Covid 19: Die Zerstörung der Kommunikation

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Kommunikation ist für die Menschheit überlebenswichtig, besonders in Gefahrensituationen kommt es auf eine möglichst lückenlose Kommunikation an. Ohne Kommunikation gibt es keine Problemlösungen: Aaron B.Czycholl untersucht im Buch „Corona-Angst – Was mit unserer Psyche geschieht“, das er gemeinsam mit Hans-Joachim Maaz und Dietmar Czycholl verfasst hat, die psychologischen Folgen der durch die von der Politik verhängten Corona-Maßnahmen gestörten Kommunikation zwischen den Menschen.

Kommunikation ist für jeden Menschen Grundlage erfolgreicher Sozialisation. Von Geburt an entwickeln Säuglinge Kommunikationsstrategien. Je erfolgreicher ein Kind mit seiner Umgebung kommuniziert, desto besser entwickelt es sich. Ein wichtiger, um nicht zu sagen unverzichtbarer Bestandteil der Kommunikation ist die Mimik. Wissenschaftler wollen bis zu 10 000 unterschiedliche Gesichtsausdrücke festgestellt haben. Die sind übrigens von Kultur zu Kultur unterschiedlich, was hier lediglich angemerkt werden kann. Während die Mimik über eine Vielzahl von Ausdrücken verfügt, die für die nonverbale Kommunikation zwischen Menschen genutzt werden, hat die Maske nur einen Ausdruck.

Masken spielen seit der Jungsteinzeit eine Rolle in menschlichen Gemeinschaften. Eine der ältesten gefundenen Masken ist über 9000 Jahre alt. In unserer Zeit sind sie, neben Karnevals- vor allem als Funktionsmasken präsent. Solche Funktionsmasken werden in der Regel von wenigen Menschen zeitlich begrenzt für einen bestimmten Zweck verwendet (eine Operation, eine Schweißnaht).

„Anders verhält es sich mit den Masken, deren Nutzung von den deutschen Landesregierungen im Rahmen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie vorgeschrieben sind“. Inzwischen wird die Maskenpflicht immer mehr erweitert, auch auf Orte im Freien, wie Parkplätze vor Kaufhallen und Fußgängerzonen. Damit wird die nonverbale Kommunikation zwischen Menschen erheblich eingeschränkt. Man denke nur an die Situation, dass zwei Maskierte an einer engen Stelle aneinander vorbei gehen müssen. Gerade in unklaren oder bedrohlichen Situationen ist eine eingeschränkte Kommunikation die schlechteste Gegenmaßnahme. Warum wird sie dann von der Politik in einem Katastrophenfall, um den es sich in der Corona-Krise handeln soll, verordnet? Die Geschichte lehrt doch, je unfreier die Kommunikation, desto schlechter für die Menschen.

Das Erlernen der nonverbalen Kommunikation ist vergleichbar mit dem Erlernen von Sprachen. Kinder lernen das Lesen von Mimiken spielend und wenden ihre Erkenntnisse später im Leben an. Je jünger das Kind ist, das von Maskierten umgeben ist, desto mehr wird sein Lernprozess behindert. Aber auch die Kommunikationsfähigkeit der Erwachsenen wird beeinträchtigt, umso mehr, als die politisch verordnete Maske der maskierten Person eine bestimmte Symbolik aufdrängt. Die Träger haben sich der Maske als einem Instrument der Macht unterworfen. Mit weitreichenden Folgen: „Die Maskierung der unteren Gesichtshälfte führt wie in vielen anderen Fällen von Maskierung zum Verlust von vielfältigen (Teil-)Informationen über Humor, Ironie, Sarkasmus, Ernsthaftigkeit, Angst, Wut, Trauer, Enttäuschung, Überraschung u.v.m. Das führt nicht nur zu einem konkreten Verlust im eigenen Ausdruck…, es führt auch zu einer grundsätzlichen Verunsicherung bei der Aufnahme von Informationen über andere Menschen.

Problematischer als dieser Verlust ist jedoch, dass die Rolle und die Stigmatisierung – also Kennzeichnung – derer, die Mund- und Nasenbedeckung tragen, lautet: „Menschen, die sich für Sicherheit interessieren“. Das bedeutet, dass im Umkehrschluss das „nackte Gesicht“ zunehmend mit dem Stigma „gefährlich“ versehen wird.“

Da die gesamte Gesellschaft unter die Maske gezwungen wurde, wirkt diese Spaltung besonders schwer. Damit erhält die Gesellschaft nicht nur neue Regeln, sondern eine „komplett neue Delinquenzkategorie, also eine neue Art des Rechtsbruchs. Mit dem Begriff „Maskenverweigerer“ wird impliziert, es gäbe eine objektiv richtige Denk- und Verhaltensweise und Menschen, die sich dieser verweigern“.

Sicher gibt es individuelle Methoden, die Behinderung der Kommunikation durch die Bedeckung der unteren Gesichtshälfte auszugleichen. Die Gesellschaft jedoch brauchte Jahre dafür. Der aktuelle Einbruch dieser Kommunikation kann deshalb nicht kurzfristig aufgefangen werden. Das verschärft die Spannungen. „Teile der Bevölkerung haben Angst vor einer tödlichen Infektion, andere vor einer allgemeinen Versklavung und Destabilisierung ihrer bisherigen Lebenswelt und der eigenen Wahrheiten.“ Das führt zu einem fatalen Verlust an Vertrauen.

„Die Geschichte liefert uns unzählige Beispiele dafür, dass es sich lohnt, wenn die Menschen einander vertrauen, und ebenso dafür, dass es sich nicht auszalt, auf eine Idee zu bauen, vor allem, wenn diese mit Nachdruck von einer Institution vertreten wird…Covid 19 ist tatsächlich sehr gefährlich. Aber – wie so oft – durch die Menschen, die es zu etwas Gefährlichem machen: durch Ignoranz, wissenschaftliche Torheit, Naivität, teils blindem Glauben“ an eine Führung und durch „sinnbefreite Postulate“. Hinzu kommt, dass die hysterische Überzeugung einer Gefahr tatsächlich krank machen kann“. Die Gefahr, dass Menschen aus Angst und Isolation sterben können, ist ein Armutszeugnis für die Politik und ihre Befürworter. Von Corona sind weniger als 1 Prozent der Bevölkerung betroffen, die allermeisten davon in Alten- und Pflegeheimen in hohem Alter. Weder die – trotz Impfungen – etwa 20 000 jährlichen Grippetoten, die es 2020 so nicht gegeben hat, noch die 74 000 Toten infolge Alkohol- und Tabak-Missbrauchs von 2020, oder die 19 000 Toten die an ärztlichen Behandlungsfehlern starben, haben zu solch drastischen Maßnahmen geführt, wie sie in der Corona-Krise exekutiert werden.

Kommunikation ist eine starke, wenn nicht gar die stärkste Macht. Das gesamte Wirtschaftsleben baut darauf auf.

Freiheit der Meinung ist die entscheidende emanzipatorische Errungenschaft unserer Kultur. „Meinungsfreiheit bezieht sich dabei gleichermaßen auf verbal und nonverbal geäußerte Meinungen.

„Es ist ein außerordentliches Statement, sich nah zu sein, als Bevölkerung zusammenzustehen, sich eben nicht zu spalten, Nähe und Kommunikation vor Rechthaberei und Angst zu stellen. Das sind die Verhaltensweisen, die uns in der Vergangenheit vor Schlimmeren bewahrt haben […] Wir sind aufeinander angewiesen. Je mehr wir uns voneinander distanzieren, desto schlimmer“. Kommunikation ist immer ein Schlüssel zum Überleben gewesen.

Meinungsfreiheit bedeutet nicht nur, dass man sich einen eigene Meinung bilden, sondern dass man sie auch Kommunizieren kann.

„Die Annahme, dass der Schutz des Lebens über diese Freiheit zu stellen sei, wirkt aus der Perspektive der Kommunikation paradox. Denn die Kommunikation ist es, was bisher unser Leben geschützt hat.“

Hans-Joachim Maaz, Dietmar Czycholl, Aaron B. Czycholl „Corona Angst



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