BER – Der ewige Pannenflughafen

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Gestern Abend landete ich wieder einmal in Berlin. Der Flug war pünktlich und ich fragte mich, ob das Aussteigen diesmal klappen würde. Bei den letzten Malen kam entweder der Bus nicht oder die Gangway konnte nicht angeschlossen werden, weil kein Personal da war. Jedes Mal warteten wir über eine halbe Stunde, bis wir endlich aussteigen konnten. Diesmal dauerte die Verzögerung eine Viertelstunde, weil die Türen zum Terminal nicht geöffnet werden konnten.

Nach mehr als fünf Stunden Flug suchte ich die erste erreichbare Toilette auf. Alle Kabinen waren besetzt. Ich entdeckte allerdings hinter der geöffneten Eingangstür noch eine Kabine, sie zu betreten war nur möglich, wenn man die Eingangstür schloss. Beim Rausgehen riskierte man, gegen die Eingangstür zu rammen, falls die gerade geöffnet wurde. Welcher TÜV hat so etwas abgenommen?

Von den beiden Waschbecken war eins außer Betrieb. Man musste Schlange stehen, um sich die Hände waschen zu können. Corona-Abstand zu halten, war unmöglich.

Es war Sonntag und schon nach 19 Uhr. Von den Gepäckbändern war nur eins in Betrieb. Vor uns wurden drei andere Flüge abgefertigt.

Als die Koffer unseres Fluges ausgeliefert wurden, hatten wir etwa eine halbe Stunde am Gepäckband verbracht. Allerdings erwartete mich eine böse Überraschung. Etliche Koffer waren nicht mitgekommen. Wir machten uns auf die Suche nach einer Gepäckermittlung. Die war schnell zu finden, allerdings unbesetzt. Ich hatte gerade noch einen Mitarbeiter den Tresen verlassen sehen, weil er ein Paar zu seinem Koffer führen wollte, der in den Tiefen des BER stecken geblieben war. Ich solle warten. Inzwischen trafen die anderen kofferlosen Passagiere unseres Fluges ein. Wir warteten mehr als eine Viertelstunde, ehe endlich drei Mitarbeiterinnen auftauchten, die offensichtlich benachrichtigt worden waren, dass es eine Gepäckpanne bei unserem Flug gegeben hatte.

Uns wurde sofort mitgeteilt, dass unsere Koffer am Mittwoch (also nach drei Tagen) ausgeliefert werden würden. Für mich war das nur ärgerlich, aber was tut eine spanische Mutter mit Kleinkind im kalten Berlin ohne warme Kleidung?

Wenigstens war ich die Erste, die ihre Verlustmeldung aufgeben konnte. Allerdings musste ich mit einem Blick auf den „Property Irregularity Report feststellen, dass meine Angaben falsch notiert worden waren. Aus Terracottarot wurde Pink und aus Hartschale „soft material“. Offenbar musste die Frau raten, was die Angaben in Englisch bedeuten könnten. Ich beschloss, nicht zu reklamieren, sondern das am nächsten Tag mit Baggage Claim von Eurowings per E-Mail richtig zu stellen.

Wenigstens fuhr der FEX fast pünktlich ab, nachdem alle Fahrgäste, die in Ostkreuz hätten aussteigen wollen, aufgefordert wurden, nicht einzusteigen, sondern den nächsten FEX auf einem anderen Bahnsteig zu nutzen.

Ich wollte nach Gesundbrunnen, wo der Zug wirklich hielt. Glück gehabt.



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