Von Gastautorin Annette Heinisch
Er sah alt aus, der Habeck, als er am Eröffnungstag die ILA, die Internationalen Luftfahrtaustellung in Berlin, besuchte. Vorher war schon Scholz da, dessen Auftritt angesichts der angetretenen, klatschenden Stewardessen an den nordkoreanischen Herrscher Kim Jong – un erinnerte. Die Messe ähnelt dieses Jahr eher einer Militärausstellung. Auch bisher waren neben der Bundeswehr diverse Rüstungsunternehmen vertreten, nun ist die Präsenz der Hersteller militärischen Geräts von Marschflugkörpern bis Kampfflugzeugen sehr dominant. Selbst eine F 35 war aus der Ferne zu bewundern, ein Mockup konnte sogar bestiegen werden. Drollig: Als eine Softwarexpertin sich ins Cockpit setzte und die Instrumente sah, meinte sie, dass könne doch nicht zuverlässig funktionieren. Sie kennt meinen Beitrag dazu nicht, ich schwör!
Habecks Robert war auch da. Am folgenden Tag erklärte er den Gasnotstand. Völlig überraschender Weise hat Putin den Gashahn zugedreht, wer hätte sich das nur ahnen können? Gut, ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dies sogar zu bedenken gegeben, aber ich bin ja nur eine kleine, dumme Frau.
Und nun hat Putin das gemacht, was sich viele in der normalen Welt Lebende denken konnten, er hat die Gaslieferungen reduziert. Wozu sollte eine Abhängigkeit sonst auch gut sein, wenn man sie nicht nutzt? Die SPD hat er (aus seiner Sicht) in der Tasche, die wird ihn bei seinen imperialistischen Plänen nicht stören. Die Grünen braucht er nicht zu beeinflussen, die sind von ganz von allein auf einem Utopie – Trip. Als Ergebnis steht Deutschland schlecht da.
Jedenfalls hat Putin aus gutem Grund die russische Staatsverschuldung niedrig und die Energieabhängigkeit des Westens hoch gehalten. Die sorgsam installierte Peitsche lässt er uns nun spüren, das war vorhersehbar. „You can`t eat the cake and have it“, lautet ein bekannter englischer Spruch. Auf Deutsch kennt man die Lebensweisheit unter „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“. Dass das nicht geht, einen Widerspruch in sich darstellt, ist bekannt. Hätte man also gewollt, dass Putin keinen Krieg beginnt, hätte man ihn durch show of force und den deutlich gezeigten Willen, keinen Krieg in Europa zuzulassen – was die Ukraine inkludiert – davon abhalten müssen. Das Gegenteil ist geschehen. Auf die offensichtlichen Kriegsvorbereitungen Russlands wurde mit Presseverlautbarungen des Inhalts reagiert, dass nicht eingegriffen werden würde. Putin kannte das schon von der vorherigen Invasion und Okkupation von Teilen der Ukraine, die „Strafe“ sind ein paar für ihn harmlose Sanktionen, dann geht man zum „business as usual“ über. Die Verteidigungsbereitschaft des Westens ist gering, allenfalls in homöopathischen Dosen vorhanden. Nicht nur eine Mehrheit der Deutschen, sondern auch der anderen europäischen Nato – Länder wäre nicht bereit, z. B. das Baltikum zu verteidigen. Wegschauen statt vertraglich garantierte (!) Beistandsleistung hielt die Mehrheit der Deutschen für eine gute Idee, den Amerikanern zu Hilfe eilen will die Mehrheit nicht. Umgekehrt sind die Amerikaner eher zur Hilfeleistung bereit. Auf die bewusste Gefahr hin, mich komplett unbeliebt zu machen: Von ganzem Herzen thank you, USA! „Zahltag“ weiterlesen