Wovor die Kämpfer gegen Rechts zittern

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Im Deutschen Hygiene-Museum Dresden ging heute eine Tagung zu Ende, die sich ganz dem Kampf gegen Rechts gewidmet hatte. Die Bundeszentrale für Politische Bildung, das Mercator-Forum Migration und Demokratie und das Institut für Kommunikationswissenschaft an der TU Dresden, das TRAWOS-Institut der Hochschule Zittau-Görlitz, das Kulturbüro Sachsen e.V. und die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen, hatten sich zusammengetan, um in allerletzter Minute noch die bevorstehende Machtergreifung der Rechten in der bunten Republik Deutschland zu verhindern. Jedenfalls liest sich die Einleitung der Tagungsankündigung so:

„Die Bedrohung von rechts ist deutlich vielfältiger und divergenter geworden. Nicht mehr nur gewaltbereite Neonazis arbeiten an einer Erneuerung des deutschen Reiches, auch nationalkonservative Rechtspopulisten und völkische Nationalisten, Identitäre und Reichsbürger agitieren gegen die Bundesrepublik Deutschland, jeweils mit ganz eigene Konzepten, Zielen und Strategien.“ Ziel der Tagung sei es, allen, die in „beruflichen und privaten Kontexten mit diesen Herausforderungen konfrontiert werden“, Hintergrundinformationen und Strategien zu vermitteln.

Natürlich kann bei dieser gewaltigen Aufgabe nicht auf die Expertise der Antonio-Amadeu-Stiftung verzichtet werden, die mit „Expertinnen“ vor Ort war.
 
Was passiert, wenn die geballte Formation zivilcouragierter Kämpfer gegen rechts mit einer einzelnen „Rechten“ konfrontiert wird? Sie bekommt das Zittern!
 
Hatte sich zu dieser Tagung doch die in Dresden stadtbekannte Buchhändlerin Susanne Dagen angemeldet, die, seid sie die Charta 2017 ins Leben gerufen hat, um gegen die undemokratischen Praktiken auf der Frankfurter Buchmesse zu protestieren, offenbar zu den gefährlichsten „rechten“ Elementen gezählt wird. So gefährlich, dass eine Mitarbeiterin der Kahane-Stiftung, die weiß, wie man mit feindlich-negativen Elementen, so nannten es die Herren, denen ihre Chefin diente, umgehen muss, Susanne Dagen kurzerhand aus ihrem Workshop ausschloss. Die Anwesenheit Dagens verhindere den „freien Diskurs“ und schüchtere ein.

Jawoll! Statt sich durch Argumente verunsichern zu lassen, wird lieber ausgeschlossen! Wie groß muss die Angst sein, wenn solche Mittel die ultima ratio sind?

Demokratie beruht auf freiem Austausch unterschiedlicher Standpunkte in dem Wissen, dass sich die besseren Argumente durchsetzen. Wer Angst vor solchen Auseinandersetzungen hat und sie unterbindet, ist nicht demokratisch, sondern totalitär.

Der Kampf gegen Rechts scheint auf substantiell so schwachen Füßen zu stehen, dass ein Dutzend Experten sich vor einer Buchhändlerin fürchten!



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