Was Corona mit Orwell gemeinsam hat

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Winston Smith, ein einfaches Mitglied der Sozialistischen Partei, arbeitet 1984 im Wahrheitsministerium. Seine Aufgabe ist es, die Geschichteschreibung der jeweils neuen Parteilinie anzupassen. Wird die Ration für Schokolade gekürzt, muss er Nachrichten über die Begeisterung der Bevölkerung über die neue Zuteilungserhöhung formulieren und dafür sorgen, dass niemand mehr nachprüfen kann, wie hoch die Rationen gestern noch waren.

Im besten Deutschland, das wir je hatten, gibt es natürlich kein Wahrheitsministerium und auch sonst ist die Lage für die Regierungsverantwortlichen viel ungemütlicher als im EngSoz.

Gibt es doch die nervigen sozialen Netzwerke, die trotz allen Löschungs- und Verbotsorgien seit der Verabschiedung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes immer noch viel zu viele Informationen durchsickern lassen. Politikern, die gern ihr Geschwätz von gestern vergessen machen wollen, wird das Leben dadurch schwer gemacht.

Das musste Ministerpräsident Kretschmer jüngst erfahren. In der FAZ verkündete Kretschmer, jüngst dass man über eine Impfpflicht Ende des Sommers reden müsse. Vorsorglich löschte er, oder ließ löschen, seinen Tweet vom 5. Mai unter dem Hashtag Impfzwang, der lautete:

„Niemand wird in Deutschland gegen seinen Willen geimpft. Auch die Behauptung, dass diejenigen, die sich nicht impfen lassen, ihre Grundrechte verlieren, ist absurd&bösartig. lassen Sie uns Falschnachrichten&Verschwörungstheorien gemeinsam entgegentreten.“

Man kann feststellen, dass die meisten Fragen und Kritiken an der Corona-Politik, die 2020 noch als Verschwörungstheorien diffamiert wurden, sich als Voraussagen erwiesen.

Natürlich wird es vermutlich keinen gesetzlich verordneten Impfzwang geben, aber es wird so kommen, dass, wie Reiseveranstalter, einige Gastronomen und sogar Friseure im vorauseilendem Gehorsam schon angekündigt haben, dass Nicht-Geimpfte nicht mehr bedient werden.

Als Unternehmer genießt man selbstverständlich Vertragsfreiheit, wenn sie der Politik in den Kram passt. Wenn es Politikern nicht passt, steht Vertragsfreiheit, wie bei der Mietbremse, nur noch auf dem Papier. Unternehmer, die sich das nicht klar machen, lassen sich zum Spielball der Politik machen.

Die WHO hat übrigens verkündet, dass das Ende der Pandemie nahe sei. Das hätte weniger mit den Impfungen, als mit dem Verlauf zu tun, der sich abschwächt. Viele Nachbarländer von Deutschland haben, auch bei höheren Inzidenzwerten, ihre harten Lockdowns längst gelockert. Nur Kanzlerin Merkel hat sich in ihrer extremistischen No-Covid-Strategie eingebunkert. Von der Politik ist also so schnell keine Einsicht zu erwarten.

Wer an den vergangenen sonnigen Tagen unterwegs war, konnte feststellen, dass die große Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr um die Corona-Zwangsmaßnahmen schert. Die Bürger nahmen ihre Parks, Grünanlagen und Uferzonen wieder in Besitz. Anders als beim ersten Lockdown waren die Bänke und Spielplätze nicht mehr abgesperrt. Kindergruppen spielten fröhlich miteinander. Rund um die Restaurants und Cafés, die Getränke und Essen zum Mitnehmen anboten, wurden Beeteinfassungen, Treppen und Stufen an Hauseingängen zu Rastplätzen umfunktioniert. Bald wird sich niemand mehr um Verweilverbot (Was für ein Ausdruck!) und Maskenzwang im Freien, sogar beim Joggen scheren, denn immer mehr Menschen erkennen, wie absurd solche Verfügungen sind. Demnächst werden Politiker alle Hände voll zu tun haben, ihre alten Statements zu löschen, weil ihnen dämmert, wie entlarvend sie sind.

Wenn sich nun noch die vom Lockdown betroffenen Unternehmen entschließen würden, ihre Arbeit einfach wieder aufzunehmen, statt auf die gnädige Erlaubnis der Politik zu warten, wäre der Corona-Spuk über Nacht vorbei.



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