Von Gastautor Sven Lindgreen
Wie man Berichten in den Medien entnehmen kann, gibt es aktuell ca. ein Dutzend Verdachtsfälle von Korruption unter den Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Das alles wäre ja für sich schon skandalös genug, denn man erklärt uns ja immer gern, daß Abgeordnete nur deshalb so überaus üppig mit Diäten ausgestattet werden, damit sie nicht anfällig für die Verlockungen der Geldbündel sind, mit denen die Lobbyisten und andere Interessenvertreter permanent rumwedeln sollen. (Äußerst diskret natürlich. Die Dealer am Kotti und im Görli sind da schon sehr viel offensiver.)
Berechnen wir mit eienm ähnlich „hochwissenschaftlichen“ Ansatz, wie er bei der über den Daumen gepeilten Höhe der Corona-7-Tages-Inzidenz benutzt wird, erhalten wir eine hochaggressive Infektiosität durch den gefährlichen Lobby-Virus, denn wir kommen bei 709 Abgeordneten und den 12 Verdachtsfällen nach Adam Riese zur erschreckenden Korruptions-Inzidenz von 1.672! Das ist 47-fache der 35er Inzidenz, die man uns Bürgern zumuten will.
Eine Inzidenz von 1.672! Diese Zahl sollte man mal kurz wirken lassen.
Diese Infektiosität erfordert eine Task-Force ! Ein sofortiger, harter Lockdown von Parlament und Regierung ist der einzige Ausweg, denn das Lobbyisten-Virus wirkt über die Parteien und Fraktionen hinweg. Noch dazu sind alle miteinander in Kontakt und dann noch im selben Raum – damit ist eine hohe Ansteckungswahrscheinlichkeit gewiss. Es handelt sich um mehr als 700 Haushalte! Auch ohne jeden Beweis der Erkrankung , die aber bestehen könnte, muss man auch hier mit dem Horrorszenario rechnen – wie bei Covid. Gleicher Maßstab für alle – das sind die Grundlagen einer wahhrhaft solidarischen Gesellschaft! Außerdem besteht die Gefahr, dass noch die Mutanten kommen…
Da wir aktuell sowieso einer Politik der Konjunktive ausgeliefert sind, wäre es nur folgerichtig und vor allem gerecht, trotz Unschuldsvermutung hart zu handeln. Denn es könnte ja was dran sein. Und so ganz falsch liegt man da wohl nicht. Der Abgeordnete Nüßlein ließ durch seinen Anwalt verlautbaren, daß er inzwischen auch aus der CSU ausgetreten ist, Das macht man als Unschuldiger eher nicht. Ein Wolfgang Schäuble ist schließlich seinerzeit in der CDU geblieben, weil er von seiner Unschuld überzeugt war.
Nikolas Löbel (noch CDU?) wurde inzwischen ebenfalls zum Rückzug aus dem Bundestag aufgefordert, was er aus Gründen der schönen und schnöden Diäten noch bis zum letztmöglichen Zahltag im August hinziehen wollte. Die Webseite nikolas-loebel.de ist zwar nicht mehr erreichbar, aus den Resten in den Suchportalen können wir aber über den Menschen Löbel erfahren: „…DAS STREBEN NACH GLÜCK. EINFACH ICH SEIN. Darum geht es…“. Wahrscheinlich hatte die Autokorrektur damals aus „Geld“ versehentlich „Glück“ gemacht. Da kann man nur nachrufen: Einfach nicht korrupt sein! Darum geht es!
Liebe Abgeordnete, bedankt euch bei den bekannten Kollegen für den erforderlichen Parlaments-Lockdown, aber beachtet auch das PS:
Den Lockdown werden wir wieder lockern, wenn wir bei einer Inzidenz bei 35 sind. Das ist dann erreicht bei einem Viertel – Abgeordnetem (0,248) ohne Korruptionsverdacht. Dann kann der Bundestag sich einen Termin beim Volk buchen für eine neue Wahl. Wer als Wähler am Wahltag noch wach genug ist und auch nicht vergesslich, wird sicher ein paar „virenfreien“ Kandidaten seine Stimme geben wollen.
Aber am 14.03.2021, also am nächsten Sonntag, ist erst mal Wahl in Baden-Württemberg. Bis dahin wird garantiert bei den um ihr Vertrauen gebrachten Bürgen zu Recht das Kurzzeitgedächtnis gut funktionieren.
Man kann natürlich die Stimme einem Winfried „Sie kennen mich“ Kretschmann geben, sollte sich aber auch da nochmal daran erinnern, daß es Kretschmanns Partei „Die Grünen“ war, die aus wahltaktischem Kalkül oder schlimmer aus Ignoranz am 04.03.2021 für die Verlängerung der pandemischen Lage gestimmt haben, um so die Verlängerung des Lockdowns und die weiter Einschränkung von Grundrechten und Existenzvernichtung im Mittelstand zu ermöglichen. Damit waren sie in denkbar schlechter Gesellschaft mit „Die Linke“, die als mehrfach umbenannte SED ja Erfahrung mit der Entrechtung und dem Einsperren der Bürger hat.
Die Abgeordneten können nur hoffen, dass kein Experte auch hier die Null-Inzidenz fordert.