Seit Wochen wird die sich verschärfende Energiekrise auch in den Mainstreammedien diskutiert. Schlussfolgerungen werden von der Politik anscheinend keine gezogen. Es sieht so aus, als wolle man ungebremst in den Blackout fahren. Deutschland steht dabei wieder einmal an der Spitze der Bewegung. Mit bereits den höchsten Energiepreisen der Welt wird an der so genannten „Energiewende“ festgehalten, koste es, was es wolle. In einer Woche gehen drei AKWs vom Netz, ohne dass klar ist, womit die Energielücke gefüllt werden soll, die von ihrem Ausfall aufgerissen wird. Zusätzlich sind folgende Kohlekraftwerke in diesem Jahr abgeschaltet worden: Die Kraftwerke Westfalen, Ibbenbüren, Duisburg, Heyden, Warburg, Jülich, Moorburg, Bremen-Hafen, Höchst, Brottewitz sowie die AKW Grohnde, Gundremmingen. Wer aber folgert, dass durch die fehlenden 8.000 MW Leistung (8 Gigawatt) es bald zu bundesweiten Stromausfällen kommen könnte, führt laut Faktencheck die Öffentlichkeit in die Irre.
Eine Liste, die anders als die Faktenchecker behaupten, nicht nur auf Telegramm, sondern auch auf Facebook tausendfach geteilt wurde, hat vielen Menschen das Problem vor Augen geführt.
Wie reagieren die Faktenchecker?
Sie behaupten, die Liste der 13 bis zum Jahresende abgeschalteten Kraftwerke sei irreführend, weil einige der aufgeführten Stromerzeuger bereits im Laufe des Jahres abgeschaltet worden seien. Diese könnten deshalb keinen Blackout mehr verursachen. Diese Argumentation wäre als unfreiwillig komisch anzusehen, wenn die Sache nicht so ernst wäre. Noch nie hat ein laufendes Kraftwerk eine Stromabschaltung verursacht, sondern immer nur eine Havarie, die zur Unterbrechung der Versorgung führte.
Bis vor wenigen Jahren gab es eine zuverlässige Grundlast, die garantierte, dass Bevölkerung und Wirtschaft mit der benötigten Energie versorgt wurden. Aber bereits 2017 behauptete Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel in der Osnabrücker Zeitung, Ausgabe vom 04.05.2017, dass Strom aus „Atom- und Kohlekraft“ die Netze verstopfe. Während die Erzeugung erneuerbarer Energien von Wind und Sonne abhänge, produzierten Atom und Kohlekraftwerke beständig Strom – auch wenn keiner benötigt wird.
Zitat: „Die Engpässe im Stromnetz werden maßgeblich durch die Dauerstromproduktion konventioneller Kraftwerke verursacht.“ Soweit ich weiß, blieb eine öffentliche Reaktion auf diesen Unsinn aus. Heute haben wir das “Kohleverstromungsbeendigungsgesetz“, ein Wort, dass uns die Faktenchecker zu merken empfehlen, denn damit wären wir Spitze, wenn wir bei Kerzenschein Scrabble spielen. Ironie beiseite.
Zwei der abgeschalteten Kraftwerke, könnten als Reserve laut Faktencheckern weiter Strom liefern. Die drei Atomkraftwerke auf der Liste gingen tatsächlich Ende Dezember vom Netz. Dieser Schritt ist seit Langem geplant und sollte nach Angaben von Betreibern, BNetzA und Fraunhofer Institut keine negativen Auswirkungen auf die Stromnetze haben.
Woher die genannten Institutionen ihre Gewissheit beziehen, erfährt man bei den Faktencheckern nicht. Sollten die Experten geglaubt haben, dass durch den Bezug von russischem Gas die Energielücke gefüllt werden könnte, so haben sie sich geirrt. Abgesehen davon, dass die fehlenden Gaskraftwerke noch nicht gebaut wurden, sind die Erdgasspeicher, die von Russland gefüllt werden sollten, am Ende dieses Jahres fast leer. Auch Gasspeicher, die für andere Bezugsquellen zur Verfügung stehen, sind nur teilweise gefüllt.
Zusätzlich ist die Betriebsgenehmigung für Nordstream 2 nach Willen der Grünen ausgesetzt worden. Außerdem soll die EU seit dem 21.12. kein Gas mehr bei GAZPROM bestellt haben. Französische Atomkraftwerke können aktuell auch nicht einspringen, denn zahlreiche AKWs wurden wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet.
In dieser Lage ist die Frage, ob es sich um absolute Unfähigkeit der Politik oder Schlimmeres handelt, zweitrangig. Klar ist, dass diese Politik unverantwortlich und gefährlich ist. Das Beste, was wir hoffen können, ist, dass wir mit einer kräftigen Erhöhung der Energiepreise davonkommen.
Wie immer, werden diejenigen, die uns in diesen Schlamassel geführt haben, am wenigsten davon betroffen sein. Die Leidtragenden werden wie immer die Armen sein.