Das geht zu weit …

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Sehr geehrter Herr Senator, sehr geehrter Herr (Steuerzahler) Kollatz-Ahnen,

dass man über die Ansichten des Stadtrates Florian Schmidt geteilter Meinung sein kann, ist Ihnen in Anbetracht seiner medienwirksamen Auftritte in jüngster Vergangenheit sicher nicht entgangen. Nun allerdings gelang es ihm in einem Interview am 20.09.2018 um 16:38Uhr auf dem RBB-Sender RadioEins, seine offenkundige Verachtung gegenüber den insbesondere seriösen Bürger/innen unserer Stadt zum Ausdruck zu bringen.
Auf die Frage der Moderatorin, ob dann am Ende nicht die Steuerzahler für seine, Schmidt’s, Politik die Zeche zahlen, erklärte Schmidt wörtlich : “Die Steuerzahler sind doch ein neoliberales Konstrukt.“  https://www.radioeins.de/programm/sendungen/modo1619/_/baustadtrat-schmidt-kauft-spekulanten-die-objekte-weg.html
 
Immerhin gewährt das offen diskreditierte Konstrukt seiner überweigenden Wählerschaft die Existenzsicherung sowie ihm, dem Stadtrat Schmidt, selbst die jederzeitige Chance auf einen Friseurbesuch. Ferner belegt es sein stark reduziertes Gesamtverständnis, wenn er jene, die die wirtschaftlichen Folgen seiner ideologischer Fehlleistungen maßgeblich mitfinanzieren, zu stigmatisieren sucht. Es ist mir auch vollkommen schleierhaft, mit welchem Recht ein wohnwirtschaftlicher Geisterfahrer all denen auf die Füße tritt, die einen wesentlichen Teil zum Erhalt unserer Gesellschaft beisteuern, anstatt sich auf die postsozialistisch privilegierte Haut zu legen.
Aber es kommt noch besser:
Denn er, der Stadtrat Florian Schmidt, verstößt bereits gegen das Landesdiskriminierungsgesetz, das sein Parteigenosse Behrendt noch in diesem Jahr ins Berliner Amtsblatt schreiben will. Dort heißt es u.a. zum Diskriminierungs-Merkmal sozialer Status “Der soziale Status beschreibt die soziale Position innerhalb einer Gesellschaft, die insbesondere durch die Stellung in der Arbeitswelt, Beruf, Bildung, Einkommen und Vermögen, Familiensituation, die soziale Herkunft, den Aufenthaltsstatus oder durch Wohnungslosigkeit geprägt wird.”

Richtig, genau betrachtet kann sich darunter wohl jedes Mitglied unserer Gesellschaft irgendwie einordnen; insbesondere hervorgehoben kann aber daraus exakt der/die Steuerzahler/in identifiziert werden. Und letztlich soll es für eine “angemessene Entschädigung (Schmerzensgeld)” sodann auch genügen, “dass ein Sachverhalt glaubhaft gemacht wird, der das Vorliegen einer Diskriminierung wahrscheinlich macht. Dies gilt auch für Fälle einer assoziierten Diskriminierung.”

Als Empfänger der von zahlreichen Steuerzahler/innen aufgewandten Milliardenbeträge, sollten Sie wissen, wie ein Repräsentant des Landes Berlin öffentlich deren Status herabwürdigt. Insoweit erwarte ich, dass Sie Ihre übergeordnete Stellung als Teil der Landesregierung dazu nutzen, um disziplinarisch auf den Stadtrat Florian Schmidt mit dem Ziel einzuwirken, dass er sich zumindest öffentlich bei den Steuerzahler/innen entschuldigt.
Schönes Wochenende und freundliche Grüße,
Tibor Desczyk



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