Die Türkei rückt im Weltverfolgungsindex immer weiter vor

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Von Gastautor Albrecht Künstle

OpenDoors: In den 50 von der Organisation erfassten Ländern leben ca. fünf Milliarden Menschen, darunter 700 Millionen Christen. Von diesen sind 200 Millionen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Wie zu jedem Jahresanfang veröffentlichte OpenDoors vor Kurzem das neue Ergebnis seiner Recherchen aus dem Vorjahr. Am stärksten leiden Christen in den islamischen Ländern, von Nordkorea abgesehen.

Aufschlussreich ist, dass die Türkei unter Erdogan von Platz 37 im Jahr 2016 auf Platz 26 im letzen Jahr aufrückte, nach Platz 31 im Jahr 2017. Erdogans Türkei lief sogar Ländern wie Indonesien, Marokko oder Tunesien den Rang ab. Schreibt sich der Trend fort, könnte Erdogans Herrschaftsbereich in diesem Jahr auf Platz 20 vorrücken. Auszug aus dem Länderprofil:

„Die Mischung aus Islam und Nationalismus betrifft auch Christen, die keinen muslimischen Hintergrund haben. Diese gehören meist ethnischen Minderheiten an (z.B. Griechen, Armenier, Syrer). Sie werden selten als vollwertige Mitglieder der türkischen Gesellschaft angesehen und stoßen auf alle möglichen rechtlichen und bürokratischen Hindernisse. Christen bekommen keine Anstellung im öffentlichen Dienst und werden in der privaten Wirtschaft diskriminiert, insbesondere da, wo Arbeitgeber Verbindungen zur Regierung haben. Da die Religionszugehörigkeit auf jedem Personalausweis vermerkt ist, ist es sehr einfach, christliche Bewerber zu benachteiligen.“

Was ebenfalls vorrückt, ist der Zugriff Erdogans auf Deutschland, zumindest über seine Religionsbehörde, die türkische Diyanet und deren DiTiB.

Dessen Oberbefehlsgewalt ist dermaßen ausgeprägt, dass ein DiTiB-Islam-Unterricht bisher sogar an der ansonsten dem Islam wohl gesonnenen grün-schwarzen Landesregierung von Baden-Württemberg und der SPD-Nicht-Opposition scheiterte. Aber die Bildungsministerin Eisenmann wirbt intensiv um den türkisch-islamischen Dachverband, „Die Tür für DiTiB ist offen“, und im BZ-Kommentar der gleichen Ausgabe wird das Werben um den türkischen Islam („Islamunterricht gehört zu Deutschland“) mit der Befürchtung begründet: „Droht nun die Gefahr, dass ihre Kinder dem Religionsunterricht der Schule fernbleiben und stattdessen wieder Koranschulen besuchen?“

Das mit den Koranschulen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Ist der Koran jetzt plötzlich doch kein „Heiliges Buch“? Was soll im Islam-Unterricht eigentlich anderes gelehrt werden, als die islamische „Bibel“, der Koran? Wenn der Koran so schlimm ist, dass man ihn in seinen ureigenen Koranschulen nicht lehren soll, dann ist Islam-Unterricht noch fragwürdiger. Etwa so, als wollte man christlichen Religionsunterricht ohne Neues Testament vermitteln. Außerdem: Wenn im Islam-Unterricht ein anderer, ein „europäischer Islam“, vermittelt werden soll, glauben denn Politiker ernsthaft, muslimische Eltern würden ihre Kinder nicht erst Recht in Koranschulen schicken, um einem liberalen Religions-Wischiwaschi eine „zweite Meinung“ entgegenzusetzen?

Nein, es ist nicht einzusehen, dass mit Lohn- und anderen Steuern von Christen islamischer Religionsunterricht finanziert werden soll. Oder wird etwa in der Türkei christlicher Religionsunterricht bezahlt? Gemäß Artikel 7 Abs. 3 Grundgesetz ist Religionsunterricht zwar ein Schulfach, aber wie solche Schulstunden finanziert werden, ist dort nicht geregelt. Den islamischen Vereinen steht es frei, mit eigenen Mitteln muslimisches Lehrpersonal zu bezahlen, das in Schulen Islam-Unterricht erteilen kann. Die Nutzung von Schulräumen sollte nicht das Problem sein. Jedoch ist auch die Finanzierung der Islamisierung in Deutschland aus dem Ausland abzulehnen, sonst droht die Etablierung aller islamischer Strömungen in Deutschland. Und diese sind sich nicht so wohl gesonnen wie die christlichen Kirchen untereinander.

Geht die muslimische Bevölkerungszunahme und Islamisierung Deutschlands so weiter, darf man gespannt sein, wann Deutschland erstmals in der OpenDoors-Liste der Länder auftaucht, in denen Christen gegängelt werden. In manchen „Flüchtlingsheimen“ begann diese Entwicklung bereits. Auch in Kindergärten und Schulklassen, in denen einheimische Kinder in der Minderheit sind. Und sie setzt sich fort, wo Schüler gezwungen werden, Moscheen zu besuchen und muslimische „Gebete“ zu sprechen. Bis zum „pädagogisch interreligiösen“ Nachbeten der Sure 1 und des muslimischen Glaubensbekenntnisses ist es nur noch ein kleiner Schritt – aber mit schwerwiegenden Folgen. Wird die oft von Gutgläubigen zitierte monotheistische Floskel „es gibt keinen Gott außer Gott“ zusammen mit dem Zugeständnis, dass Muhammad ein Gesandter Gottes und dessen Prophet gewesen sei, zweimal wiederholt, kann das Verhängnis seinen Lauf nehmen: Plötzlich ist man Muslim/a und der Rückzug vom Islam kann lebensgefährlich werden.



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