Warum wir unsere Gesellschaft neu organisieren müssen

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Was ist ein schwarzer Schwan? So werden nicht vorhersehbare oder vorhergesehene große Risikoereignisse genannt. Auf Letztere steuert unsere Gesellschaft zu. Ja, der Plural ist richtig, denn es haben sich in den letzten Jahrzehnten einer immer verantwortungsloseren Politik inzwischen mehrere klumpige Risiken aufgetürmt, die sich in nicht allzu ferner Zukunft über uns entladen werden.
Markus Krall untersucht sie in seinem Buch „Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen“, das zur Pflichtlektüre für jeden Bürger gemacht werden sollte.

Disruptive Veränderungen hat es in Natur und Gesellschaft immer gegeben. Allein im letzten Jahrhundert gab es mehrere einschneidende Diskontinuitäten: Erster Weltkrieg, Hyperinflation, die Ölkrisen von 1973 und 1979, den Zerfall des sozialistischen Lagers, die Finanzkrise von 2007, um nur einige zu nennen.

„Diesen Ereignissen war gemeinsam, dass sie sich wie ein überdehntes Gummiband verhielten, das über einen längeren Zeitraum langsam bis an sein strukturelles Limit gedehnt wurde. Dann, ganz plötzlich, reißt das Gummiband.“ Wir befinden uns wieder in einer Zeit, da das Gummiband überdehnt wird, weil die Politik nicht aus den vergangenen Krisen gelernt hat. Was unsere Lage verschlechtert ist „die Tatsache, dass unser Erziehungssystem immer mehr verfällt und die nachfolgende Generation nicht mehr die Chance hat, die Fähigkeiten zu erwerben, die sie braucht, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.“

Wir müssen dringend umsteuern und „zivilisatorische Techniken neu erlernen, die es uns erlauben, Ungleichgewichte regelmäßiger auszugleichen, anstatt sie aufzusparen für den großen Knall.“

Krall untersucht drei Grundsatzfragen:
Wie sollen wir unsere Gesellschaft organisieren, um Resilenz zu gewinnen?
Die Antwort darauf ist: durch Märkte
Sind Diskontinuitäten das Ergebnis von Entwicklungen, die wir nicht vermeiden können und die Gesellschaft wie ein Fluch treffen?
Die Antwort ist Nein.
Können wir einige der Diskontinuitäten vermeiden, die sich bereits am Horizont abzeichnen?
Die Antwort ist „unwahrscheinlich“, aber wir können uns vorbereiten, um besser zu überleben.

Der Kollaps, der uns als erster treffen wird, ist der des Währungssystems. Seit über zehn Jahren war die europäische Politik damit beschäftigt, das Geld von Europas Sparern, insbesondere im Norden, auf die überschuldeten Regierungen Europas umzuverteilen. Inzwischen hat die EZB eine Bilanz von über 4000 Milliarden Euros aufgetürmt und ist mit ihrer Nullzinspolitik am Ende. Der Schuldensumpf ist nach ihrer ultralockern Geldpolitik tiefer als zuvor. Am D-Day werden die Bürger die Zeche zahlen müssen. Die Vorbereitungen, damit sich keiner der Enteignung entziehen kann, sind in vollem Gange, von der Verpfändung der Sparkonten über die Erhöhung der Grundsteuern für Wohneigentum, bis zur geplanten Abschaffung des Bargeldes.

Entgegen den Versicherungen der Politik, sind die Banken nicht gesünder, als zu Beginn der Währungskrise 2007. Sie mussten, um die von der Politik verordnete Eigenkapitalquote zu erhöhen, ihre Rückstellungen für drohende Verluste aus Kreditrisiken auflösen und stehen jetzt solchen Risiken schutzlos gegenüber.
Krall: „Dass wir die Abrisskante der geleerten Töpfe erreicht haben, ergibt sich aus dem Bericht der Bundesbank […] Von Anfang 2016 bis Ende 2017 sind die Erträge der Banken in Deutschland allein um 10 Milliarden Euro gefallen […]“

Es gibt leider nicht viel, was der Bürger tun kann, um sich zu schützen, außer sein Vermögen zu diversifizieren, auf mehrere Konten verteilen, es nach Möglichkeit aus der Eurozone heraus zu bringen (z.B. US-Dollar, Kanada-Dollar, Schweizer Franken, Britisches Pfund, norwegische Staatsanleihen).

Im zweiten Kapitel beschäftigt sich Krall mit der Zukunft der Unternehmen. Er sagt das Ende der Aktiengesellschaften voraus. Überleben werden nur bewegliche Unternehmen, die schnell und flexibel auf die technologische Entwicklung, vor allem der Quantencomputer mit ihrem exponentiellen Anstieg der Rechenkapazität, reagieren können.
Die Fähigkeit, immer mehr Daten in immer kürzerer Zeit verarbeiten zu können, macht aus uns gläserne Bürger.
Wir können uns nur schwer schützen. Man sollte seinem Computer keine Daten anvertrauen, deren Veröffentlichung eine Katastrophe wäre. Physische Backups der wichtigsten Dateien sollten getrennt vom Netz aufbewahrt werden. Schutzsoftware ist unerlässlich, sollte aber nicht zu falschem Sicherheitsgefühl führen. Leider sind unsere Optionen sehr begrenzt.

In Kapitel 3 sagt Krall das Ende der Parteiendemokratie voraus. Das könnte schneller gehen, als man sich das im Augenblick noch vorstellen kann. Aber ein Blick in die Ukraine, wo ein Außenseiter Präsident geworden ist, könnte in die Zukunft sehen lassen.

„Die Parteiendemokratie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa auf einem ungeschriebenen Pakt errichtet. Er verband das Versprechen von Wohlstand für alle durch ein ordoliberales Wirtschaftssystem mit demokratischer Freiheit. […] Hinzu kam ein richtig zugeschnittener Sozialstaat, der die Menschen gegen existentielle Risiken absicherte. […] Doch der Karrierismus und die adverse Selektion, die nicht die hellsten Köpfe in die Politik holt, haben dazu geführt, dass die Politik jeden einzelnen Paragraphen dieser Vereinbarung gebrochen hat.“

Mehr noch, gegenwärtig ist die Politik dabei, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Wohlstand zu zerstören. Krall untersucht das an fünf Beispielen, der Griechenlandpolitik, dem Rentensystem, der Energie-, der Migrationspolitik und der Mietpreisbremse. In allen Fällen wurden gravierende Fehlentscheidungen getroffen, die aber nicht korrigiert werden, trotz ihrer verheerenden Folgen.
Die Regierung wird kaum noch kontrolliert. Außer der AfD stützen die anderen Oppositionsparteien im Bundestag die Regierungspolitik. Die Leitmedien kontrollieren nicht mehr die Regierung, sondern bekämpfen die einzige Oppositionspartei im Parlament und die außerparlamentarische Opposition.
„Das Problem bleibt aber, dass weder die nationalen Mainstream-Karrierepolitiker noch die EU-Bürokraten eine Lösung anzubieten haben, die den Kontinent auf einen Pfad stabilen Wachstums und der Schaffung von Wohlstand zurückführt.“

Deshalb wird es zu disruptiven Veränderungen kommen, die Frage ist nur, wie sie sich entfalten und wohin sie führen werden. Es gibt zwei Möglichkeiten: in die nächste totalitäre Diktatur, oder in eine wahrhaft freiheitliche Ordnung. Jeder muss diese Entscheidung für sich treffen, welche Zukunft er bevorzugt, denn am Ende wird es davon abhängen, ob die Mehrheit sich in die nächste Diktatur schieben lässt, oder für eine Wiedergewinnung von Freiheit, Demokratie, Marktwirtschaft und die hart erkämpften emanzipatorischen Errungenschaften des Westens votiert.
Für alle, die Letzteres im Sinn haben lohnt es sich, Kralls Buch in die Hand zu nehmen. Die Lektüre bildet ungemein und macht klar, was getan werden muss.

Die Freiheit wird siegen, wenn sich ihre Anhänger nicht einschüchtern lassen, weder von den Schreibtischtätern der Noch-Herrschenden, noch von deren Bodentruppen, der Antifa.

Es gibt immer eine Alternative, es gibt immer einen Ausweg aus der Misere, man muss ihn nur finden und mutig beschreiten.
Kralls Buch zeigt den Weg.

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