Von Gastautor Sven Lindgreen
Da haben sich die Candy-Crash-Sudoku-Enthusiasten wieder zum „Zeitvertreib“ getroffen, um mit der Kanzlerin nach Begründungen für die Verlängerung des Lockdowns zu suchen.Das mediale Muster ist inzwischen immer das Gleiche.
Schon ein bis zwei Tage vorab werden die wichtigsten Beschlüsse in den (TV-)Medien lanciert, sorgenvoll, dramatisch und immer begleitet von Experten, die sich sorgen, die vor Lockerung warnen oder eine 0-Inzidenz fordern. Das Muster kennen wir schon aus der Vergangenheit, als es noch nicht so ideologisch herging. Erst verkünden Tageschhau &Co. z.B. eine Benzinpreiserhöhung von 10 Pfennigen, dann kurz später die frohe Kunde, es sind nur 5 Pfennige. Na, Gott sei Dank, da atmet der Fernsehzuschauer auf. Hätte man erst von 3 Pfennigen geredet und es wären dieselben 5 Pfennig Erhöhung geworden, da hätte die Autofahrer-Seele gekocht! Ja, das Prinzip ist schon etwas älter und gut erprobt.
Jetzt also wird ein Lockdown-Aspektchen dann nicht ganz so schlimm ausfallen im Endeffekt, was man dann medial als Ergebnis eines zähen Ringens verkaufen kann. Kindergärten und Grundschulen sollen Ende Februar langsam wieder öffnen. Einen Nachweis, daß sich dort Infektionen rasant ausgebreitet hätten, blieb uns „die Wissenschaft“ sowieso schuldig. Warum nicht aber sofort öffnen? Am Montag? Alle warten darauf! Aber die Verlängerung des Lockdowns bis 14. März war vorher schon verkündet. Jetzt nur bis 07.03. beschlossen. Puh, Gott sei Dank.
Inzwischen muß man ganz genau hinhören, was in Tagesschau und ähnlichen „Coronalage-Extra-Sondersendungen“ gesagt bzw. nicht gesagt wird. Das „Zwischen-den-Zeilen-lesen-müssen“ kommt den Bürgern vor allem im Osten noch recht bekannt vor, wenn sie die DDR-Zeiten noch miterlebt haben.
Man warnt zwar vor der viel ansteckenderen Mutation aus UK und Südafrika und spricht von Durchseuchung und daß das Virus den Raketenantrieb gezündet hat. Das schürt weiter Angst durch Framing- und Nudging-Dramatik. Es wird aber vermieden zu behaupten, daß das mutierte Virus zu schlimmeren Krankheitsverläufen führen wird. Denn diese bei den meisten vielen Virologen bekannte umgekehrte Reziprozität wird eben gerade nicht thematisiert. Denn es könnte den Bürger ja beruhigen, daß ein Virus, was sich zwar schneller verbreitet, aber eher den „Schnupfen“ in den oberen Atmungsorganen verursacht als das bisherige Virus, das eben bis in die Tiefen der Lunge gelangt und heftige Entzündungen hervorrufen kann.
Aber das permanente Angstlevel, was mit medialer Dauerbeschallung erhalten werden soll, darf nicht zu früh sinken. Wir erinnern uns an ältere Papiere zur Maximierung der „Schockwirkung“ und jüngere nach Beauftragung von „wissenschaftlichen“ worst-case-Szenarien für den Innenminister, der auch mal Gesundheitsminister war.
Es werden so viele Pseudothemen in Sondersendungen abgearbeitet, daß leider, leider keine Zeit mehr bleibt für die wirklichen Fragen, die echte Journalisten kritisch stellen würden. Diese zum Beispiel:
- Warum gibt es eine „50er-Inzidenz“? Das sind nur 0,05% der Menschen! Im Winter! Und diese Zahl ermittelt man mit einem PCR-Test, den selbst die WHO inzwischen nicht kritiklos sieht. Warum beharrt die Regierung weiterhin auf diesem Vorgehen?
- Wenn die 50er Inzidenz nur deshalb über den Daumen geschossen wurde, um den Gesundheitsämtern die Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen, warum ist diese Zahl jetzt nicht bei 100? Oder bei 200? Denn es war ja ein geschlagenes Jahr Zeit, die Gesundheitsämter, die bisher kaum digitalisiert waren, sondern oft mit Fax und Bleistift arbeiten mußten, und erst recht kaum über die Kreisgrenze Zahlen austauschen konnten, mit Online-Datenbanken, Material und Personal auszustatten! Es war ein Jahr Zeit! Das hätte einen BRUCHTEIL der Milliarden gekostet, die die Lockdowns verbrennen. Warum ist da zu wenig passiert?
- Warum um alles in der Welt SENKT man jetzt den Inzidenzwert auf 35? Haben die SPD-Ministerpräsident:Innen (bitte mit Gender-Sprechpause mitlesen, das lenkt auch etwas vom Kernthema ab….wo war ich?), haben also die SPD-geführten Länder die 35 noch aus alten, längst vergangenen Klassenkampfzeiten zur Wochenarbeitszeit im Langzeitgedächtnis gehabt? Vielleicht war es ja auch die Summe im Sudoku? Weil bei aktuell sinkenden Inzidenzien die 50 zu früh erreicht wäre? Plant die MP-Sudoku-Runde Mitte März schon die 15er-Inzidenz, damit man leider, leider doch noch nicht lockern kann? Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
- Wenn eine Regierung, die Berater und Experten ohne Ende teuer einkauft, erst nach einem Jahr endlich zur Erkenntnis kommt, daß man mit FFP-2-Masken SICH SELBST, also den Träger der Maske, am meisten schützen kann, warum wendet man das nicht sofort und konsequent auf die echten Risikogruppen an? Warum versorgt man nicht alle Pflegeheime, Krankenhäuser mit den Unmengen an sowieso vorhandenen, überteuert eingekauften Masken, die Jens Spahn im fatalen „open house“ Verfahren geordert hat und jetzt auch noch gegen Zahlungsklagen kämpft?
Diese Fragen stellen die allermeisten Journalisten den Regierenden NICHT, obwohl die kritische Berichterstattung der Regierungsarbeit ureigenste journalistische Aufgabe wäre. Und falls solche Fragen z.B. in der Bundespressekonferenz doch mal vorkommen, erntet man meist substanz- und inhaltloses Schwurbeln, aber keine wirklichen Antworten. In den sozialen Medien finden sich die Videos dazu zuhauf, in der ARD mußte leider, leider genau an der Stelle der kritischen Fragen die Pressekonferenz ausgeblendet werden. GEZ fließt ja trotzdem weiter…
Aber immer mehr Bürger stellen SICH diese Fragen, es werden täglich mehr! Sie geben in Autokorsos, Demos und lokalen Aktionen ihrem Ärger, ihrer Wut und ihrer Verzweiflung Ausdruck.
Auch darüber sehe ich nichts in den Hauptnachrichtensendungen und genau das macht viele noch wütender und genau dieses Versagen der Medien, die ihren Job nicht richtig machen und noch als „Wasserträger“ das Versagen der Politik mit zu vertuschen suchen, genau das beschädigt unsere Gesellschaft, genau das spaltet uns in die „Coronajünger“, die die medial erzeugte Angst vor dem Virustod haben und die fest an die errettende Regierung und die Wirksamkeit des totalen Lockdowns glauben wollen, und die anderen, die als „Covidioten“ und „Querdenker“ abgewertet werden.
Wenn sich doch inzwischen jeder schützen kann durch zumindest FFP-2-Maske, Impfangebot und selbstbestimmter Vermeidung von Menschenansammlungen, WO bleibt da noch ein einziger Grund für einen Lockdown?
Viele wünschen sich, daß sich immer mehr nicht weiterhin im blinden Gehorsam an die Maßnahmen halten, ihre Geschäfte einfach öffnen, die Restaurants, alles. Das Ordnungsamt kann nicht überall sein, die Polizei auch nicht. Erst recht nicht, wenn die ersten Dominosteine gefallen sind und damit der Glaube an den Inzidenz-Popanz einfach zerfällt. Gegen Bußgelder wird reihum geklagt, da alles nur auf dem PCR-Test basiert, der aber nicht für die Diagnostik geeignet ist, um damit eine Pandemie zu begründen. Als Sachverständiger wird vom Gericht auch gern ein Kenner der PCR-Materie bestellt: Prof. Dr. Drosten. Auf diese Gutachten sind viele gespannt.
PS: Markus Söder sagte am 10.02.2021 auf der Pressekonferenz sinngemäß, die Leute sollen wieder zum Friseur gehen können, um auch etwas Würde zurück zu erhalten. Es sollte sich jeder bis zur Wahl im Herbst merken, daß er genau WUSSTE, daß unsere Würde wohl doch angetastet wurde.