Ist das, was in Deutschland passiert, tatsächlich verrückt, verursacht von einem politischen Personal, das aus Unwissenheit und Inkompetenz jeden nur denkbaren Schaden anrichtet und ein vor Kurzem noch stabiles Land, das als Wirtschaftslokomotive und Hauptzahler die EU am Laufen hielt, in atemberaubender Geschwindigkeit deindustriealisiert? Ich habe meine wachsenden Zweifel. Tatsächlich ist, was wir erleben, der „ökologische Umbau“ einer der erfolgreichsten und effizientesten Industriegesellschaften der Welt. Begonnen hat dieser Prozess schon vor Jahren, als Ex-Bundeskanzlerin Merkel begann, die grüne Programmatik in die Tat umzusetzen. Die Union, begeistert von der Taktik des „Ideenklaus“, der breitere Wählerschichten zu erschließen schien und damit die Macht sicherte, machte erst zähneknirschend, aber brav mit und vergaß dann vollständig, wofür die Partei einst erfolgreich stand. Die Amnesie ist so vollständig, dass der neue Parteivorsitzende Merz, von dem tatsächlich viele Wähler erwartet hatten, dass er die CDU zu ihren Wurzeln zurückführt, weiter im Merkelschen Fahrwasser schwimmt und tatsächlich zu glauben scheint, damit Kanzler werden zu können. Schlimmstenfalls geht seine Rechnung auf. Das würde den Untergang unseres Landes besiegeln.
Die Mehrheit der Bevölkerung scheint noch nicht begriffen zu haben, was wirklich passiert. Zwar trauen Umfragen zufolge etwa 60% der Wähler der Politik nicht mehr. Aber am Wahlverhalten scheint das noch nichts zu ändern, wie die Niedersachsenwahl zeigen wird.
Ich lese gerade ein Buch, das mir in Kroatien in die Hände fiel: „Finale Berlin“ von Heinz Rein, das 1947 im Dietz-Verlag erschien und zum ersten Bestseller in Nachkriegs-Deutschland wurde. Die Handlung spielt ab dem 12. April 1945 in Berlin. Die Sowjets stehen an der Oder, die Amerikaner an der Elbe. Aber in der Reichshauptstadt, die schon nur noch ein Trümmerfeld ist, glaubt die Mehrheit noch an den Endsieg durch die versprochene Wunderwaffe. Die Gestapo jagt unvermindert vermutete Saboteure, die Polizei, die Luftschutzwarte und die Feldjäger Desterteure. Selbsternannte Denunzianten erhoffen sich Lob und Anerkennung von der Partei, wenn sie vermutetes verdächtiges Verhalten ihrer Mitmenschen den Behörden melden. Die Medien verkünden den nahen Sieg. Es ist eine beklemmende Lektüre. Natürlich wiederholt sich Geschichte nicht, aber die von Rein beschriebenen Haltungen zeigen, wie verzweifelt wenig aus der Geschichte gelernt wurde.
Die Flammenzeichen stehen auch heute längst an der Wand, aber sie werden ignoriert. Die Energiekrise ist so real, dass die EU mit Blackouts im Winter rechnet, aber wirkliche Gegenmaßnahmen werden nicht ergriffen. Statt über „Entlastungspakete“ zu schwadronieren, die unbezahlbar sind, denn der infantile „Doppelwumms“ von Bundeskanzler Scholz würde 6% des BIP betragen, von dem offenbar niemand weiß, wie diese Last geschultert werden soll, müssten alle Energiereserven mobilisiert werden: AKWs weiterlaufen lassen, die vom Netz genommenen reaktivieren, Kohlekraftwerke wieder ans Netz nehmen, eigene Erdgasvorkommen fracken. „Verrückt, verrückter, ideologieversessen!“ weiterlesen