Bestelltes Horrorszenario: Die nächste „Verschwörungstheorie“ wird wahr

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Von Ramin Peymani auf Liberale Warte 

1967 führte die CIA, der Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten, die „Verschwörungstheorie“ ins politische Vokabular der Neuzeit ein. Dies war die Reaktion auf die nicht verstummende Kritik an der regierungsamtlichen Darstellung des Kennedy-Attentats. Seitdem hat der Kampfbegriff weltweit Karriere gemacht, um Zweifler offizieller Verlautbarungen abzukanzeln. Das Diffamierungswerkzeug erweist sich als besonders wirkungsvoll, seit Redaktionen und Regierungen im selben Team spielen.

Der eingeübte Doppelpass zwischen Politik und Medien funktioniert inzwischen derart perfekt, dass sich selbst gut aufgestellte Zeitgenossen allzu leicht von den Regierenden und deren Söldnertruppe austricksen lassen. Das Hinterfragen politischen Handelns gilt heute schnell als rechtspopulistische Wortmeldung plumper Verschwörungstheoretiker. Selbstverständlich gibt es Wirrköpfe, die sich ihre Welt mit abstrusen Theorien zurechtbasteln. Doch der weit überwiegende Teil der Regierungskritiker besteht aus Menschen, die nicht mehr tun, als ihren Verstand zu gebrauchen. In der Regel sind die Dinge nämlich weniger schwer zu verstehen, als man uns weismachen möchte. Auch bei Corona war Vernunftbegabten frühzeitig klar, dass hier ein Virus als willkommener Feind zur Etablierung neuer Herrschaftsmodelle missbraucht wurde. Und plötzlich wagen sich auch Leitmedien aus der Deckung, weil die Faktenlage einfach zu erdrückend ist. Das ständige Erfinden von Messzahlen, die immer waghalsigeren Verrenkungen zur Begründung monatelanger Lockdowns und der nicht mehr zu leugnende Kollateralschaden für die Gesellschaft rufen erste Redakteure auf den Plan.

Forscher wurden mit der Erstellung von Rechenmodellen beauftragt, die das Ausmaß der Pandemie so dramatisch wie möglich vorhersagen sollten

Die WELT AM SONNTAG hat nun offengelegt, was sich schon im Frühjahr 2020 jedem selbständig Denkendem erschloss: Um ihre Grundrechtseinschränkungen durchsetzen zu können, hat die Politik die hierfür benötige Panik bei der Wissenschaft bestellt. Kernstück war der Entwurf eines Szenarios, nach dem im Fall ausbleibender Corona-Maßnahmen in Deutschland über eine Million Menschen am Virus sterben würden. Mit großem polit-medialen Getöse wurde dieses Narrativ seinerzeit verankert. Der Redaktion liegt ein mehr als 200 Seiten umfassender Schriftwechsel zwischen Horst Seehofers Innenministerium und einer Reihe von Forschern vor, aus dem ersichtlich ist, dass Wissenschaftler verschiedener Forschungsinstitute und Hochschulen, darunter auch die Bundesbehörde RKI, mit der Erstellung von Rechenmodellen beauftragt wurden, die das Ausmaß der Pandemie so dramatisch wie möglich vorhersagen sollten, um die geplanten Notstandsmaßnahmen rechtfertigen zu können. Eine solche Nachricht müsste eigentlich einschlagen wie eine Bombe, sollte man meinen. Doch weit gefehlt: Außer ein paar medialen Wiederkäuern, die brav ihre Chronistenpflicht erfüllten, interessierte sich das Kollektiv der Leitmedien nicht die Bohne für den Beweis des politischen Missbrauchs von Wissenschaftlern, die offenbar nur allzu willfährig dabei halfen, das Corona-Regime zu installieren. Insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk schweigt die bahnbrechenden Neuigkeiten tot, die in einer funktionierenden Demokratie zu rollenden Köpfen führen würden. Dass die WELT-Redaktion überhaupt an die Unterlagen kam, hat sie der Beharrlichkeit einer Gruppe von Juristen zu verdanken, die die Herausgabe des Materials über Monate hinweg erstritten hatten.

Millionen von Menschen gehen der Politik auf den Leim, obwohl bisher kaum mal eines der Vorhersagemodelle gegen die Realität bestehen konnte

Ganz offensichtlich ging es der Bundesregierung darum, eine scheinwissenschaftliche Grundlage zur Verhängung eines Lockdowns an die Hand zu bekommen. Dies legt auch ein Schriftwechsel des Innenministeriums mit den Forschern nahe, der das Ziel formulierte, „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ begründen zu können. Es wurde prompt geliefert wie bestellt – auf der Basis von Rechenmodellen, für die es vor einem Jahr noch gar keine Daten gab und die selbst heute absurd erscheinen. Dieselbe Vorgehensweise nutzt die Politik, um ihre Klima-Ideologie zu rechtfertigen und durchzusetzen. Es ist schon erstaunlich, wie viele Millionen Menschen ihr dabei auf den Leim gehen, obwohl bisher kaum mal eines der Vorhersagemodelle gegen die Realität bestehen konnte – beim Klima ebenso wenig wie bei Corona. Ein wackerer Mitarbeiter des Innenministeriums hatte im Mai 2020 übrigens öffentlich gemacht, dass die Folgen der Corona-Repressalien den Nutzen bei weitem übersteigen. Er hatte seine Analyse mit renommierten Wissenschaftlern und Medizinern erarbeitet – und wurde zum Dank kaltgestellt. Im Innenministerium hielt man sich lieber an die Auftragsarbeit der Systemmitläufer. Es muss dabei gar nicht erst gemutmaßt werden, ob sich die Linientreue für die Beteiligten in klingender Münze bezahlt gemacht hat. Dem blassen Ego des Forschers, der im künstlichen Licht der Labore selten schnelle Erfolge feiern kann, sind mediale Aufmerksamkeit und politische Dankbarkeit bereits Lohn genug. Derweil könnte bald die nächste Bombe platzen. Sind die Corona-Impfstoffvorbereitungen schon im Jahr 2019 angelaufen? Wer wusste was zu welcher Zeit? Lesen Sie dazu einen Bericht des Magazins Tichys Einblick.



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