Drängende Fragen zur Corona-Strategie der Bundesregierung

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In Deutschland ist die Zahl der Toten, die mit Corona infiziert waren, verhältnismäßig gering. So gering, dass der Virologe Christian Drosten, schon öffentlich Stellung zu diesem Phänomen beziehen musste.

In der Bevölkerung gibt es Fragen zu der Strategie der Bundesregierung. Exemplarisch dokumentiere ich den Brief einer Dresdener Kinderärztin. Solche Fragen sind wichtig, um den Schaden, den die wegen Corona verhängten Maßnahmen anrichten, möglichst klein zu halten. Es wäre wichtig, wenn die Bundesregierung möglichst klare Antworten hätte.

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
Sehr geehrter Herr Spahn,

zuletzt am 20.3. haben Sie im Zusammenhang mit der ansteigenden Zahl von Coronavirus-Infektionen weitere einschneidende Maßnahmen verfügt. Diese Maßnahmen des “Social Distancing” werden, wie Ihnen sicher bekannt ist, in der Fachsprache nicht-pharmakologische Interventionen (NPI) genannt.

Als Ärztin bin ich es gewöhnt den Nutzen und die Risiken von medizinischen Maßnahmen gegeneinander abzuwägen. Das gilt selbstverständlich auch für NPI.

NPI erbringen möglicherweise den Vorteil einer verzögerten Ausbreitung von Covid-19. Auf der anderen Seite werden sie zu einer massiven wirtschaftlichen Destabilisierung führen. Diese Destabilisierung wird die Politik auch nicht mit der Notenpresse aufhalten können.

Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation wird absehbar eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung bewirken. Ich verweise auf die entsprechende Forschung zum Zusammenhang zwischen Gesundheit und sozioökonomischem Status (z.B. hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32206069 )

Deshalb meine Fragen an Sie:

1. Welche Zahlen liegen Ihren Entscheidungen zu Grunde? Wie setzen Sie die bisher 200 im Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen
(Abruf 26.3.20) in Relation zur allgemeinen täglichen Sterberate von ca. 2500 Personen in Deutschland? (Abruf 26.3.20)

2. Wie hoch schätzten Sie die aus den NPI resultierenden gesundheitlichen Schäden für die Bevölkerung ein?

3. Liegen Ihnen Schätzungen vor, mit welcher Anzahl zusätzlich erkrankter Menschen aufgrund der NPI zu rechnen ist? Gibt es Schätzungen beispielsweise im Bezug auf kardiovaskuläre Ereignisse, Psychische Erkrankungen, Psychosomatische Erkrankungen?

4. Sollten Sie zu 1. bis 3. keine belastbaren Daten zur Verfügung haben, wie wägen Sie dann aktuell den Nutzen und die Risiken Ihrer Anweisungen gegeneinander ab?

Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. med. Ingrid Heimke



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