Offener Brief an die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)

Veröffentlicht am

Von J. M.

Ich habe vom Beitritt der evangelischen Nordkirche zum “Bündnis United4Rescue – Gemeinsam Retten” gelesen. Dies kommentiert Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt mit dem Satz, die Kirche wolle dazu beitragen, “Not nicht nur individuell zu lindern, sondern ihr auch mit politischen Mitteln entgegenzutreten”.

Dazu sage ich als Christ in aller Deutlichkeit: NEIN!

Eine Kirche ist nur für den geistigen Beistand ihrer Mitglieder verantwortlich, sie macht keine Politik, sie ist kein Primat der Politik und sie bezieht auch niemals politisch Stellung. Insbesondere nutzt sie niemals politische Mittel, die ihr auch gar nicht zur Verfügung stehen! Dafür gibt es Parteien, die das deutsche Volk demokratisch wählt und damit darüber entscheidet, in was für einem Land wir wie leben wollen. Die Kirche verletzt durch die – einseitige und nicht mediative – Positionierung für scheinbar
unbegrenzte Migration und gegen einen lediglich zu 6 % anthropogenen Klimawandel ihr Neutralitätsgebot und macht sich damit zu einer politischen Kraft.

Meine Familie ist seit 1700 nachweislich in der evangelischen Kirche aktiv, drei Generationen davon waren Diakone, Küster und Pastoren. Sie haben eine Kirche während des letzten Krieges vor der Vernichtung bewahrt und eine Weitere erbaut. Ich und meine Familie sind genau das, was die Zukunft der Kirche ausmacht, eine junge Familie mit zwei Kindern. Und für mich stellte sich bislang auch nie die Frage, dies zu ändern oder meine Kinder einmal nicht zum Konfirmationsunterricht zu schicken. Der evangelische Glaube gehört zu meiner Familie seit jeher dazu.

Familien wie die meine sind die Zukunft der Kirche. Aus ihnen entstehen neue Mitglieder und Gläubige. Nur werteorientierte, konservative Familien werden ihre Kinder im christlichen Glauben erziehen. Wirtschaftsopportunisten, Sozialisten und grüne Ideologen werden niemals einen Gottesdienst besuchen, zumindest nicht aus Glaube an Gott, sondern wenn, dann nur aus Opportunismus. Sie untergraben mit der Vertretung offen sozialistischer Positionen das Fundament der zukünftigen Kirche.

Es braucht keine Religionsgemeinschaft und keine Kirchenorganisation um an Gott zu glauben. Ganz besonders brauchen ich und meine Familie keine politischen Botschaften vom Altar. Wer das möchte, kann die Parteitage der politischen Parteien besuchen.

Das geplante “Klimapaket” der Bundesregierung wird Familien in der mittleren und unteren Einkommensschicht hart treffen! Hier sollten Sie ansetzen und nicht eine Ideologie der Besserverdienenden vertreten, die bereits ausreichend Fürsprecher hat. Die Kirche sollte sich nicht um Klientelpolitik scheren, sondern um die Bedürftigen.
Die Armen und die Ärmsten, auch die zukünftigen, brauchen die Hilfe der Kirchen! Gerade die jüngsten totalitär-sozialistischen Forderungen wie Enteignungen, weitreichende Kontrolle und Überwachung vieler Lebensbereiche usw. aus der Politik sollten Ihnen doch zu denken geben. Kirche im Totalitarismus ist niemals frei, die Vergangenheit lehrt uns das eindrücklich. Die Bundesrepublik Deutschland in ihrer alten Form hat der Kirche und den Bürgern die größte Freiheit, die größte Lebenserwartung und den größten Wohlstand aller Zeiten auf deutschem Boden gebracht. Dafür sollten wir alle dankbar sein, und nicht am Fundament unseres Staates sägen. Jedoch sind soziale Verwerfungen durch unbegrenzte Migration und Kosten der Klimapolitik in hohem Maße dazu geeignet, genau dies zu erreichen. Dafür brauchen wir die Kirche nicht!

Ebenso könnte ich an eine “Seenotrettung” nur glauben, wenn die Geretteten danach in den nächsten erreichbaren sicheren Hafen gebracht werden. Dies sind beispielsweise Tripoli, Alexandria, Algier, Tunis und Rhabat. Leider werden die von ihnen unterstützten Schiffe jedoch wie in der Vergangenheit wohl eher Malta, Marseille, Lampedusa, Catania und Barcelona ansteuern. Damit wird die “Seenotrettung” zur Schleuserei und generiert einen “Pull-Effekt”, der noch mehr Menschen dazu verleitet, sich in Seenot zu begeben. Es besteht dadurch jedoch kein unmittelbarer Anspruch auf Asyl. Nur politisch und religiös verfolgte Menschen genießen – zumindest in der Bundesrepublik Deutschland – ein befristetes Asylrecht, und dies auch nur, wenn Sie nicht über ein sicheres Drittland eingereist sind. Diese Menschen würden also, sofern sie sich selbst als asylberechtigt einschätzen, in menschenunwürdigen Lagern landen, bis sie wieder
zurückgeführt werden können. So sieht die Rechtslage aus. Ich kann nicht glauben, dass die Kirche dies unterstützen oder gar fördern will. Die Kirche macht sich damit zum Handlanger eines menschenunwürdigen Schleusersystems und spricht sozialdemokratischen und sogar offen sozialistischen Parteien das Wort. Dafür brauchen wir die Kirche(n) nicht!

Sollte die Kirche diesen politischen Kurs weiter verfolgen, werde ich aus der Kirche austreten, da sie nicht mehr meinen Ansprüchen an eine unpolitische, bewahrende Kraft, die einzig das Ziel hat, dem Seelenwohl der gläubigen Christen zu dienen, genügt. Mit mir wird dann auch meine Frau austreten und den Kindern werden wir ebenfalls nicht die Notwendigkeit einer Kirchenorganisation oder einer Religionsgemeinschaft vermitteln.
Wie gesagt, es braucht keine Kirchenorganisation, um an Gott zu glauben, schon gar keine neo-politische Organisation, die Klientelpolitik ohne Rücksicht auf soziale Folgen an den Bedürfnissen der Menschen vorbei betreibt, letztere braucht überhaupt keiner. Gehen Sie diesen Weg weiter, verlieren Sie massiv Mitglieder und zerstören konsequent die Zukunft der Kirche in Deutschland.

Vielleicht braucht es diese “Abstimmung mit den Füßen” aber auch, damit die Kirche, die sich heute entgegen Luthers Wort wieder mit dem Ablasshandel – nur moderner, diesmal mit Ablassbriefen für CO2-Sünden – befasst, erneut eine grundlegende Reformation erfährt. Ich kehre später gerne zurück in den Schoß einer unpolitischen Kirche nach der zweiten Reformation, wenn sie wieder ausschließlich den Aufgaben nachkommt, die ihr zustehen.



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