Von Gastautor Annette Heinisch zuerst erschienen auf achgut
Meine heimliche Leidenschaft ist Architektur. In meiner Schulzeit liebte ich die Fächer mit Rechenheften, weil ich in denen so gut Grundrisse oder ganze Städte zeichnen konnte. Sah sogar gut aus, als würde ich mir eifrig Notizen machen. Mit den Jahren wurde mir immer deutlicher, wie stark dieser Bereich Spiegel des jeweiligen Zeitgefühls ist. Heute sind optisch bestenfalls als anspruchslos zu bezeichnende „Duplo-Häuser“ modern, also Häuser, die aussehen, als hätten sie Kindergartenkinder aus ihren Duplo-Steinen zusammengebaut: Spiegelbild der infantilen Gesellschaft ohne Sinn für Ästhetik und Harmonie? Die reichliche Verwendung von Glas, Durchsichtigkeit an allen Ecken und Enden – der bauliche Ausdruck von Transparenz, eine Art „transparency international“?
„Wohnen: Die Großstadtblase platzt – und die Grünen gleich mit?“ weiterlesen