Du bist blöd ! Also lass dir helfen

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Von Gastautor Helmut Roewer

Einige Bemerkungen zu den Bemühungen, Impfzwang und digitale Identität durch die Hintertür mit Hilfe der WHO durchzusetzen

 

Dieser Artikel befasst sich mit den aktuellen Bemühungen staatlicher Instanzen und nichtstaatlicher Interessengruppen, ihre zweijährigen Corona-Erfahrungen auszunutzen, um permanenten Impfzwang und die Einführung einer globalen digitalen Identität durchzusetzen. Mein Artikel besteht aus zwei Teilen, deren erster eine Bestandsaufnahme nach zwei Jahren Corona vornimmt und der zweite die aktuellen Aktivitäten der WHO und von deren Promotoren beschreibt.

 

Teil 1 Bestandsaufnahme in Sachen Corona – der Stand der Dinge in Deutschland und sonstwo auf der Welt

Es gibt bezüglich der Corona-Seuche derzeit mehrere Problemfelder, die man bei der Diskussion präsent haben und die man zugleich gedanklich trennen sollte. Hierbei handelt sich (1) um den Verbreitungsstand der Seuche und – in engem Zusammenhang damit – um (2) den Erfolg der Seuchenbekämpfung. Hierbei gilt es (3) die sog. Maßnahmen, (4) die Medikation und die (5) Impfung zu unterscheiden.
(1) Verbreitung der Seuche: Man kann davon ausgehen, dass die Seuche in ihren verschiedenen Varianten nunmehr überall auf der Welt aufgetreten ist. Ihre Gefährlichkeit ist umstritten. Prognosen, die nach dem Auftauchen der Seuche aufgestellt wurden, haben sich – gemessen am wirklichen Geschehen – weitestgehend als Phantasieprodukte erwiesen.

Die Seuche ist nach wie vor existent. Der Grad ihrer Verbreitung ist umstritten, da es nach wie vor keine eindeutige Methode gibt, um Fall um Fall die individuelle Infektion eindeutig zu messen, geschweige denn eine flächendeckende Messung vorzunehmen. Die Ungenauigkeit bzw. Ungeeignetheit der individuellen Messungen haben sich unmittelbar auf die Methoden zur Beurteilung der Gefährlichkeit der Seuchenverbreitung ausgewirkt (z.B. sog. R-Wert, später Inzidenz-Zahlen).

Das einzige mir bekannte einigermaßen zutreffende Messverfahren beruht auf der Belegung durch einschlägige Kranke in den Krankenhäusern. Aber auch diese Zahlen sind durch landauf landab festzustellende betrügerische Falschabrechnung durch Krankenhausträger in Misskredit geraten.

(2) Bekämpfungsmaßnahmen: Die Einführung und Durchsetzung von Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung wurden in verschiedenen Staaten sehr unterschiedlich gehandhabt. Während in denjenigen Staaten, die selber Maßnahmen ergriffen, das Argument vorherrschend war, dass die anderen es auch machen, wurden in diesen Maßnahme-Staaten die anders handelnden Staaten, die bewusst keine Maßnahmen ergriffen, aus der Diskussion ausgeklammert, oder aber es wurde über diese mit dem Hinweis meist falsch berichtet, dass es dort besonders schlimm zugehe.
Bei einem rückblickenden Vergleich hat sich indessen gezeigt, dass Staaten in denen keine Maßnahmen ergriffen wurden (z.B. ein Teil der Staaten der USA und Schweden), ein gravierender Unterschied im Seuchengeschehen zu den Maßnahme-Staaten nicht feststellbar war. Die logische Folgerung aus dem Festgestellten ist, dass die Maßnahmen für Bekämpfung und Verlauf der Seuche weitgehend belanglos waren. Dass die Maßnahmen stattdessen gesundheitliche und volkswirtschaftliche Schäden angerichtet haben, dürfte kaum zu bestreiten sein.

3) Maßnahmen im engeren Sinne: Hierbei handelt es sich um Quarantäne, Lockdowns in verschiedener Ausprägung und Maskentragen und eine weitere Vielzahl von Einzelmaßnahmen.
Die Quarantäne ist seit Menschengedenken das gängige Mittel, um ansteckend Infizierte zu isolieren. Sinn der Maßnahme ist es, die Umwelt vor den ansteckend Infizierten zu schützen. Bei der Beurteilung der angeordneten Corona-Quarantänen lässt sich sagen, dass diese unwirksam waren, da es in der Praxis nicht gelang, infektiöse Personen rechtzeitig zu erkennen. Das liegt nicht zum wenigsten an den für diesen Zweck ungeeigneten Testmethoden.
Der Lockdown ist eine flächendeckende Quarantäne. Soweit diese mit dem Ziel angeordnet wurde, ganze Völkerschaften bzw. Bevölkerungsteile zu schützen, lässt sich das Misslingen so wie bei der kleinen (personifizierten) Quarantäne feststellen. Hierbei kommen mehrere Ursachen zusammen: Es war nicht möglich, die Infektiösen rechtzeitig zu erkennen. Das aber wäre nötig gewesen, denn der Total-Lockdown, also das Abschotten aller gegen alle, ist in der Praxis bestenfalls ein Gedankenspiel, dass bereits durch die Kontrolleure durchbrochen wird.
Im Übrigen gilt: Der Total-Lockdown könnte womöglich die Seuche beenden, aber nur um den Preis, dass er das Überleben der Bevölkerung beendet – ein absurdes Ergebnis, das der Mensch allerdings bei der Tierseuchenbekämpfung in Kauf nimmt, wo die Vernichtung einer Population zu den gängigen Bekämpfungsmethoden gerechnet wird (sog. Keulen).
Die Zutrittsbeschränkung ist eine Art beschränkter Lockdown, der nur ausgewählten Personen eine gewisse Bewegungsfreiheit erlaubt, so zum Beispiel Geimpften, Genesenen mit Zertifikat und Getesteten. Er führte in den 2 Corona-Jahren in ein Eldorado von Anordnungen und Gegenanordnungen, die Lockerungen genannt wurden. Diese Maßnahmen führten zu nichts – sieht man einmal davon ab, dass sie geimpfte Personen verführten, sich wie Ungefährdete zu verhalten und sich dadurch selbstverschuldet der Ansteckungsgefahr auszusetzen.
Eine Spezialform der Zutrittsbeschränkung entwickelte sich für den Einzelhandel, für Behörden, Schulen und Universitäten und für Einrichtungen des Gesundheitswesens, und der Altenbetreuung. Letztere wurde durch reine Willkürmaßnahmen gegenüber den meist wehrlosen Alten in Form von deren Einsperrung und Absonderung ausgeübt. Diese Maßnahmen wurden – der Entmündigung oder Gefängnishaft gleich – so begründet, dass sie zum Schutz der Alten auch gegen deren Willen notwendig seien. An der schon vorher bekannten Tatsache, dass Alte beim Ausbruch von Infektionskrankheiten besonders gefährdet sind, änderte deren Einsperrung nichts, denn sie kamen täglich mit von außen kommendem Pflegepersonal zusammen, dessen mögliche Infektiosität nicht messbar und folglich unbekannt war.
Ausgangssperren sind Unterfälle des Lockdowns. Sie sollen verhindern, dass Leute in ihrer Freizeit miteinander in Kontakt kommen. Als Grotesken sind in diesem Zusammenhang nächtliche Ausgangssperren und Alkoholverbote in die kurze Geschichte der Corona-Bekämpfung eingegangen. In diesen Fällen wurde nicht einmal der Versuch unternommen, eine Begründung zu liefern.
Versammlungsverbote sind ebenfalls Unterfälle des Lockdowns. Was zu dessen Wirksamkeit gesagt worden ist, gilt auch hier. Hinzu kommt indessen, dass die schwer zu überblickende Praxis geduldeter, genehmigter, verbotener und zwangsweise auseinandergetriebener Versammlungen erwiesen hat, dass Versammlungsverbote nicht der Seuchenbekämpfung, sondern primär der Unterdrückung von Regierungskritik gedient haben.
Die Maske schließlich ist ein sattsam bekanntes Atemschutz-Instrument. Ihre Wirksamkeit hängt von der Größe und Beschaffenheit der zu stoppenden Stoffe ab. Sind diese so klein, dass sie, wie die Atemluft, die Wandungen der Maske mühelos durchdringen können, so ist die Maske ein Schnickschnack, der bestenfalls dazu dient den Maskenträger in falscher Sicherheit zu wiegen. Es wird vielfach vertreten, dass dies bei Viren der Fall sei.

(4) Heilmittel: Medikamente gegen Corona – sei es zur Prävention, sei es zur Heilung von Erkrankten – sind in Deutschland im Gegensatz zu zahlreichen anderen Staaten nicht zugelassen worden. Auffällig ist, dass in Deutschland selbst auf banale Hinweise zum gängigen Selbstschutz vor Infektion, einschließlich einer das Immunsystem stärkenden Ernährung, verzichtet wurde. Es wird vertreten, dass dies vor allem an einem internen Kampf der Pharma-Giganten liege, also an einer für das Gesamtwohl der Bevölkerung sachfremden Auseinandersetzung zwischen Impfmittel-Herstellern einerseits und Heilmittel-Herstellern auf der anderen Seite. Falls das zutrifft, lässt sich sagen, dass zahlreiche Regierungen der westlichen Welt sich auf die Seite der Impfmittel-Hersteller geschlagen haben. Es wird vielfach vertreten, dass dieses schwer nachzuvollziehende Verhalten an massiven Handsalbungen gelegen habe.

(5) Impfen: Das Thema Impfen gegen Corona steht und fällt mit der Eignung der angebotenen Impfstoffe. Sind diese nicht geeignet, den Geimpften vor der Ansteckung zu schützen, müsste bei Anwendung der Gesetze der Logik, die Debatte beendet sein und das Impfen beendet werden. Das ist deswegen nicht der Fall, weil die Impfkampagne im Verlauf des vergangenen Jahres ihre Versprechungen abgespeckt hat. Nicht mehr der Schutz vor der Infektion steht wie anfangs auf der Argumentations-Skala ganz oben, sondern nunmehr der Schutz vor schweren Verläufen der Krankheit. Letztere Behauptung hat sich in den vergangenen Monaten als illusorisch herausgestellt. Die einschlägigen Zahlen der wg. Corona Hospitalisierten lassen keine andere Schlussfolgerung zu.

Wichtige Aussagen der WHO zur mRNA-Impfung (in meinen Worten):
April 2021 95 %iger Schutz
Juni 2021 70 %iger Schutz
August 2021 50 %iger Schutz
September 2021 Schützt nicht unbedingt, aber reduziert die Ausbreitung
Oktober 2021 Reduziert nicht die Ausbreitung, aber schützt vor schweren Verläufen
November 2021 Verhindert nicht schwere Verläufe, reduziert aber die Intensivfälle
Dezember 2021 Die notwendige Durchsetzung soll deshalb von der WHO übernommen werden

Das Thema Impfen ist zudem durch die Debatte der unerwünschten Impffolgen belastet. Auch hier gilt: Die weitestgehend Nebenfolgen-freie Impfung ist eine Illusion. Alle Maßnahmen, diese offensichtlich als Massenphänomen auftretenden unerwünschten Folgen zu unterdrücken, haben zu einer fortschreitenden Verunsicherung der Geimpften und zur Verhärtung des Widerstands der bewusst Ungeimpften geführt.
Staatliche Bemühungen, die Zwangsimpfung durchzusetzen, befinden sich in den einzelnen Staaten auf einem unterschiedlichen Stand. Am weitesten vorgeprellt in der EU war Österreich, dass nach der gesetzlichen Einführung der Zwangsimpfung offenbar bei deren Durchsetzung im Monat März 2022 einen Rückzieher gemacht hat.
Ähnliches lässt sich für Deutschland sagen, das nach Anordnung der gesetzlichen Zwangsimpfung für Gesundheitspersonal, die seit Mitte März 2022 in Kraft ist, nunmehr zögert, den Gesetzesbefehl in die Tat umzusetzen, da beträchtliche Teile des Gesundheitswesens und der Alten-Pflege funktionsuntüchtig zu werden drohen. Es besteht indessen kein Anlass, diesen Zustand in der einen oder anderen Weise als Sieg oder Niederlage zu reklamieren, da die Impf-Hardliner darauf warten, den nunmehr erlaubten Zwang in Form von Berufsverboten durchzusetzen.
Im übrigen ist der Stand in Deutschland so, dass aktuell die allgemeine Zwangsimpfung in den Gesetzgebungsgremien debattiert wird. Eine Entscheidung in der einen oder anderen Richtung kann also jeden Tag fallen. Hierbei ist anzumerken, dass die Debatte auf einer weitgehend irrationalen Ebene stattfindet, nämlich nach wie vor mit dem Nicht-Argument, dass die Geimpften vor den Ungeimpften geschützt werden müssten. Das einzige zulässige Argument, nämlich dass die Total-Impfung der Bevölkerung die Seuche mit einem Schlag verschwinden lassen würde, wird nicht einmal auch nur ansatzweise bemüht, denn es ist nun mittlerweile auch dem Einfältigsten klar, dass es nicht zutrifft. Seuche und Impfstatus verlaufen unabhängig voneinander. Im noch schlimmeren Fall ist es so, dass Geimpfte für die Ansteckung mit neuen Varianten des Virus besonders anfällig sind.

2. Teil Das Abdrängen einer unangenehmen Entscheidung auf eine scheinbar höhere Instanz – Rolle und Aktivitäten der WHO

Während die westliche Welt gebannt auf die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine blickt, wird in den Gremien von UNO und WHO der nächste Anschlag auf die Eigenstaatlichkeit der Mitgliedsländer und deren Bevölkerung vorbereitet.
Vorbemerkung: Ich zwinge niemanden, sich über das Geschehen und die dahinter steckenden Absichten zu informieren und rate allen, die davon nichts hören wollen, sich mit dem Hinweis zu begnügen, dass sie noch nie auf Verschwörungstheorien hereingefallen seien und dies auch in Zukunft nicht tun würden. Na gut, wie Sie wollen. Ich gebe allerdings zu bedenken,
dass das, was ich im Folgenden zu schildern gedenke, auch in meiner Beurteilung keine Verschwörung ist, denn den zu schildernden Vorgängen fehlt das bei Verschwörungen unabdingbar notwendige Element der Heimlichkeit. Es handelt sich vielmehr um Verabredungen, die in aller Öffentlichkeit stattfinden. Zudem sind diejenigen, die sich da verabreden, als Institutionen und als Einzelpersonen bekannt. Sie machen aus ihrem Tun keinen Hehl.
Was sich bei den gleich zu benennenden Beteiligten mit Bezug zur Corona-Seuche im Planungs- und Umsetzungsstadium befindet, lässt sich auf folgende einfache Formel bringen: Die Weltgesundheitsorganisation WHO wird ihren Status und ihre Einflussnahme-Möglichkeiten so verändern, dass sie allgemeinverbindliche Gesundheitsregulierungen trifft und unter Überspringen der national-staatlichen Autoritäten durchsetzen wird. Das klingt in der Tat utopisch, befindet sich aber in einem Stadium, das zwischen Planungs- und Versuchsphase schwebt. Im einzelnen:
Die WHO ist ein Untergremium der UNO. Diese, die UNO, ist nach ihrer Gründungsidee von 1945 ein Verein von unabhängigen gleichberechtigten Nationalstaaten, fünf von ihnen sind ein wenig gleicher, denn sie besitzen im Exekutivgremium des Vereins, dem Sicherheitsrat, ein Vetorecht, mit dem jegliche Mehrheitsentscheidung gekippt werden kann.
Im vieljährigen Verlauf ihrer Existenz haben Mitglieder der UNO in verschiedener Zusammensetzung versucht, die Organisation schrittchenweise in Richtung einer Weltregierung zu verändern. Man erkennt das unschwer daran, dass die Betroffenen, vor allem die Delegationen der UNO selbst, fortan nur noch von UN, den Vereinten Nationen, gesprochen haben. Diese angemaßte Zuständigkeit, die Dinge der Welt aus eigenem Recht zu regeln, hat auch auf die zahlreichen Untergremien der UNO ansteckend gewirkt. Dies gilt umso mehr, als diese Untergremien, wie die WHO, sich in ihrer Selbstwahrnehmung von der Mutterorganisation zu emanzipieren begannen.
Dieser Verselbständigungs-Effekt wurde durch einen Umstand verstärkt, den anfangs kaum einer als besorgniserregend empfand. Ich spreche von der Finanzierung. Wurden die notwenigen Finanzen ursprünglich von den Mitgliedern – also den zugehörigen Nationalstaaten aufgebracht, so sind diese heutzutage nur noch Finanziers unter ferner liefen. Der heutige Stand der Dinge ist so, dass Private als wesentliche Finanziers bei der WHO eingestiegen sind. Großsponsor ist nunmehr die Bill & Melinda Gates Foundation. Wenn man dieses weiß, wundert man sich über das Weitere nicht mehr allzu sehr.
Gates gehört mit einiger Sicherheit zu den am meisten unterschätzten Menschen auf dieser Welt. Wer in ihm lediglich einen über alle Vorstellung hinausgehenden reich gewordenen Software-Monopolisten sieht, der greift mit Sicherheit zu kurz. Längst ist der Microsoft-Konzern mit seinen Traumgewinnen nicht mehr der alleinige Gegenstand von Gates Aufmerksamkeit – falls er es denn überhaupt noch ist –, sondern wir sind durch Gates eigene Bekundungen darauf hingewiesen worden, dass er sich um die Welt als solche seine bemerkenswerten Sorgen macht. Zudem will er die Existenzsorgen, so wie er sie sieht, einer Lösung zuführen.
Zu Gates Vorstellungswelt gehört es, dass er selbst in der Lage sei, das Schicksal der Menschheit mitzubestimmen. Seine Vorstellungen hat er bis in die jüngste Zeit in Buchform niedergelegt und durch viel beachtete Interviews spezifiziert. Zu dem Kanon von Maßnahmen, die er für unabdingbar hält, gehört zum Beispiel die Impfung von 8 Milliarden Menschen, also der Menschheit insgesamt. Ich sagte es bereits und wiederhole es hier: Wenn man in Gates einen verschobenen Spinner sieht, so greift man zu kurz. Man tut gut daran zu akzeptieren, dass er ein erfahrener und überaus erfolgreicher Stratege ist, der seit etlichen Jahren alles in seiner Macht stehende getan hat, um seine Ziele durchzusetzen.
Nun mag man einwenden, dass es ihm, nachdem er zum entscheidenden Investor der Impfindustrie aufgestiegen ist, um nichts anderes geht als ums money making. Wenn’s das nur wäre, so kann man auch diesen Teil seiner Erfolgsgeschichte als erledigt abhaken. Doch ich bezweifle das. Gates Eindringen in die WHO, die er wie eines seiner Unternehmen zu lenken scheint, verlangt danach, die Aufmerksamkeit auf genau diese Institution zu richten, seitdem er sie gekapert hat. Er hat damit, so könnte man sagen, ein Stück einer imaginären Weltregierung an sich gebracht, an deren Spitze er nahezu unangefochten steht. Vermutlich ist es die
chinesische Regierung, die einen ebensolchen Einfluss wie Gates ausübt. Wer hier wen zu dominieren in der Lage ist, lässt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen – kann aber solange vernachlässigt werden, wie die Interessen beider übereinstimmen.
Einer der Meilensteine auf diesem Weg zur Kaperung der WHO war die 2008 vorgenommene Änderung der Pandemie-Definition. Während bis dahin zur Definition neben der grenzüberschreitenden Verbreitung einer Krankheit als zweites Tatbestandsmerkmal die Verursachung von massenhaft Toten und Kranken eine unabdingbare Bedingung war, ist die Seuchen-Definition dann dahingehend verändert worden, dass es jetzt nur noch um das grenzüberschreitende Auftreten von Krankheitserregern geht. Nimmt man die jetzige Pandemie-Definition ernst, können Seuchen und die gegen diese gerichteten Maßnahmen stattfinden, ohne dass es überhaupt bemerkbar viele Tote oder Erkrankte gibt – Schönwetterseuchen, wenn man so will. Diese eher virtuelle Grundlage öffnet einem Willkür-Regime Tor und Tür.
Der oben besprochene Verlauf der zweijährigen Corona-Seuche hat indessen den Praktikern deutlich gemacht, wie sehr nationale Maßnahmen bei schwindender Todes- oder Krankenzahl auf wackligen Beinen stehen und den anordnenden Regierungen die Gefahr verdeutlicht, dass ihrer Ablösung ins Haus steht. Die Verhältnisse in einem Teil der US-Bundesstaaten, in Canada, Australien, Neuseeland, Österreich und Bayern waren für die Euphoriker eines totalen Impfregimes sicher ein Schuss vor den Bug. Deswegen ist es nur zu verständlich, dass sie den nationalen Instanzen die Entscheidungsbefugnisse entziehen und diese auf ein zunehmend privat gelenktes Weltgremium übertragen wollen – eben die WHO. Die Vorarbeiten hierfür befinden sich im vollen Gange. Der Generalsekretär der WHO, der äthiopische Sozialist Tedros, hat sich seit Jahresbeginn mehrfach einschlägig zu Wort gemeldet.
Inhaltlich soll es nicht nur um die Entscheidung gehen, was wann zu tun ist, sondern bei diesem einen Aufwasch auch gleich die Einführung einer global gültigen, nicht fälschbaren digitalen Identität mitgeregelt werden. Ob dies ebenfalls die Idee des Bill Gates ist, oder ob dieser nur erneut der materielle Nutznießer dieses digitalen Feuerwerks sein wird, habe ich bislang noch nicht herausgefunden. Dieses alles findet unter Hinweis auf die einschlägigen Erfolge im kommunistischen China statt. Kritiker halten dem entgegen, dass bei Einführung der digitalen Identität die zusätzliche fragwürdige Segnung, nämlich einer Vergabe von Sozialpunkten – ebenfalls wie ich China – nicht mehr auf sich warten lassen werde. Kritiker sehen zudem hierin einen Meilenstein auf dem Wege zum vereinheitlichten, digital zu steuernden Massenmenschen.
Es ist bislang noch nicht mit Sicherheit zu sagen, ob dieses Modell von Gates und Genossen eine solide Chance der Realisierung hat. Allerdings halte ich es für einen unzulässigen Beurteilungsmaßstab nur darauf zu schielen, dass sich unsere Qualitäts- und Wahrheitsmedien bislang noch nicht mit der Materie befasst haben. Angesichts des Umstands, dass diese im bemerkenswerten Maße Kostgänger des Gates’schen Imperiums sind, werden sie sich zu gegebener Zeit mit den passenden Melodien zu Wort melden.

Schlussbemerkung: Wer Ergänzendes oder Hintergründe zu meinen Ausführungen sucht, der greife zu meinem Buch Corona-Diktatur, dessen 2. Auflage soeben dabei ist, verkauft zu werden. Wer das Neuste zu den WHO-Kabalen sucht, findet Ergänzendes in einem Aufsatz (engl.) von Joseph Mercola: Globalisten wollen Gesundheitssysteme weltweit übernehmen.

https://www.greenmedinfo.com/blog/globalists-aim-take-over-health-systemsworldwide?utm_campaign=Daily%20Newsletter%3A%20Globalists%20Aim%20to%20Take%20Over%20Health%20Systems%20Worldwide%20%2B%20REPLAY%20%28WxJLxi%29&utm_medium=email&utm_source=Daily%20Newsletter%20Sends-%20Updated&_kx=UHatBPnmevSWIRD6ZTFfx_HeIFnlSlOnT2HJwyrfhKUD2JqcUOrEkODWlLrN5DOz.K2vXAy

©Helmut Roewer, Zeichnungen erworben von Bernd Zeller, Jena, März 2022

Nicht käuflich. Aber mietbar.

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Alexander Freitag zur Rolle des Journalismus in Deutschland

In Die hysterische Republik sezieren bekannte Autoren wie Annette Heinisch, Wolfgang Meins, Ulrich Schödlbauer und Gunter Weißgerber die gesellschaftlichen Zerfallsprozesse unseres Landes.

Im folgenden Leseauszug beschreibt Alexander Freitag zum einen den Missbrauch des Journalismus durch die herrschende Politik. Und zum anderen einen vorauseilenden Gehorsam dem Mainstream gegenüber.

Der Unterschied zwischen nützlichem Wissen und nützlicher Idiotie – Wenn Wissenschaftler und Journalisten zu Schamanen werden.

Im ebenso hysterischen wie fürsorglichen Deutschland heutiger Prägung, ein im Grunde mindestens proto-autokratisches Staatswesen, gibt es zwischen Staatsführung und Bevölkerung einen impliziten Deal: Ihr, die Bevölkerung, tut das, was wir, die Staatsführung wollen – und wir sagen euch, wie ihr das macht. Für eine zunehmend zur Abhängigkeit erzogene Gesellschaft (»abhängige Beschäftigung«; abhängige Versorgung durch einen allumfassenden Sozialstaat; von dauerhaften »Winterhilfen« abhängige Wirtschaftsbranchen etc.) wird nicht nur umverteilt und gezahlt, sondern eben auch vorgedacht.

Sehr praktisch für eine hysterische Gesellschaft, die sich auf diesem Wege gerne narkotisieren lässt. Und mit einem gewissen Erstaunen stellt man fest: Die Deutschen sind wohl wieder so eine Gesellschaft. Sie wiederholen damit ein kollektives Verhaltensmuster, das bereits zweimal in den vergangenen hundert Jahren ins sprichwörtliche Verderben geführt hat. Doch das wäre ein anderes Thema.

Zurück zum Deal. Hierzu stehen aus Sicht der Staatsführung unter anderem zwei wesentliche Werkzeuge zur Verfügung: Framing und Nudging. Beides weder ei ne neue Erfindung noch neue Begrifflichkeiten. Man könnte auch „Propaganda“ und „Kollektivzwang“ dazu sagen, aber aus historisch verständlichen Gründen der Begriffshygiene lässt man diese Begriffskeulen dann doch lieber dezent in der Schublade. Was ist konkret gemeint? Ein »Frame« ist ein Rahmen, ein »Nudge« ein Schubs.

Im Grunde praktizieren wir alle das jeden Tag: In der Firma, in der Nachbarschaft, in der Beziehung – überall versuchen wir, mit geschickten Rahmensetzungen bestimmten Informationen oder Absichten einen „richtigen“ Spin zu geben. Das ist, soweit, völlig normal und legitim. Ähnlich verhält es sich mit dem „Nudge“, dem Schubs in die „richtige“ Richtung. Auch hier gilt das Alltagsprinzip: Wir versuchen, den Chef, den Kollegen, den Nachbarn, die werte Gattin oder wen auch immer in eine für uns strategisch oder taktisch günstige Verhaltensposition zu „schubsen“.

Und wiederum gilt: Das ist normal und legitim. Schwierig wird es, wenn solche legitimen, aber individuellen Manipulationstechniken des menschlichen Kommunikationsalltags zum kollektiven Gut erhoben werden sollen. Es ist eben etwas anderes, ob man den Nachbarn dazu bewegen möchte, einem während des Urlaubs die Blumen zu gießen – oder von einem Staat zur dauerhaften Erhöhung von Steuern und Abgaben animiert werden soll. Umso günstiger, wenn dem hysterischen Staat vermeintlich neutrale Autoritäten aus der Wissenschaft zur Verfügung stehen, all diese Framings und Nudgings zu legitimieren.

Und zu verstärken. Prominente oder gewichtige Wissenschaftler sind da herzlichst willkommen, denn schließlich können sie im Mantel der hohen und reinen Lehre und dem Lichtglanz der Objektivität der renitenten oder noch nicht so ganz überzeugten Mehrheit einer Gesellschaft die vom Staat gewünschten Verhaltensänderungen schmackhafter machen. Eine Art akademischer Torpedo, wenn man so will. Was es dazu braucht, sind Wissenschaftler, die eine internale Bereitschaft mitbringen, sich in diesen staatlich gewünschten Dienst stellen zu lassen – oder mit externalen Belohnungen dazu veranlasst werden können.

Dies gilt im Grunde für alle Wissenschaftler, die Sie in allerlei Talkshows in Fernsehen und Radio zu sehen und zu hören bekommen: Sie alle haben ein Motiv, dies zu tun. Die einen aus innerer Überzeugung, die anderen, weil sie den jeweiligen Kollateralnutzen für die eigene Eitelkeit oder den eigenen Geldbeutel zu schätzen gelernt haben. Es gibt sogar eine dritte Gruppe: Jene Wissenschaftler, die in ihren jeweiligen Disziplinen nicht reüssieren können oder wollen – und insofern viel Tagesfreizeit haben, mit ihrem staatlich nützlichen Wissen zum medial nützlichen Idioten zu werden. „Nicht käuflich. Aber mietbar.“ weiterlesen

Gratismutige Hetze gegen einen wirklichen Nazigegner

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In den deutschen sozialen Netzwerken, die von aktivistischen Gruppen immer mehr als öffentlicher Pranger benutzt werden, ist die Empörung wieder einmal groß. Zielscheibe seit nun Wochen ist Ritter Sport, Süßwarenhersteller aus Baden-Württemberg, der trotz des Angriffs auf die Ukraine weiterhin Schokolade nach Russland liefert. Dabei hat das Unternehmen den Angriffskrieg Putins in aller Deutlichkeit verurteilt. Man habe sich die Entscheidung, weiter nach Russland zu liefern, nicht leicht gemacht.

Bei einem Lieferstopp müsste die Produktion drastisch heruntergefahren werden. Und das habe ernsthafte Auswirkungen auf das Unternehmen, seine Mitarbeiter und letztlich auch die Kakaobauern, von denen Ritter Sport seine Rohware bezieht. Außerdem werde man den Gewinn aus dem Russlandgeschäft spenden.

Verantwortung sei wichtiger als Profit. Das alles half nicht, die Kampagnenmacher zum Nachdenken zu bewegen.

Völlig unbeachtet blieb bei den Moralkeule-Schwingern, dass es sich bei Ritter Sport um eines der wenigen deutschen Unternehmen handelt, die sich im Dritten Reich nicht mit den Nazis gemein gemacht haben. „Gratismutige Hetze gegen einen wirklichen Nazigegner“ weiterlesen

Freedom Day – Ein Aprilscherz!

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Als Verhandlungserfolg im Ampelvertrag meldete die FDP, dass kein Tempolimit auf Autobahnen komme und dass die Corona-Maßnahmen am 20. März 2022 beendet würden. Das Tempolimit wird demnächst fallen und die FDP wird nichts dagegen unternehmen, Erfolg Nr. 2 ist bereits Geschichte. Am 20. März war Deutschland noch fest im Griff aller Corona-Maßnahmen, obwohl es inzwischen klar ist, dass weder Maske noch Lockdown oder Impfungen nennenswerte Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen hatten. Es ist inzwischen vielfach belegt, dass es zu keiner Zeit zu einer Intensivbettenkrise kam, ausgenommen die Verknappung, die durch falsche politische Anreize wie Stilllegungsprämien entstanden ist. Es ist inzwischen veröffentlicht, dass es erheblich mehr Patienten gab, die lediglich positiv getestet, aber wegen anderer Krankheiten oder Unfallschäden behandelt wurden, aber als Covid 19- Patienten oder Tote gemeldet wurden. Wer wollte, konnte das seit Beginn der Krise wissen, denn die Meldungen in den Nachrichten lauteten: „an und mit Corona“, so konnte man den Medien keine Falschinformation vorwerfen. Natürlich wäre die Presse verpflichtet gewesen, zu recherchieren, was hinter dieser kryptischen Äußerung “an und mit“ steckt und wie hoch die Zahl der wirklichen Corona-Patienten war und ist. Leider haben es unsere unabhängigen Journalisten mehrheitlich aufgegeben, ihre Kontrollfunktion, die sie in einer funktionierenden Demokratie haben, auszuüben. Sie gerieren sich stattdessen als inoffizielle Regierungssprecher, inklusive Verdammung aller kritischen Stimmen gegen politische Entscheidungen. Da wird gratismutig angeprangert und verleumdet, was das Zeug hält. Warum man einer solchen Presse glauben soll, wie Ex-Kanzlerin Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen appellierten, ist für jeden klar denkenden Menschen unverständlich.

Auch die Inzidenzzahlen, die jeden Tag auf allen Kanälen in die Köpfe gehämmert wurden und werden, sagen nichts über das Infektionsgeschehen und seine Gefährlichkeit aus. „Freedom Day – Ein Aprilscherz!“ weiterlesen

Die Deutsche Bahn und die Schneeflocke

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Alle reden vom Wetter – Wir nicht! Das war der stolze Slogan der Bundesbahn in den 70er Jahren. Klingt nach guter alter Zeit, die es wirklich gab. Damals konnte man die Uhr nach den Abfahrtszeiten der Züge stellen. Heute, wo Politik und Zeitgeist die Bürger in den Öffentlichen Nah- und Fernverkehrt transferieren wollen, weil Auto fahren so klimaschädlich ist, funktioniert bei der Bahn kaum noch etwas.

Aktuell sitze ich auf dem Berliner Hauptbahnhof. Mein Zug sollte um 12.05 abfahren. Aber auf Grund von „Witterungsbedingungen“ sei der Zugverkehr bei Hamburg zeitweilig eingestellt worden. Es rechnet anscheinend in Berlin niemand mehr damit, das heute aus dieser Richtung noch Züge eintreffen. Ein Ersatzzug soll 50 Minuten später eingesetzt werden.

Auf dem Bahnsteig habe ich keinen Empfang und kann nicht checken, ob es Ausweichmöglichkeiten gibt. Zum Glück kann ich als Bahncard 50-Inhaberin die Lounge aufsuchen. Dort erfahre ich, dass es um 12.30 einen Zug in meine Richtung gibt. In dem sitze ich nun. Abfahren sollte er schon vor zehn Minuten, aber wegen „interner Betriebsabläufe“ stehen wir immer noch. „Die Deutsche Bahn und die Schneeflocke“ weiterlesen

Deutschland sitzt in der selbstgestellten Falle

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Wer es immer noch nicht begriffen hat, dem sollte die Meldung über Bundeswirtschaftsminister Robert Habecks Aktivierung der Frühwarnstufe des sogenannten Notfallplans Gas endlich die Augen öffnen. Die Zeiten der bloßen Warnungen sind vorbei. Wir befinden uns bereits am Beginn des Notstandes.

„Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe“, behauptet der Grünen-Politiker, die stehen aber unmittelbar bevor, wie man dem folgenden Satz entnehmen kann: „Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen.“

Die Bundesregierung bereitet die Öffentlichkeit auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor. Dabei ist der Angriffskrieg gegen die Ukraine nur der auslösende Faktor. Ursache – und das wird nach wie vor verschwiegen – ist die völlig verfehlte Energiepolitik der letzten Jahre. Treiber dieser mit dem Euphemismus „Energiewende“ belegten Reihe von Fehlentscheidungen waren die Grünen, denen sich nach und nach die SPD, die Union unter Merkel und schließlich die FDP anschlossen. Eine links-grüne Presse leistete erfolgreich Schützenhilfe.

Erst kam der beschleunigte Ausstieg aus der Kernkraft, ein staatsstreichartiger Entschluss von Ex-Kanzlerin Merkel, um die Union für die Grünen koalitionsfähig zu machen, dann folgte der Kohleausstieg, der laut Koalitionsvertrag der Ampel noch vorgezogen werden soll. Beide Ausstiege sollten durch russisches Erdgas kompensiert werden, bis eines nie zu erreichenden Tages die „Erneuerbaren“, von FPD-Chef Lindener jüngst als „Freiheitsenergien“ betitelt, die alleinige Versorgung des (noch) Hochtechnologielandes Deutschland übernehmen sollen. Die am Mittwoch, dem 30. März ausgerufene Frühwarnstufe diene der Vorsorge. Nach dem Notfallplan gibt es drei Krisenstufen. Im Notfall wären Haushaltskunden besonders geschützt.

Nicht so die Industrie.

Vor zwei Wochen hatte Habeck verkündet, Deutschland bis zum Herbst unabhängig von russischer Kohle machen zu wollen – und bis Ende des Jahres weitgehend unabhängig von russischem Öl. „Deutschland sitzt in der selbstgestellten Falle“ weiterlesen

Ein normales Leben in einem System des Unnormalen

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Von Gastautor Lothar W. Pawliczak

Bei Memoiren muß man immer skeptisch sein, ob das vermittelte Selbstbild des Autors wirklich stimmt. Bei Darstellungen zur DDR umso mehr, da ja der Kampf um die Deutung des gottlob untergegangenen Landes noch tobt. Viele ehemalige DDR-Funktionäre haben Memoiren geschrieben: Sie hätten immer nur das Beste gewollt. Das lesen wohl nur Derengleichen und Historiker, die dann daraus ein einseitig geschöntes Bild des realen Sozialismus konstruieren. Die Erinnerung verblasst, wird beschönigt, relativiert. Der normale Ossi weiß es besser und fühlt sich mißverstanden. Über das normale Leben erfährt aus Filmen oder aus durchaus beachtlichen literarischen Werken zur DDR wenig, obwohl Jurek Becker, Monika Maron, Uwe Tellkamp, Christa Wolf und viel andere sehr zu empfehlen sind: Da steht im Mittelpunkt stets ein „seltsames, unerhörtes Ereignis“. So definierte Goethe Novelle. Das normale Leben ist aber kein seltsames Ereignis und das Urteil darüber nach 30 Jahren ist wohl ein anderes als die Sinngebung, die man seinerzeit für sich gefunden hatte, um doch ein richtiges Leben im Falschen führen zu können.

Wer in etwa erfahren will, wie das ganz normale Leben in der DDR war, dem sind die Aufzeichnungen von Peter Schewe zu empfehlen. Der Text ist leicht zu lesen: 168 Seiten großzügig gedruckt ist es in einem längeren, sich in die Nacht hinziehenden Abend zu schaffen.
Peter Schewe zitiert gleichsam als Motto eingangs Dietrich Bonhoeffer: „Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.“ (S. 3) Nein, er ist kein Dummer, ganz im Gegenteil ein Cleverle und mit viel Glück konnte er immer wieder der sozialistischen Dummheit ein Schnippchen schlagen. Im Vorwort nach mehr 30 Jahren auf sein Leben in der DDR zurückblickend stellt er fest: „Wir gehörten nicht zu den regierenden Arbeiter und Bauern, wir standen auf der anderen Seite der Klassenschranke und immer schwebte über uns die Frage: Wie lange noch werden wir geduldet, weil gebraucht. Wir waren sozusagen nützliche Schädlinge.“ (S. 8) Eigentlich wußte es jeder: Zentrale Planung hinterläßt überall Lücken, weil die Planbehörden nicht alles wissen können und es einen Unterschied zwischen einem Plan und der tatsächlichen Planausführung gibt. Überall wurden diese Lücken ausgefüllt von ideenreichen Leuten wie Peter Schewe einer ist.
Er berichtet von seinem gelungenen Leben ohne sich zu rühmen, ganz sachlich zurückschauend, berichtet von Gefährdungen, ohne zu jammern, von Anstrengungen, ohne zu klagen, von Erfolgen, ohne zu prahlen. Er hat auch immer wieder Glück gehabt, wenn er eine rote Linie berührte und die Gefahr bestand, vor die sozialistische Wand zu laufen. Der Sozialismus hat seine inneren Feinde selbst erzeugt. Peter Schewe wollte sicher keiner sein und wurde auch nicht dazu gemacht, weil da immer wieder Leute waren, die es mit den sozialistischen Prinzipien nicht so genau nahmen. Mal drückten Lehrer in der Schule ein Auge zu (S. 21-23, 31f, 38), mal Lehrkräfte an der TU Dresden (55f, 59f), mal ein Bürgermeister oder andere Beamte (S. 70f, 75f, 123), mal Vorgesetzte (S. 106f), selbst Armeeoffiziere (S. 43f, 53, 116) und wohl auch so mancher STASI-Mann: U.a. wurde er verdächtigt, seine Republikflucht vorzubereiten (S. 82-91). Das hatte er, glücklich mit Frau und Kind und grade mit erheblichen Anstrengungen erbautem eigenen Haus, nie vor. Über Monate wurde er beschattet. Die STASI-Akte umfaßt 189 Seiten. Schon allein der Verdacht hätte ihn ins Gefängnis bringen können. „Ein normales Leben in einem System des Unnormalen“ weiterlesen

(K)ein Volksbriefkasten für Volkes Willen

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Von Gastautor Sven Lingreen

Über dem Haupteingang des Reichstagsgebäudes, in dem der Bundestag tagt und z.B. über das Infektionsschutzgesetz abstimmt und eine Impfpflicht debattiert, steht in Großbuchstaben der Auftrag an die Abgeordneten:

„DEM DEUTSCHEN VOLKE“.

Mit der letzten Bundestagswahl im September 2021 haben die Wähler mit 736 Abgeordneten für das bisher größte Parlament gesorgt, was über so grundsätzliche Dinge wie eine allgemeine Impfpflicht abstimmen darf. Dieses Grundsätzliche muss aber auch grundgesetzlich entschieden werden, da eine Impfpflicht gegen jene Artikel gerichtet ist, die uns die körperliche Unversehrtheit und freie Entscheidung immer zugestehen sollen.

Und nicht nur an einem Wahltag aller vier Jahre muss das Volk seinen Willen kundtun können. Sei es durch Demonstrationen oder Petitionen oder eben durch Kundgabe gegenüber den gewählten Volksvertretern.

Wenn wir Wähler also den von uns gewählten oder auch nur von den anderen gewählten Abgeordneten unsere Meinung mitteilen möchten und auch Argumente liefern wollen, haben wir verschiedene Möglichkeiten:

Anrufen, mailen, ein Fax senden, sie direkt besuchen, z.B. im Abgeordnetenbüro ihres Wahlkreises oder ganz konventionell: Wir schreiben einen Brief.

Im dieBasis Landesverband Brandenburg wollte man genau das tun und hat interessante Fakten und Meinungen auf zwei Seiten zusammengefasst, um den Abgeordneten die Möglichkeit zu geben, sich umfassender über viele Aspekte der Corona-„Impfung“ zu informieren. Es wurde dabei auf Quellen verwiesen, die der doch recht einseitigen Meinung der Mainstreammedien andere und konträre Aspekte entgegensetzen. Niemand soll hinterher sagen müssen: Na, hätte ich das mal früher gewusst, dann hätte ich gegen die Impfpflicht und für die Impffreiheit gestimmt. „(K)ein Volksbriefkasten für Volkes Willen“ weiterlesen

Irrenhaus Deutschland: Kommt unser „Z“ doch holen, wenn Ihr euch traut!

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Von Gastautor Klaus Kelle

Liebe Leserinnen und Leser,

mir drohen drei Jahre Haft oder eine empfindliche Geldstrafe. Davor warnen mich seit drei, vier Tagen zunehmend Leser und Freude. Das orangefarbene und geschwungene „Z“ im Titel TheGermanZ könnte von den Behörden als Zeichen der Sympathie für Putins Krieg in der Ukraine gewertet werden, so sagen sie. Ein Freund, ein bekannter Name in der deutschen Medienlandschaft, schickte mir über WhatApp spontan eine besorgte Nachricht: „Z ist das neue Hakenkreuz, sofort raus aus dem Titel!“

Also, ich weiß ja nicht. Ich antwortete ihm, dass ich erst einmal abwarten wolle, ob das Z auch aus dem deutschen Alphabet entfernt werde. Und wo fängt das alles an, wo hört das auf?

„Wer durch das „Z“-Symbol öffentlich Zustimmung zum Angriffskrieg von Russlands Präsidenten Putin auf die Ukraine zum Ausdruck bringt, muss in Niedersachsen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen“, sagte am Freitag der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD). Und er bezog sich auf den Paragrafen 140, 2 des Strafgesetzbuches: Demnach wird ein Verhalten unter Strafe gestellt, das als öffentlich zur Schau getragene Billigung von Angriffskriegen zu verstehen und geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören. Bayern hat sich der Initiative bereits angeschlossen. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul, so wird auf Facebook kolportiert, denke darüber nach, ob man sich anschließen solle. „Irrenhaus Deutschland: Kommt unser „Z“ doch holen, wenn Ihr euch traut!“ weiterlesen

„Der Ostdeutsche, das unbekannte Wesen“, Band 1

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Von Gastautor Wolfgang Schimank

Was hat mich veranlasst, ein Buch über die Ostdeutschen zu schreiben?

Die gesellschaftliche Transformation in den 1990er-Jahren verlief in den neuen Bundesländern nicht so, wie es sich viele ehemalige DDR-Bürger vorgestellt hatten. Auf der einen Seite war viel Naivität dabei. Auf der anderen Seite wurden viele Betriebe liquidiert, meines Erachtens zu viele. Das hatte nichts mehr mit der „schöpferischen Zerstörung“ nach der Lehre des Ökonomen Joseph Alois Schumpeter zu tun. Mitunter wurde unter dem Deckmantel der Treuhand auch die ungeliebte Konkurrenz ausgeschaltet. Erstmals erlebten die ehemaligen DDR-Bürger existenzielle Ängste, die sie sonst nur aus der Ferne, aus dem Fernsehen oder den Staatsbürgerkundebüchern kannten. Es war ein Jahrzehnt der Tränen und der Demütigung, eine Zeit, die den Ostdeutschen viel abverlangte. Ich war vier Jahre am Stück arbeitslos und kenne das Gefühl, nicht von der Gesellschaft gebraucht zu werden …

Als ehemaliger DDR-Bürgerrechtler bin ich entsetzt, wie spätestens seit Angela Merkels Regierungsantritt die Meinungsfreiheit auf dem Rückzug ist, ergebnisoffene Diskussion nicht mehr stattfinden, eine Spaltung der Gesellschaft betrieben wird und von der Bundesregierung ein Vokabular verwendet wird, das der Regierung der DDR zur Diskreditierung Andersdenkender gedient hatte. Nach der Bundestagswahl im Jahre 2017 erlebten die Ostdeutschen von den westdeutsch dominierten Leitmedien und der Politik massive Beschimpfungen, weil sie nicht so gewählt hatten, wie die Regierenden es sich wünschten. Das Niveau ihrer Kommentare zeigte auch, wie wenig diese über die „undankbaren Ossis“ wissen.

Als dann 2018 noch ein Buch über die Ostdeutschen herauskam, das von ARD und ZDF auffällig intensiv beworben wurde und das mich beim Lesen immer wieder den Kopf schütteln ließ, war der Punkt erreicht, an dem ich den Entschluss fasste, selbst ein Buch über die Ostdeutschen zu schreiben.

Das Bild über die Ostdeutschen befindet sich, wie das Piktogramm auf der Coverseite treffend darstellt, auf einer schiefen Ebene: Einerseits wird es von westdeutsch dominierten Medien und westdeutsch dominierter Politik geprägt. Andererseits wird von Autoren, die aus der ehemaligen DDR kommen, die Auseinandersetzung entweder polemisch oder mit ideologischen Scheuklappen geführt. Beides ist der Wahrheitsfindung nicht dienlich. Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, genau diese Lücke zu schließen. „„Der Ostdeutsche, das unbekannte Wesen“, Band 1“ weiterlesen