Ein Leserbrief von Annette Heinisch
Liebe Frau Lengsfeld,
Sie haben aus der Bundesstagsdrucksache zititert, in der Risikoanalysen für zwei Szenarien erstellt werden, zum einen Hochwasser (vor dem Hintergrund der “Klimakatastrophe”, zum Anderen Mutation SARS. Der zweite Fall ist DEUTLICH gefährlicher, denn die maximale Anzahl von Toten, Verletzten und Hilfsbedürftigen ist höher. Es heißt auf S. 64:
“Für den gesamten zugrunde gelegten Zeitraum von drei Jahren ist mit mindestens 7,5 Millionen Toten als direkte Folge der Infektion zu rechnen. Zusätzlich erhöht sich die Sterblichkeit sowohl von an Modi-SARS Erkrankten als auch anders Erkrankter sowie von Pflegebedürftigen, da sie aufgrund der Überlastung des medizinischen und des Pflegebereiches keine adäquate medizinische Versorgung bzw. Pflege mehr erhalten können (vgl. Abschnitt 3. – hier: Gesundheitswesen).”
Es gibt neben der Risikoanalyse aber noch den Nationalen Pandemieplan Teil I und II, die dieses Szenario umfassen.
In Deutschland gibt es sehr professionelle Ausbildungen für den Katastrophenschutz, z. B. zentral in der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz in Ahrweiler, dort werden die Katastrophenstäbe ausgebildet. Erfahrene Katastrophenschützer fragen sich, wie zwei Monate mit “Kampf gegen Rechts”, gegen “Klimakatastrophe” und “Hass und Hetze” verloren gingen, anstatt sich und die Bevölkerung vorzubereiten, Notfallpläne für Kinderbetreuung, Beschaffung von Medikamenten und Beatmungsgeräten usw. zu nutzen und natürlich Flüge aus China zu unterbinden sowie Grenzen zu schließen. Denn die Gefahren sind hinlänglich bekannt.
Zitate aus dem Pandemieplan:
1.1 Hintergrund Influenzaviren verändern sich kontinuierlich durch kleinere Mutationen im Genom. Zudem haben sie die Fähigkeit zum Austausch genetischen Materials zwischen verschiedenen Typ-A-Influenzaviren. So birgt das endemische Auftreten der Vogelgrippe in zahlreichen Ländern Südostasiens seit 2004 und von Infektionen durch porcine Influenzaviren (USA seit 2012) das Risiko einer Neukombination dieser Erreger (Reassortment) mit humanen Influenzaviren und damit die Gefahr der Entstehung eines pandemischen Virus. Wenn solche neuartigen Viren in der Lage sind, Erkrankungen hervorzurufen, sich effektiv von Mensch zu Mensch zu verbreiten und nur wenig oder keine vorbestehende Immunität in der Bevölkerung vorhanden ist, so können sie eine Influenzapandemie auslösen. Diese weltweiten Pandemien können zu Erkrankungs- und Sterberaten führen, die saisonale Influenzawellen um ein Vielfaches übertreffen. Damit könnten sie zu extremen Belastungen für das medizinische Versorgungssystem und den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) bis hin zu einer erheblichen Gefahr für die öffentliche Ordnung und für die Funktionstüchtigkeit der gesamten Volkswirtschaft führen….
1.2 Ziele und Adressaten
…
Die Vorbereitung auf eine Influenzapandemie und deren Bewältigung benötigt die Unterstützung der gesamten Gesellschaft über das Gesundheitssystem hinaus. Neben dem primären Anliegen, dem Schutz der Gesundheit, ist vor allem bei schweren Verläufen auch die Produktion, Verteilung, Versorgung und der Verkehr sicherzustellen und sind 8 Ziele und Rahmenbedingungen ggf. Maßnahmen zur Bewältigung von Ausfällen und Engpässen zu ergreifen. Der NPP soll deshalb auch die Öffentlichkeit über die potenziellen Gefahren einer Pandemie informieren, die Planungen transparent machen, die erforderlichen Maßnahmen aufzeigen und für weitere Planungen in medizinischen Einrichtungen, Unternehmen usw. die Grundlage bilden. Schließlich aber soll die Veröffentlichung des NPP auch aufzeigen, dass es jenseits aller staatlichen und administrativen Anstrengungen vor allem des gemeinsamen bürgerschaftlichen Engagements bedarf, um eine globale Epidemie überstehen zu können.
1.4 Strukturen, Gremien und Institutionen
Seit dem Jahr 2004 wird das System des Krisenmanagements zwischen Bund und Ländern unter Federführung des BMI durch ressort- und länderübergreifende Krisenmanagement-Übungen im zweijährigen Rhythmus geübt.
So weit die Beispiele. Die Regierung hat den Schutz der Bevölkerung sträflich vernachlässigt. Es bedarf keines Zentralismus o. ä., die Pläne stehen, die Vorgehensweisen sind eingeübt, nur die Verantwortlichen handeln verantwortungslos. Ich würde gerne darüber schreiben, bin aber “an der Front” in den Unternehmen, bei denen ich die Geschäftsleitung berate, momentan komplett eingebunden. Aber Sie können diese Infos gerne verwenden, es ist m. E. ein Skandal.