Panik für den Lockdown

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An diesen schönen Pfingsttagen können wir feststellen, dass keins der Horrorszenarien, die uns das Robert-Koch-Institut vorausgesagt hat, wahr geworden sind. Wir sollten uns erinnern, dass anfangs im günstigsten Fall 300.000, im schlimmsten über 1 Million Corona-Tote prognostiziert wurden. Die daraufhin verhängten drastischen, grundgesetzwidrigen Maßnahmen, die Wirtschaft ruinierenden Freiheitsbeschränkungen, erweisen sich als äußerst fragwürdig.

Aber der Ausstieg aus diesem Desaster erfolgt nur zögerlich und mit neuen, unsinnigen bürokratischen Auflagen. Damit soll der Eindruck aufrecht erhalten werden, dass der Lockdown gerechtfertigt war. Erleichtert wird der Politik diese Haltung, indem sie darauf verweisen kann, dass weltweit ähnliche Maßnahmen ergriffen wurden. Das entbindet deutsche Politiker, allen voran die Kanzlerin, die für die Richtlinien der Politik zuständig ist, nicht von ihrer Verantwortung.

Merkel wollte auch dann noch am Lockdown festhalten, nachdem viele Ministerpräsidenten Lockerungen anstrebten. Nachdem ihre öffentlich vorgeführten Rechenkünste, bei welcher Reproduktionsrate wann die bisher ausgebliebene Überlastung unseres Gesundheitssystems eintreten würde, außerhalb der staatshörigen Journalisten den gewünschten Effekt verfehlt haben, verbat sich die Kanzlerin „Ausstiegsdiskussionsorgien“.

Auch diese als Drohung gemeinte Wortschöpfung hat ihre beabsichtigte Wirkung verfehlt, ja, sie hat sogar bisher treu zur Fahne stehende öffentlich-rechtliche Journalisten zu ungewohnt kritischen Kommentaren bewegt. Also musste nachgelegt und Panik geschürt werden. Diese Rolle hat der Virologe Drosten übernommen, der in der politisch herbeigeführten Corona-Krise sowohl als Regierungsberater tätig ist und politische Entscheidungen wissenschaftlich untermauert.

Auf Twitter sah er es als Problem, dass die Menschen durch kaum belegte oder leere Intensivstationen, die auf Anweisung der Politik für Corona-Fälle freigehalten werden mussten, nachdenklich geworden sind. Sie würden sich laut Drosten „in falscher Sicherheit wiegen“. Damit auch dem Letzten klar wird, wes Lied der Virologe singt, zitiert Drosten die Kanzlerin:

“Ich habe den Eindruck, dass seit dem vergangenen Mittwoch eine Diskussion entstanden ist, die eine Sicherheit insinuiert, die heute überhaupt noch nicht da ist“.

Inzwischen wissen wir, dass trotz steigender Kontakte, wegen der Lockerung des Verbots, das aber auf Wunsch von Kanzlerin Merkel bis Anfang Juli aufrecht erhalten werden soll, die Infektionsrate stetig sinkt. Außerdem wurde bekannt, dass zehntausende notwendige Operationen von Krebspatienten und anderen dringenden Fällen nicht durchgeführt werden konnten. Über die Folgen dieser Kollateralschäden wird in Politik und ihren Propaganda-Medien kein Wort verloren.

Wie menschlich das gegenüber denen ist, die seit Wochen auf eine nötige Operation warten, überlasse ich der Beurteilung durch jeden Einzelnen.

Übrigens hatte sich die Infektionsrate laut RKI schon vor dem Lockdown, seit dem 22. März um 1 stabilisiert. Das anfangs von der Regierung ausgegebene Ziel, die Reproduktionsrate unter 1 zu drücken, war seit dem 16. April deutlich erreicht worden.

Also musste ein neues Horrorszenario her, um die Verlängerung des Lockdown zu begründen. Jetzt heißt es, das Virus sei noch nicht gestoppt worden, es verbreitete sich weiter. Und um die Pandemie in Deutschland zu stoppen, muss R dauerhaft unter 1 bleiben.

Um dieses neue Ziel zu erreichen, wurde eine allgemeine Maskenpflicht eingeführt und die Notwendigkeit einer funktionierenden und gesellschaftlich akzeptierten Tracing-App behauptet. Inzwischen soll laut Kanzlerin Merkel die Krise erst enden, wenn es einen Impfstoff gegen Covid 19 gibt. Das kann allerdings dauern.

Drosten sekundierte der Kanzlerin, dass eine Lockerung des Lockdowns in nicht weniger als einem Desaster enden könnte. Auch bei einem Reproduktionswert unter 1 verbreite sich das Virus “unter der Decke” weiter. Das bedeute, dass es sich in Deutschland in den kommenden Wochen und Monate verteile, während Covid-19-Fälle bisher überwiegend in Hotspots aufgetreten seien. In der nächsten, der zweiten Welle würde sich das Virus dann endgültig exponentiell verbreiten, mit den bereits schon für die erste Welle vorausgesagten (aber nicht eingetretenen) verheerenden Folgen. Weil die Infektionswelle dann überall gleichzeitig starte, hätte sie “eine ganz andere Wucht”. Die üblichen Gegenmaßnahmen reichten dann nicht mehr aus, die Pandemie gerate außer Kontrolle.

“Dann haben wir Situationen, dass Tanklastwagen eben durch Straßen fahren mit Desinfektionsmittel, weil das dann noch Maßnahmen sind, wo man in aller Verzweiflung noch versucht, etwas obendrauf zu setzen“.

Verzweifelt mutete diese Wortwahl an, den Entscheidungsträgern die gewünschte Untermauerung der von ihr gewollten Fortführung des Lockdowns zu geben. Inzwischen räumt der Virologe ein, dass die zweite Welle ausbleiben könnte.

Drosten ist Virologe, kein Mediziner. Er vermischt zum Beispiel die Begriffe Infektion und Erkrankung:

Unter der Decke dieses saisonalen Effektes — da können wir vielleicht uns jetzt auch vorstellen, unter der Decke der sozialen Distanzierungsmaßnahmen, die im Moment in Kraft sind — hat sich diese Erkrankung aber unbemerkt viel besser gleichmäßig geografisch verteilt“.

Nicht eine Krankheit verteilt sich, sondern das Virus, und die Infektion löst nicht immer krankhafte Symptome aus. Auf diese Unterscheidung ist in der „Corona-Krise“ von Anfang an verzichtet worden.

Auch wird in der Debatte um die Maßnahmen viel zu wenig beachtet, dass es vor allem unserem noch gut funktionierenden Gesundheitssystem zu verdanken ist, dass die Corona-Welle bei uns so glimpflich verlaufen ist. Vielen scheint auch nicht bewußt zu sein, dass es ein gut funktionierendes Gesundheitssystem nur mit einer stabilen Wirtschaft gibt. Die Wirtschaft wird aber gerade durch die Politik in die Rezession, oder gar die Depression getrieben. Das ist die viel größere Gefahr für die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung. Allerdings ist das zu vielen Mitbürgern immer noch nicht klar geworden, weshalb die Sirenengesänge immer noch auf zu viele offene Ohren treffen.

Wer seine Freiheit für vermeintliche Sicherheit aufgibt, verliert beides. Vor Infektionen kann kein Staat schützen, das muss jeder Einzelne selbst tun. Dafür brauchen wir mündige Bürger aber keine staatlichen Gängelungen, sondern sachliche Hinweise.



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