Schweden: Hört die Signale!

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Von Gastautor Bernd Muckenschnabel

Während man in Deutschland schon die 2. Welle der Corona-Pandemie proklamiert und ernsthaft einen 2. Lockdown der Gesellschaft und Wirtschaft diskutiert, kommen aus Schweden ganz andere Signale.

Bekanntlich hatte man das völlige Desaster des „Schwedischen Modells“ zur Bewältigung der Corona-Pandemie vorausgesagt. Schweden wurde bezichtigt, seine Bevölkerung zu gefährden. Dafür wurde das Land auf vielfache Weise ausgegrenzt.

Schweden hielt aber an seinen Weg fest und beruhigte die Bevölkerung, begrenzte nicht die Rechte der Menschen und schloss weder Schulen, die Wirtschaft oder die Restaurants, noch die Grenzen. Händewaschen und eine gewisse Distanz, wie bei jeder Grippe, sollten ausreichen. Wie ist es nun den Schweden ergangen?

Der verantwortliche Staatsepidemiologe Anders Tegnell gab am 27.8. eine Erklärung vor der Presse ab. Darin berichtete er von zunehmenden Informationen aus ganz Europa über zunehmende positive PCR-Tests. Schweden dagegen kann genau vom Gegenteil berichten. „Kein anderes Land hat so schnelle Rückgänge“ von Corona-Virusbefall wie Schweden. Auch gab es seit dem 25.7. keinen Toten durch die Corona-Pandemie mehr. Es gibt faktisch eine Untersterblichkeit wie in Deutschland und Österreich. Dies ist umso bemerkenswerter, weil die Sommerferien zu Ende gegangen und die Schulen wieder geöffnet sind. Die Immunität der Bevölkerung hat enorm zugenommen und schützt jetzt gegen Neuansteckungen.

Gleichzeitig berichtet die Volksgesundheitsbehörde, dass man bei der Kontrolle der Testergebnisse bei 2 Laboratorien 3.700 Fehler gefunden hat. Die Tests wurden irrtümlich als positive Corona-Fälle gezählt.

Zur gleichen Zeit werden die ersten Zahlen über die Einflüsse der Corona-Krise auf die Wirtschaft diskutiert. Während die Regierung Anfang April noch von einem Niedergang der Wirtschaft mit ca. 10% des Bruttosozialprodukts berichteten, rechnen die führenden Banken jetzt nur noch mit ca. 5% Minus.

Völlig im Gegenteil dazu zeigten sich die Zahlen in Deutschland. Die Regierung ging im April von 4,3% Minus aus. Jetzt rechnen die deutschen Stellen mit ca. 10% Minus.

Der deutsche Ökonom Christian Kreiß vergleicht am 14.8. in Telepoles die deutsche und die schwedische Wirtschaft. Er rechnet mit einer fast doppelt so schlechten Wirtschaftsentwicklung für Deutschland, wie im vergleichbaren Schweden. Als Ursache nennt er u. a. die bewusst ausgewogene Bewältigung der schwedischen Corona-Pandemie. Deutschland wird durch die bewusste, panikerzeugende Corona-Politik mit dem „grössten Wirtschaftsniedergang der Neuzeit“ bedroht. Er rechnet sogar mit der Gefahr eines Niedergangs von bis zu 14% des Bruttosozialproduktes.

Der Ökonom verweist in seinem Beitrag u. a. auf die „irreführende Berichterstattung des Staatssenders Deutschlandradio“, indem dort die Zahlen für Deutschland und Schweden falsch wieder gegeben werden.

Natürlich ist auch die Exportnation Schweden von der brachialen Zerschlagung der Weltwirtschaft betroffen. Doch die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft ist ungleich härter und schlimmer betroffen als Schweden. Langsam kehrt der Optimismus in die schwedische Gesellschaft zurück. Mit Grauen aber beobachtet man die wieder zunehmende Panik und Drohungen aus Deutschland. Deutschland war früher ein Anker für die europäische Stabilität. Heute wird Deutschland in Schweden entweder als Vogelscheuche belächelt oder als Faktor für eine unberechenbare Politik angesehen. Die grosse Frage die man sich im Ausland überall stellt ist: Wann endlich nehmen die führenden Wirtschaftskreise in Deutschland das Ruder in die Hand?



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