Der 18. März ist ein besonderer Tag für Deutschland. Heute ist es nicht ganz so warm. aber genauso sonnig, wie an jenem 18. März 1990, als die Bürger der DDR sonntäglich gekleidet, viele Frauen mit Blumensträußen in der Hand, zur ersten freien Volkskammerwahl gingen. Selten wurde die Demokratie so gefeiert. Allerdings war das Ergebnis der Abstimmung ein Schock für die Linken Ost und West. Es siegte die Allianz für Deutschland und mit ihr der Wille nach schneller Vereinigung. Das war nicht nur der Anfang vom Ende der DDR, sondern auch vom Ossihass des linken Establishments.
Der 18. März war aber auch der Beginn der 1848er Märzrevolution, an deren Ende der König gezwungen war, vor den Gefallenen seinen Hut zu ziehen.
Bundespräsident Steinmeier hat den 18. März für den Beginn seiner Deutschlandtour „Ortszeit Deutschland“ gewählt. Bei seiner Auftaktrede im Schloss Bellevue, bei der viele Kommunalpolitiker Anwesend waren, umriss er sein Ziel so:
„Mir als Bundespräsident ist es sehr wichtig, dass wir als Gesellschaft wieder mehr miteinander ins Gespräch kommen: um uns wieder näher zu kommen und die Wunden aus der Zeit der Pandemie zu heilen…
Natürlich gibt es für jede Frage Umfragen. Aber ich will mir einen eigenen, einen tieferen Eindruck verschaffen: Wo steht unser Land nach zwei Jahren Pandemie und mitten im Ukrainekrieg? Wie groß ist die Erschöpfung? Wie viel Angst ist da? Was erwarten die Menschen von der Politik? Wo fühlen sie sich unverstanden? Wo gleichen sich die Antworten im Osten und Westen, im Norden und Süden unseres Landes? Wo unterscheiden sie sich?
Das sind hehre Ziele, die jede Unterstützung verdienen. Aber ob sie auch umgesetzt werden?
Wie mir der Vater eines Bundespolizisten schrieb, musste die Bundespolizei anlässlich eines Besuchs von BP Steinmeier in einer Berchtesgadener Flüchtlingsunterkunft die dort wohnenden ausnahmslos männlichen Asylbewerber für diesen hohen Besuch temporär wegschaffen und durch hierfür eigens busladungsweise herbeigekarrte Frauen und Kinder ersetzten. Die politischen Auftraggeber für diesen potemkinschen Schwindel hielten es offenbar für unzumutbar, den Bundespräsidenten mit der politisch inkorrekten Wahrheit zu konfrontieren.
Man kann nur hoffen, dass dies ein Ausnahmefall war und Steinmeier auf seiner Tour nicht noch in anderen potemkinschen Dörfern die Realität unseres Landes sucht.