Lehrer: Alle nur angepasste „Lehrende“ und „linke Socken“?

Veröffentlicht am

VON GASTAUTOR U.W.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Lehrern nachgesagt wird, sie seien tendenziell links. In einem Internetportal war unlängst sogar zu lesen, 90 Prozent der Lehrerschaft seien „Linke“. Ob es nun 90 Prozent sind oder 80 oder noch weniger, definitiv würde die Masse der Lehrerschaft Schnappatmung bekommen, wenn man ihr unterstellte, sie sei „rechts“; beim Durchschnitt würde schon die Angst vor disziplinarischen Maßnahmen hochkommen oder wenigstens die Schamesröte im Gesicht zu erkennen sein.

Dass die Statistik sicherlich von Bundesland zu Bundesland schwankt, liegt auf der Hand, zwischen Ost und West sowieso, bezogen auf Sachsen, da müsste gar über einen Austausch des gesamten Lehrkörpers nachgedacht werden, dies als kleiner Scherz am Rande.

Gehen wir einmal von der These aus, dass sich tatsächlich die Masse der Lehrerschaft als links versteht, warum ist dem eigentlich so? Ist diese Sichtweise gar politisch gewollt? Führt sie zu der oft damit assoziierten Menschlichkeit bzw. dem garantierten Einhalten von Menschenwürde, von der alle träumen?

1968 und die Lehrerschaft

Es ist an dieser Stelle nicht nötig, nochmals ausführlich auf die Folgeerscheinungen der einstigen 68er-Bewegung einzugehen, vielmehr sei z.B. auf das von Benjamin Kaiser verfasste Buch „Kulturmarxismus“ verwiesen. Schwer vom Tisch zu weisen ist die Tatsache, dass sich im Selbstverständnis des Lehrers nach diesem gesellschaftlichen Umbruch einiges geändert hat, vereinzelt zum Guten, aber mindestens genauso zum Schlechten.

Heute ist wohl eher davon auszugehen, zumindest aus meiner Sicht, dass wir es mit den negativen Folgeerscheinungen der 68er-Bewegung zu tun haben. Noch eins drauf setzen könnte hierbei die gesamte Frage nach der provokativ formulierten „feindlichen Übernahme“ des Bildungssystems der ehemaligen DDR durch die heutige BRD. Auch hier wird dem geneigten Leser bekannt sein, dass von durchaus positiven Bestandteilen des Bildungssystems der ehemaligen DDR (Ideologie ausgeklammert) nichts übrig geblieben ist. Es darf übrigens in diesem Kontext angemerkt werden, dass in der direktdemokratischen Schweiz in weiten Teilen bis vor zwanzig Jahren, in einigen Elementen sogar heute noch, Bausteine eines einst guten östlich der BRD angesiedelten Bildungssystems anzutreffen waren bzw. anzutreffen sind. Es wäre in diesem Zusammenhang z.B. einmal interessant, einen Koch- und Handwerkerwettbewerb zu veranstalten, und zwar zwischen Gymnasiasten der Schweiz und Gymnasiasten der BRD.

Meine Vermutung: Schweizer Schüler würden besser abschneiden. Möchten Sie wissen, warum? In den meisten Kantonen erfolgt der Wechsel ins Gymnasium in der Regel nach der 8. Klasse, dies übrigens nach zuvor erfolgter bestandener Aufnahmeprüfung. Zuvor besuchte also jeder spätere Gymnasiast noch Werk- und Kochkurse an der Sekundarschule.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen, ist natürlich auch in der Schweiz wie in Österreich davon auszugehen, dass sich ein Großteil der Lehrerschaft als links versteht und ein Lehrer, der sich diesem Status quo widersetzt, doch schnell auf einsamem Posten zu stehen droht oder gar mit Sanktionen zu rechnen hat.

Was ist im Grundverständnis der Lehrerschaft links?

So wie wir in der Kulturrevolution, die wir durchlaufen durften, getrimmt wurden, dürfte man davon ausgehen, dass links sein bedeutet:
fortschrittlich, menschenfreundlich, kooperativ, tolerant, gleichwertig, verständnisvoll, diskussionsfreudig, weltoffen, kulturell vielfältig, umweltbewusst, demokratisch, offen für Migration, gewaltfrei, empathisch und mal überspitzt formuliert „globalistisch“.

Ein Linker in der heutigen Zeit sollte also der Globalisierung mit offenen Armen entgegenlaufen. Dass man dennoch gewisse Freihandelsabkommen kritisiert, das gehört zum guten Ton, denn ein Linker sollte auch mal demonstrieren gehen, Greta aus Schweden lässt grüßen. Soweit so gut.

Die Realität scheint ein wenig anders auszusehen, und hier eröffnet sich das eigentliche Problem.

Was bedeutet links sein eigentlich in Wirklichkeit?

Unsere Gesellschaft ist heute – cui bono? – gespaltener denn je. Zu der Einfügung „cui bono“ ist dem Leser sicherlich schon der Leitsatz „divide et impera“ in den Sinn gekommen.
Und nun sind wir auch beim eigentlichen Problem angelangt: Der Lehrer ist Multiplikator, Meinungsbildner, ob er möchte oder nicht. Das macht seinen Beruf in unserer heutigen Zeit gerade zu einem solch neuralgischen Punkt.

Etwas überspitzt formuliert könnte man sagen: Was die Medien nicht schaffen, da hilft eben der Lehrer nach, die Moralkeule, gerade heute, immer schön bei der Hand.
Denn ein Moral- und vor allem Meinungsjournalismus (= Ideologie?) braucht natürlich entsprechende Nachhilfelehrer. Ich gehe einmal davon aus, dass sich in der heutigen Zeit ein Lehrer als zivilcouragiert versteht, wenn er das vertritt, was uns der Mainstream präsentiert: z.B. den “bitter notwendigen” Kampf gegen rechts und letztlich natürlich gegen alles Konservative.

Das Fatale in der heutigen Zeit besteht darin, dass ein Durchschnittslehrer – so er nicht wirklich über den Tellerrand hinausschaut – sich als zivilcouragiert versteht, wenn er gegen Rechts seine Stimme erhebt. Noch überspitzter formuliert: Wer ein Grüner ist, der ist fortschrittlich und klug und moralisch überlegen, und er bekommt dafür noch sein regelmäßiges Gehalt, eine subjektive „Win-Win-Situation“.

Es gibt mittlerweile Fortbildungen mit dem Titel „Wie politisch darf ein Lehrer sein?“. Ein solches Angebot ist legitim und kann durchaus zielführend sein. Laut „Überwältigungsverbot“ („Beutelsbacher Konsens“) soll der Lehrer den Schüler nicht manipulieren, mit Recht. Nun kommt aber die eigentliche Frage: Befinden wir uns nicht schon inmitten einer seit 1968 bestens fundierten subtil unterfütterten Ideologisierung des Bildungssystems? Ich würde sagen ja, alleine deshalb, weil „konservativ“ sein im Prinzip schon gleichgesetzt wird mit „rechts“, und es steht zu befürchten, dass schon in unmittelbarer Zukunft ein Beamter des „Landesverrates“ bezichtigt wird, so er aus seinem konservativen Standpunkt keinen Hehl macht bzw. das Spiel der Umkehrung (z.B. „Unwissenheit ist (vermeintlich) Stärke“) erfolgreich und massenwirksam aufdeckt.

Um zu der Frage, was links ist, zurückzukommen, ist an dieser Stelle also festzuhalten, dass „konservativ“ genau das bedeuten kann, was man diesem Begriff auf Gedeih und Verderb nicht (mehr) zusprechen möchte: nämlich Menschlichkeit und Demokratie. In diesem Sinne behaupte ich, dass sich heute der „Konservative“ trotz eigentlich anderen etymologischen Ursprungs als „fortschrittlich“ und so er die Stimme erhebt als wirklich zivilcouragiert erweist.
Aus heutiger Sicht kann festgestellt werden: Links sein ist gleich angepasst und globalistisch, d.h. „imperialistisch“ und der Gewalt und Diskriminierung so gar nicht abgeneigt (z.B. Antifa). Im Übrigen braucht man sich nur mit der Energiewende sowie Elektroautos zu beschäftigen. Denn was benötigt das E-Auto allein für seine Batterien? Seltene Erden. Wer baut sie ab? Oft Kinder. Noch Fragen?

Warum muss das Aufdecken dieses “Umkehrung ins Gegenteil”-Spiels auf Biegen und Brechen verhindert werden?

Lehrer sind im öffentlichen Dienst. Einerseits sollte der Lehrer einen besonderen Schutz vor Angriffen genießen, andererseits ist er damit zu besonderer Loyalität gegenüber dem Grundgesetz verpflichtet. Die Frage ist aber, wie diese Loyalität zu verstehen ist, und da trennt sich genau die Spreu vom Weizen! Denn: Ein konservativ gesinnter Lehrer kann heute durchaus gerade als loyal gegenüber dem Grundgesetz gewertet werden. Das Problem ist aber genau hier anzusiedeln. Genau dieses Loyalitätsverständnis mag ihm extrem zum Nachteil gereichen. Denn dank der „Qualitäts“medien ist ein Stimmungsbild entstanden, welches suggeriert und sehr regelmäßig kolportiert, Regierungskritik sei „rechts“ und komme damit fast schon „Staatskritik” und einem Bruch mit dem Grundgesetz gleich. Ich warte nur auf die Einschätzung, ein Lehrer sei aufgrund seiner konservativen Grundhaltung „jugendgefährdend“.

Muss sich der Lehrer von heute, der dieses unredliche Spiel zumindest mehrheitlich mitmacht, nicht den Vorwurf gefallen lassen, er sei ideologisch orientiert und halte sich im Prinzip nur an eine laufende Staatsdoktrin ohne – gerade als Beamter – seine besondere Pflicht zur Einhaltung des Grundgesetzes wahrzunehmen? Die Frage ließe sich durchaus mit ja beantworten und etwas frech formuliert könnte die These aufgestellt werden: Wer heute als Lehrer blindlings links mitläuft und offensichtlich eher einer (noch demokratischen?) Regierungsdoktrin folgt und dieser billigend zusieht, hält sich nicht an den Auftrag des Grundgesetzes.

Warum lohnt es sich, trotzdem seinen Standpunkt einzunehmen?

Es liegt auf der Hand, dass oben formulierte Gedankengänge zumindest im Sinne des „Zeitgeistes“, um es einmal geschmeidig zu formulieren, nicht gewollt sind, denn sie würden bedeuten, dass man das Spiel durchschaut und eben die eigentlichen Pläne, die gegen uns alle als Otto-Normal-Verbraucher gerichtet sind, gegebenenfalls sogar durch deren Offenlegung verhindern würde. Dies geht bekanntermaßen nur mit einer breiten denkenden Masse, die es im ehemaligen Land der Dichter und Denker zu verhindern gilt. Dass Deutschland nicht nur aus Drittem Reich besteht, ist natürlich besonders gefährlich. Schließlich könnte daraus die Einsicht entstehen, Deutschland hätte aus alter geschichtlicher Zeit einiges mehr zu bieten. Daraus erwachsender Stolz ist aber hoch gefährlich.

Es liegt auf der Hand, dass gerade konservative Standpunkte auf Teufel komm raus bekämpft werden „müssen“, denn der wirklich Oppositionelle ist heute beileibe nicht mehr „links“, zumal „Weltkommunismus“, „Globalismus“ und damit Eine-Welt-Ideologie nichts anderes als die Kehrseite des Elitenkapitalismus und der Versklavung der Menschheit darstellt, aber das wollen pauschal formuliert die „Linken“, natürlich besonders „Die Grünen“, einfach nicht begreifen. Vielleicht kommt ihnen da ja mangendes Denkvermögen in die Quere oder eben eigenes Vorteilsdenken im Sinne von: „Doppelmoral willkommen!“



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