Die Politik weint den scheidenden Ärzten keine Träne nach

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Jedenfalls bekam man diesen Eindruck, wenn man heute um 9 Uhr die Spitzenmeldung der Nachrichten von MDR Kultur hörte. Offenbar gibt es eine erkleckliche Anzahl von Arztpraxen in Sachsen, die wegen des Impfzwangs für ihr Personal schließen, oder ihre Schließung angekündigt haben. Genaue Angaben, um wie viele Praxen es sich handelt, wurden nicht gemacht, es hätte auch anonyme Ankündigungen gegeben. Grund zur Besorgnis, wurde verkündet, gäbe es nicht, über 90% der Arztpraxen blieben geöffnet.

Seit zwei Jahren wird ein Horrorszenario nach dem anderen verbreitet, die Überlastung des Gesundheitssystems betreffend. Nun sorgt die Politik für die Verschlimmerung des Ärztemangels, besonders im ländlichen Raum und im Pflegebereich. Wie mir ein Krankenhausmitarbeiter geschrieben hat, soll ihm im März gekündigt werden, wenn er sich nicht impfen lässt.

Ein Teil des Personals wird sich diesem Druck beugen, ein Teil möglicherweise aber nicht. Tritt dann endlich die Überlastung ein, vor der Politik und Medien seit zwei Jahren warnen? Wenn ja, ist sie politisch verursacht, also politisch gewollt.

Seit der Verabschiedung des neuen Infektionsschutzgesetzes sind schärfere  Corona-Maßnahmen in Kraft getreten. Seitdem gilt am Arbeitsplatz und in Bus und Bahn die 3G-Regel. Vor allem für Arztpraxen und andere Gesundheitseinrichtungen gab es neue Vorschriften, die von Anfang an für Ärger sorgen. Der Protest war so groß, dass die Gesundheitsminister mancher Länder zurückruderten und eine erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes forderten. Aber bekanntlich tut sich die Politik schwer mit dem Eingestehen von Fehlern. Jedenfalls wird in Sachsen, wo eine der rigorosesten Corona-Maßregeln verhängt wurde, der Widerstand weitgehend ignoriert.

Zum Beispiel die Stimme des Freiberger Orthopäden Olaf Fischer, der von anderen Ärzten und Physiotherapeuten der Region unterstützt wird. In einem Schreiben an seine Patienten warnte Fischer vor einer drohenden Schließung seiner Praxis mit Einführung der Impfpflicht für medizinisches Personal am 15. März 2022.

Wörtlich: “Damit ergibt sich für die medizinische Versorgung zwangsläufig eine personelle Notsituation bei Unterbesetzung der […] Einrichtungen.”

Er äußert Verständnis für Impfkritiker. Corona-Impfstoffe seien nicht vollständig erprobt und die Datenlage der Impferfolge und Impfnebenwirkungen unsicher.  “Ich sehe das Problem darin, dass viele der Meinung sind, dass die Impfung nicht notwendig ist und sich nicht impfen lassen wollen.”

Damit käme es zu Personalmangel sowohl im Gesundheitswesen, als auch in Pflegeeinrichtungen. Diese Unsicherheit könnte dazu führen, dass viele Mitarbeiter den Beruf wechseln. Es gäbe bereits jetzt einen absoluten Fachkräftemangel im ambulanten Sektor. “Wenn noch mehr diesen Beruf verlassen, ist das beängstigend.”

Natürlich bekamen Fischer und seine Kollegen Widerspruch aus der Ärzteschaft, vor allem von Praktikern, die (sehr gut bezahlte) Corona-Impfungen durchgeführt haben und wenig Nebenwirkungen feststellen konnten.

Allerdings sind seit Beginn der Impfkampagne , wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, bundesweit mindestens 1200 Anträge auf staatliche Versorgungsleistungen nach möglichen Impfschäden gestellt worden. Wie hoch die Zahl der Impfschäden insgesamt ist, wird bisher nicht bekannt gegeben.

Die Sächsische Landesärztekammer übt sich im Spagat zwischen den Erwartungen der Politik und der Realität. Sie gibt sich einerseits überzeugt, dass keine Gefährdung der Grundversorgung bestehe, “da es zum Beispiel mit einer Ausnahmeregelung eines zuständigen Gesundheitsamtes möglich ist, ungeimpftes Personal weiter zu beschäftigen”. Andererseits könnte es in Regionen, wo schon jetzt Ärzte und medizinisches oder pflegerisches Personal fehlen, zu einer noch schlechteren Versorgungssituation kommen.

Quellen:

https://www.welt.de/vermischtes/article236211428/Corona-Impfschaeden-Bundesweit-mehr-als-1200-Antraege-auf-Schadensersatz-wegen-Impfung.html

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/freiberg/corona-impfpflicht-debatte-aerzte-gegendarstellung100.html



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