Die Robert-Bosch-Stiftung und die Deutsche Journalistenschule

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Mich erreichte ein Leserbrief, der schildert, wie die Robert-Bosch-Stiftung die versuchte Einflussnahme der Islam-Lobby fördert:

Liebe Frau Lengsfeld,

sicher haben Sie schon verschiedene Artikel gelesen, die über die versuchte Einflussnahme einer Islam-Lobby namens The Muslim Story bei der deutschen Journalistenschule berichtet. DIE WELT schildert es so:

„Der Verein setzt sich nach eigenen Aussagen dafür ein, dass ‘positive Geschichten’ über den Islam ‘erzählt’ werden. Er will Redaktionen ‘von Experten erlösen, die keine sind’, und fordert die Journalisten auf, damit aufzuhören, Probleme zu ‘islamisieren’.

In diesem Seminar an der DJS wurde offenbar vor drei Kritikern namentlich gewarnt: vor Hamed Abdel Samad, Constantin Schreiber und Ahmad Mansour.“

Ich habe etwas gegoogelt und bin darauf gestoßen, wer diese Lobby fördert. Es ist die Robert-Bosch-Stiftung mit dem Projekt “JUMA – Jung, Muslimisch, Aktiv“. Die Bosch-Stiftung schreibt: „Ziel des Projekts JUMA ist es, das Engagement junger Muslime zu stärken und ihre Wahrnehmung in der deutschen Öffentlichkeit zu verbessern.“

Beim Betrachten des Videos „Einblicke in JUMA“ ist mir aufgefallen, dass fast ausschließlich verschleierte junge Frauen gezeigt werden, eine sogar im Tschador. Schon das Startbild zeigt ein minderjähriges Mädchen mit Zahnspange, das ein Schild “Gefällt mir” hochhält. Das sympathische Mädchen trägt schon das traditionelle Kopftuch.

Nun stellen sich mir folgende Fragen:

  • Die Stiftung möchte „zu einem differenzierten Bild von Muslimen“ beitragen. Wie soll dies gelingen, wenn sie muslimische Frauen nur in orthodox-islamisch-traditioneller Kleidung darstellt? Gehört zu einem differenzierten Bild nicht vor allem die moderne Muslima, selbstbewusst und ohne Kopftuch, Hidschab oder Tschador?
  • Warum hat die Robert-Bosch-Stiftung den Bericht zum JUMA-Projekt und The Muslim Story von der Homepage genommen, der noch letzte Woche darauf zu lesen war?
  • Wer hat die Robert-Bosch-Stiftung demokratisch dazu legitimiert, die öffentliche Meinung zu beeinflussen, indem ihre Projektmitarbeiter Journalistenschüler von unliebsamen Kritikern „erlösen“ wollen, und dazu aufrufen, einseitig „positiv“ zu berichten?

Robert Bosch war ein liberaler Demokrat, so steht es auf der Homepage der Stiftung. Ob er sich über die Förderung eines fundamentalistischen Islams in seinem Namen freuen würde? Das wage ich zu bezweifeln.

Viele Grüße

L. L.

 



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