort. Aufgeheizte Meere haben Änderungen der Meeresströmungen und damit auch der atmosphärischen Strömungen zur Folge. Hier wurde eine Spirale in Gang gesetzt, die sich kaum noch aufhalten lassen wird.
Mit einer immer dichteren und die Belange der Natur vernachlässigenden Besiedlung der Erde nehmen folgerichtig auch die Schäden durch Unwetter zu. Und infolge des weltweiten Nachrichtennetzes werden heute auch wetterbedingte Katastrophen in den entlegensten Winkeln der Erde wahrgenommen, von denen man vor hundert Jahren hierzulande nichts erfahren hätte.
Diese Fakten werden aber nicht postuliert. Deshalb spielt das in den Gedankengängen der meisten Menschen keine Rolle.
In bestimmtem Maße lässt sich hier gegensteuern. Einige Instrumente hierfür liegen auf der Hand. Andere müssten tiefgründiger beleuchtet werden, was nicht Gegenstand meiner Gedanken sein soll.
Aspekt 2 (natürliche Klimazyklen)
Um die gegenwärtig etablierte politische Propaganda zu entkräften, kommt man an der Betrachtung dieser Prozesse nicht umhin.
Erdgeschichtlich gab es viele klimatische Umwälzungen, deren Ursachen vielfältig sind (u.a. Kontinentaldrift, Vulkanismus, Aktivitätszyklen der Sonne). Zeitweise spielten sich die Änderungen in sehr langen Zeiträumen, aber auch in kurzen Zeiträumen ab.
Das Phänomen der Erwärmung, der wir aktuell ausgesetzt sind, ist ein überwiegend auch natürlicher Prozess, den der Mensch in seiner Arroganz nicht aufhalten wird, sondern wird lernen müssen, damit umzugehen.
Es greift entschieden zu kurz, wenn man nur die letzten 100-150 Jahre bei der Temperaturentwicklung heranzieht, denn in diesem Zeitraum ist der Anstieg offensichtlich und dient als Basis für die Diskussion um den Klimawandel. Klimahistoriker weisen eindeutig nach, dass das Klima in der Erdgeschichte immer im Wandel war. Von der Steinzeit bis zur Bronzezeit war es in Mitteleuropa deutlich wärmer, als heute (Overbeck 1975). Auch im Mittelalter gab es eine Periode, die wärmer war, als heute.
An diesem Punkt möchte ich die „Kleine Eiszeit“ in mein Gedankenspiel einbringen. Dieser Zeitraum ist bei Wikipedia sehr gut beschrieben und scheint noch nicht ideologisch überarbeitet, ist also für jeden Interessierten zugänglich.
Die Kleine Eiszeit wird zeitlich, zumindest, was den Beginn anbelangt, von verschiedenen Autoren zeitlich leicht differenziert verortet. Manche Autoren setzen den Beginn in das 14. Jahrhundert, andere an den Anfang des 15. Jahrhunderts, wobei es offenbar auch regionale Unterschiede gab. Die Phase dieser Periode des relativ kühlen Klimas dauerte bis etwa dem Ende des 19. Jahrhunderts, zum Ende hin nochmals beeinflusst durch die Ausbrüche der Vulkane Tambora und Krakatau mit Auswirkungen auf die globalen Temperaturen in negative Richtung.
Die Kernphase der Kleinen Eiszeit wird für einen Zeitraum von Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18.Jahrhunderts angenommen. Die Abkühlung wirkte global, jedoch mit stärkeren regionalen Unterschieden (es gab auch Unterschiede zwischen der Nord- und Südhemisphäre) und auch mit Schwankungen innerhalb dieser Periode. Die Winter waren sehr kalt und lang andauernd, die Sommer kühl und nass. Das hatte erhebliche Ernteausfälle und dadurch lokal Hungersnöte zur Folge.
In dieser Zeit begann ein massives Gletscherwachstum, das als das Stärkste seit dem Ende der Vereisung der letzten Eiszeit (Weichselkaltzeit) gilt. In den Alpen drangen Gletscher (denen man heute nachweint) soweit vor, dass Dörfer und Gehöfte zerstört wurden.
Ab Ende des 19. Jahrhunderts begann eine allmähliche globale Erwärmung. In dieser Phase befinden wir uns aktuell noch. Vielleicht sollten sich das die Klimajünger, die den CO2-Priestern bedingungslos folgen, in das Gedächtnis rufen.
In den Jahrhunderten vor der Kleinen Eiszeit war die globale Temperatur deutlich höher, es war teils noch wärmer als heute (mittelalterliche Warmzeit). Island und Grönland wurden von den Wikingern besiedelt, weil es an den Küsten keine Vereisung gab. In Island wurde zeitweise Getreide angebaut und es gab Baumbestände.
Möglicherweise dauert diese Erwärmung noch einige Jahre (Jahrzehnte?). Die nächste Kleine Eiszeit ist bereits angekündigt. Ergebnisse von Studien zeigen, dass bereits ab 2030, vielleicht auch erst einige Jahrzehnte später eine erneute Abkühlung einsetzt. Wie ernst diese Studien zu nehmen sind? Keiner weiß es.
Sicher ist eines, es gibt keinen Grund, in Panik und in blinden Aktionismus zu verfallen. Die nächste Abkühlung soll kommen, auch ohne E-Auto und CO2-Reduktion.
Deshalb der Aufruf an die „Klimakleber“: lasst diesen Quatsch, ihr ändert nichts, ihr seid falschen Propheten auf den Leim gegangen und an die CO2-Priester in der ganzen Welt, eure Religion taugt nichts. Hört auf, die Menschheit zu verarschen. Euch geht es doch nur um Geld und Macht, nicht aber um das Wohlergehen der Erde mit all seinen Bewohnern.
Die Grünen wollen mit dieser Klimapanik ihre Macht zementieren und Wähler akquirieren, wie lange noch? Der „GRÜNE“ Wahn muss aufhören. Das hat nichts mit Umweltschutz und schon gar nichts mit Naturschutz oder Schutz der Erde zu tun.
Quelle Klimadiagramm:
Overbeck, F. (1975); Botanisch-geologische Moorkunde unter besonderer Berücksichtigung der Moore Nordwestdeutschland als Quellen zur Vegetations-, Klima- und Siedlungsgeschichte. Münster.