Von Gastautor Dr. Hans-Jürgen Wünschel
Vor über zweihundert Jahren wurde für die Tochter eines südpfälzischen Pfarrers die Freundschaft zu gleichaltrigen Mädchen, die bei ihrer Großmutter weilten, zum Schicksal. Doch nicht nur ihr persönliches Leben wurde dadurch verändert. Ihre Kinder sollten in den nächsten Jahrzehnten die Throne Europas besetzen oder als Prinzgemahl der englische Königin Elisabeth II. Zur Seite stehen.
Im 1723 wieder aufgebauten Schloss von Bergzabern weilten oft die Töchter von Karoline-Henriette, Frau des in Pirmasens residierenden Landgrafen Ludwig IX. von Hessen. Auf dem Altersruhesitz ihrer Großmutter fühlten sich die Enkelinnen Friederike, Caroline, Luise, Amalie und Wilhelmine wohl. Zusammen mit den befreundeten Pfarrerstöchtern durchstreiften sie Felder und Wälder. Besonders zwischen Wilhelmine und Marie Salomea entstand eine herzliche Freundschaft, die noch intensiviert wurde als Marie Salomeas Vater Pfarrer im nahe Bergzabern gelegenen Oberotterbach wurde. Mitten in dem sorglosen Treiben der Mädchen schlug im Sommer 1772 das Schicksal zu. Friedrich der Große, König in Preußen, hatte an Landgräfin Karoline Henriette geschrieben: ..es handelt sich um keine Kleinigkeit, Madame, sondern darum, ob eine Ihrer Töchter den Thron von Russland besteigt oder nicht. Madame antwortete: …ich fühle den ganzen Wert der Güte, mit der Ew. Majestät mich beehren… „Prinz Philipps Ahnen – Der Adel war schon immer europäisch!“ weiterlesen