Billig war gestern

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Die Zeiten der Billigflüge und -urlaube scheint unwiderruflich der Vergangenheit anzugehören. Die Reiselust der Deutschen ist zwar ungebrochen, aber wer sich aufmacht, muss ungewohnt tief in die Tasche greifen. Vor allem muss er sorgfältigst das Kleingedruckte in seinen Verträgen lesen.

Ich flog mit Eurowings ins schöne Kroatien und hatte für knapp 500 Euro einen Flug gebucht mit dem kryptischen Zusatz: „Eine zusätzliche Tasche“. Kein Problem, dachte ich und machte mich mit einem Kabinengepäckkoffer und meiner Laptoptasche auf dem Weg zum Flughafen. Als das Boarding begann, wurde ich von einer Angestellten gefragt, ob ich der Gruppe zwei angehörte, was ich bejahte. Da müsste ich für den Koffer 50 Euro zahlen, denn ich dürfte nur ein Gepäckstück mit ins Flugzeug nehmen. Der Koffer müsste verladen werden. Mir ist nicht bewusst gewesen, dass eine Laptoptasche ein Gepäckstück ist. Zeit zu Umpacken, so dass der Laptop noch in den Koffer gepasst hätte, wurde mir nicht gewährt. Also musste ich zahlen. Mein Koffer wurde keineswegs verladen, sondern kam, da es keine andere Möglichkeit gab, mit mir in die Kabine.

Ich buchte den Vorfall unter der Rubrik, dass die klammen Fluggesellschaften neue Richtlinien erstellen, um mehr Geld einzunehmen, denn später las ich, dass für alle Tickets, die vor dem 31. August gebucht worden waren, noch andere Regeln galten.

Ich beschloss, mir nicht die Reise verderben zu lassen.

Wir landeten, ordentlich durchgeschüttelt in Split, wo über den Bergen dunkle Gewitterwolken hingen. Das sei seit Tagen der Fall, erzählte mir der Taxifahrer, der mich ins Hotel brachte, aber seit Monaten war kein Tropfen gefallen. Die zehnminütige Fahrt kostete 23 Euro. Teurer als bei uns. Vielleicht sollte ich mich doch bei Uber anmelden.

Mein Zimmer war noch nicht fertig, also ließ ich mein Gepäck im Hotel und unternahm eine erste Erkundungstour nach Trogir. Die Stadt wurde in den 90er Jahren zum Weltkulturerbe erklärt. Sie wurde schon in vorrömischen Zeiten gegründet und ihr ältester Teil ist fast vollständig erhalten. Trogir steht auf einer Insel, die von den Römern geschaffen wurde, als sie einen Kanal zur Adria bauten. Die Gassen sind eng und wären romantisch zu nennen, wenn sie nicht wie eine Puppenstube wirken würden. Hier scheint kaum noch einer zu wohnen, aber es gibt unzählige Restaurants, Bars, Cafés und Geschäfte für die Touristen.

Ich sah Läden mit hübschen Leinenkleidern, die in Italien hergestellt wurden und im Latium, das ich kürzlich besucht habe, etwa die Hälfte kosten. Hätte ich mich für einen Kauf entschieden, hätte ich auch nur den halben Preis zahlen müssen, wie mir der Verkäufer sofort versicherte. Es scheint keine gute Idee zu sein, die Preise so hoch anzusetzen.

Später in einem der vielen Schmuckgeschäfte, mit traumhaft schönen Stücken fast dasselbe. Ich bekam, ohne zu handeln, eine wunderbare, fein gearbeitete Silberbrosche 40% günstiger.

Mein Verdacht, dass die Preise, zumindest in den Touristenzentren Kroatiens inzwischen deutsches Niveau erreicht haben, bestätigte sich, als ich die Restaurant-Angebote studierte, Abgesehen davon, dass dalmatinische Küche nicht zu finden war, lagen die Preise bei den Vorspeisen zwischen 10 bis 20 Euro für eine Portion Pasta zwischen 15 und 20 Euro, Fleisch- und Fischgerichte starten ab 25 Euro. „Billig war gestern“ weiterlesen

Warum die Energiewende nicht möglich ist.

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„Es gibt in diesem Land einen Zwangskonformismus mit einer fast unsteuerbaren Eigendynamik – einem Meinungskonformismus, der, was bestimmte Themen angeht, totalitären Charakter hat und von gnadenloser Intoleranz ist.“

Wer das für eine Zustandsbeschreibung von heute hält, liegt falsch. Es handelt sich um eine Äußerung von Eduard Neumeier zum Rücktritt des Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger. Dessen Rede am 9.November 1988, anlässlich des 50. Jahrestages der Reichspogromnacht, wurde von einem linken, heute würden wir sagen Shitstorm, skandalisiert.

Die Absurdität der Anwürfe wurde deutlich, als von Ignatz Bubis am 9. November 1989 eine Rede hielt, in welcher der spätere Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland absichtlich die problematischen Passagen aus der umstrittenen Rede Jenningers im Wortlaut übernahm, und mit nichts als Beifall bedacht wurde. Der Vorfall zeigt, dass, was wir heute an Attacken auf die Meinungsfreiheit erleben, lange Tradition in der Bundesrepublik hat.

Ebenso lang ist die Tradition der Propaganda für linke Projekte.

Nachdem die Kommunisten das Problem hatten, dass ihr Scheitern in den sozialistischen Ländern, prominent in der Sowjetunion, zu besichtigen war, schienen die Klimaretter die ideale Ideologie gefunden zu haben. Das Klima kann nicht widersprechen. Inzwischen ist die Erzählung vom der Erderwärmung und deren Gefährlichkeit allgemeiner Konsens geworden. Aber kaum ist das erreicht, stößt die Erzählung auf die Realität. Europa sieht sich konfrontiert mit einer beispiellosen Energiekrise, die hausgemacht, d.h. von politischen Entscheidungen verursacht ist.

Natürlich scheut sich die Politik, ihr Versagen einzugestehen, im Gegenteil, es wird noch versucht, der Öffentlichkeit einzureden, mehr „Erneuerbare“, deren rasanter Ausbau die Energiekrise verursacht hat, weil wetterabhängige Energielieferanten unfähig sind, das nötige Gleichgewicht im Netz aufrecht zu erhalten, sei die Lösung.

Zu dieser Behauptung hat Hans Heckel in der „Preußischen Allgemeinen“ Nr. 37 eine interessante Rechnung aufgemacht:

Sein Ausgangspunkt ist, dass die „Erneuerbaren“ 2021 16% des Primärenergiebedarfs gedeckt haben. Die Zahl ist wichtig, weil der Öffentlichkeit hauptsächlich deren Anteil an der Stromerzeugung mitgeteilt wird. Aber wenn die Energien, aus denen ausgestiegen werden soll wegfallen, muss der Primärenergieverbrauch vollkommen aus Strom gedeckt werden. Das ist aber unmöglich.

Von den 16% stammen 11% aus Biomasse. Selbst wenn es gelingen sollte, diesen Anteil auf 20% zu steigern, müssten 80% des Primärenergieverbrauchs aus Wind und Sonne bereitgestellt werden. Deren derzeitiger Anteil von 5% am Primärenergieverbrauch müsste um das 16-fache gesteigert werden. Ende 2021 standen rund 32 000 Windräder in Deutschland, zu Land und in deutschen Hoheitsgewässern.

Daraus müsste eine halbe Million werden. „Warum die Energiewende nicht möglich ist.“ weiterlesen

Große Windräder benötigen Strom aus dem Netz!

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Die sozialen Medien werden gern von denen, die ihre Diskurshoheit durch sie bedroht sehen, als Verbreiter von Hass und Hetze verunglimpft. Tatsächlich sind sie eine Quelle nützlicher Informationen, die sonst der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Aktuell wird uns eingehämmert, wir müssten uns einen „Booster“ Erneuerbarer Energien, speziell Windkraftanlagen, verabreichen lassen, damit wir energiepolitisch autark werden. Das ist nicht nur absurd, weil auch die doppelte Anzahl von Windrädern stillsteht, wenn kein Wind weht. Windräder müssen immer von Gaskraftwerken begleitet werden, weil im Netz eine gleichmäßige Spannung herrschen muss. Es muss immer so viel Energie eingespeist werden, wie verbraucht wird. Das ist mit wetterabhängigen Energieerzeugern wie Windkraft und Solarpaneelen nicht zu machen, selbst wenn wir jeden verfügbaren Quadratmeter damit zupflastern würden.

Was weitgehend unbekannt ist, weil es von den Energiewendeanhängern verschwiegen wird, ist, dass große Windräder Energie aus dem Netz benötigen, um zu funktionieren. Den folgenden Text habe ich bei Facebook gefunden. Es handelt sich um eine etwas holprige Übersetzung aus dem Schwedischen. Mit “Kingen” sind die Flügel der Windräder gemeint.

„Kleine Windräder verbrauchen im Allgemeinen ihren eigenen Strom, und der Unterschied zwischen der Menge, die sie erzeugen und der Menge, die ans Netz geliefert werden, ist leicht zu erkennen. Windkraftanlagen verbrauchen jedoch Strom aus dem Netz, was in ihren Produktionszahlen NICHT berücksichtigt wird!

Zu den Funktionen von Windrädern, die Strom verbrauchen, gehören folgende:

Der Mechanismus (um die Klingeneinheit senkrecht gegen den Wind zu halten; gegebenenfalls auch die Elektrokabel im Turm zu drehen) – die Gondel (Turbinenhaus) und die Klingen wiegen zusammen 92 Tonnen auf einer GE 1,5 MW Turbine. Blätteraufstieg Check (damit die Rotoren regelmäßig drehen) Lampen, Steuergeräte, Kommunikation, Sensoren, Messungen, Datenerfassung etc.  Klingen erhitzen – dies kann 10%-20% des nominalen (Marken-)Effekts der Turbine erfordern Heizen und Entfeuchten der Gondel – laut dem dänischen Hersteller Vestas muss mit Stromverbrauch zum Heizen und Befeuchten der Gondel in Zeiten erhöhter Luftfeuchtigkeit, niedriger Temperaturen und niedriger Windgeschwindigkeiten gerechnet werden“ „Große Windräder benötigen Strom aus dem Netz!“ weiterlesen

Der standhafte Verfemte

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Von Gastautor Daniel Körtel

Es gibt zwei Dinge in diesem Land, die nicht zusammenpassen. Da ist zum einen die immer wieder erhobene Behauptung von Vertretern der politischen und medialen Elite, „im besten Deutschland aller Zeiten zu leben“ (u.a. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier). Dem gegenüber steht ein demoskopisch gut abgesichertes Unbehagen weiter Teile der Bevölkerung, man könne nicht mehr frei und ungehindert seine Meinung sagen. Meinungsfreiheit – gilt die noch in Deutschland?

Einer der sich auf das im Grundgesetz verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit beruft, ist der Dresdner Schriftsteller Uwe Tellkamp. Doch seine konträr zum Mainstream stehenden kritischen Ansichten zur Flüchtlingspolitik hatten für ihn unangenehme Konsequenzen. Nicht alleine sein Verlag Suhrkamp distanzierte sich von ihm. Dem einst für seinen Roman „Der Turm“ gefeierten Romancier haftet seitdem das Etikett „umstritten“ an, was Tellkamp wiederum als Auszeichnung empfindet. Aus dem Schriftsteller Tellkamp wurde der „Fall Tellkamp“.

Auffallend ist, dass sein aktueller Roman „Der Schlaf in den Uhren“ – die Fortsetzung des „Turm“ – von den Feuilletons der Mainstreammedien ausnahmslos mit teils heftigen Verrissen bedacht wurde, so als wolle man dem weitverbreiteten Eindruck der Leserschaft eines engen Meinungskorridors unbedingt Bestätigung verschaffen. Dem Erfolg des Buches tat das keinen Abbruch, im Gegenteil: Es bestätigte sich wieder einmal die Regel, daß einhellige Verrisse der Literaturkritik oft die besten Kaufempfehlungen sind. „Der standhafte Verfemte“ weiterlesen

Die ultimative Rettung vor der kommenden Kälte!

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Die Deutschen sind zwar nicht mehr das Volk der Dichter und Denker, aber immer noch das der Tüftler. Der letzte Renner sind Teelichtöfen, mit denen die braven Untertanen dem Winter ein Schnippchen schlagen können, sollte der nicht so gnädig sein, wie ihn unser Wirtschaftsminister Habeck es sich erhofft.

Erfindergeist herrscht aber nicht nur in unserem Land, er hat auch Afrika erfasst, jedenfalls in den Medien. Da hat doch ein Afrikaner einen Fernseher erfunden, der auch im ausgeschalteten Zustand irgendwie Strahlen auffängt und in Energie umwandelt. Das ging durch unsere Qualitätsmedien, jedenfalls so lange, bis es sich als Ente herausstellte, wie man in meiner Kindheit noch sagte. Der Neudeutsche versteht nur noch Fake.

Wer denkt, dass der Kampf um Wärme und Energie erst aufgenommen wurde, seit der Despot Putin dem freien, demokratischen Westen den Gashahn zugedreht hat, irrt.

Erinnert sich noch jemand an die Lampen, die entlang der Champs-Élysées aufgestellt wurden und die man mit kräftigen Tritten in die Pedalen zum Leuchten bringen konnte? Was damals als Ausstellungsgag gemeint war, könnte bald Wirklichkeit in unseren dunklen Städten werden. Wenn sich genügend Freiwillige, zum Beispiel von Fridays for Future, finden, die sich zum Pedaltreten verpflichten, könnten wenigstens unsere wichtigsten Straßen und Plätze beleuchtet werden. Nebenbei wäre viel für die Gesundheit getan. Diese fleißigen Helfer werden dann in der Gesellschaft hoch angesehen sein, um so mehr, als sie die Umgebung ihrer Pedal-Plätze nicht mehr mit Einweg- bechern und anderem Plastemüll verunreinigen können, denn das gibt es nicht mehr. Blechtopf und Henkelmann, das Geschirr der 30er Jahre, haben hundert Jahre später eine hochverdiente Renaissance. Apropos Dreißiger-Jahre: Auch damals gab es schon jede Menge nützlicher Erfindungen. Zum Beispiel die eines norwegischen Ingenieurs, der ein beheizbares Hemd entwickelt hat. Das besondere Kleidungsstück wurde mit Drähten überzogen, die von einem Dynamo beheizt wurden, sobald sich der Träger in Bewegung setzte. Je schneller er ging, desto wärmer wurde ihm. Jeder sein eigener Ofen! Wirtschaftsminister Habeck sollte diese nützliche Erfindung schnellstmöglich dem Vergessen entreißen, denn die würde sogar die Wärmestuben ersparen, über die nachgedacht wurde, wenn die Wohnungen kalt bleiben. Das geniale Hemd hat eine neue Karriere verdient. Als es erfunden wurde, hat es eher Hohn und Spott erfahren, wie das Gedicht der sächsischen Mundartdichterin Lene Voigt beweist, die für Sachsen das war, was Ludwig Thoma für Bayern bedeutete. „Die ultimative Rettung vor der kommenden Kälte!“ weiterlesen

Ausstieg aus der Energiewende!

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Die Diskussionen um die sich abzeichnende Energiekrise werden immer irrationaler, statt zielführender. Es fehlt das Pendant zu dem kleinen Mädchen aus Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“, das sagt, dass der Kaiser nackt ist. Das Framing, das die Wahrheit hinter dem aktuellen Debakel verbergen soll, lautet, der Despot Putin sei schuld, weil er Deutschland das Gas abgedreht habe. Er konnte Deutschland damit aber nur so existentiell treffen, weil deutsche Politiker, prominent Ex-Bundeskanzlerin Merkel auf Wunsch der Grünen, unser Land abhängig gemacht haben vom billigen russischen Gas. Ohne das hätte die „Energiewende“ nicht gestartet werden können, denn wetterabhängige Energieerzeuger wie Wind und Sonne sind nicht in der Lage, eine kontinuierliche Stromversorgung zu gewährleisten, auf die ein Hochtechnologieland existentiell angewiesen ist. Wenn die „Erneuerbaren“ keinen Strom liefern, müssen Gaskraftwerke einspringen, die schnell hoch- und runter gefahren werden können. Die Kehrseite ist, dass Strom, der aus Gas erzeugt wird, den höchsten Erzeugerpreis hat. Das verschafft allen Anbietern billigeren Stroms leistungslose Gewinne, denn der Preis wird an der Strombörse auf der Höhe des teuersten Anbieters festgelegt, treibt aber die Stromrechnungen der Kunden in astronomische Höhen. Aufgabe der Politik wäre, dieses Verfahren an der Strombörse schnellstmöglich zu ändern, das wird zwar angekündigt, aber de facto auf die lange Bank geschoben. Außerdem müssten schnellstens alle lokalen Energieerzeuger, wie Kohle- und Atomkraftwerke reaktiviert werden. Das geschieht ebenso wenig, wie der Weg frei gemacht wird, um einheimisches Gas zu fracken, das zu hohen Kosten, vor allen auch für die Umwelt, aus Übersee importiert wird.

Stattdessen gibt es jeden Tag irrationalere Vorschläge aus der Politik.

Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin Giffey findet, dass zwei bis drei Stunden Stromabschaltung kein Problem wären. Für sie sicher nicht, denn das Rote Rathaus wird nicht betroffen sein, aber für die hoch technologisierten Start-Ups, auf die Berlin so stolz ist, schon. Es wird nicht lange dauern, dann sind sie aus der Stadt verschwunden.

Jüngst forderten die Nordländer „Strompreiszonen“ für Deutschland. Dort, wo die Energie erzeugt wird, soll der Strom günstiger sein als in den Ländern mit geringerer Windparkdichte. Was auf den ersten Blick logisch klingt, zeugt auf den zweiten Blick von tiefem Unverständnis.

Etwa ein Viertel des Strompreises entsteht durch Netznutzungsgebühren. Für diese Gebühren sind zwei Faktoren maßgeblich:
– In eher ländlich geprägten Regionen sind die Netznutzungsentgelte höher als in dichter besiedelten Ballungsräumen, denn in dünnbesiedelten Regionen verteilen sich die Kosten auf weniger Verbraucher.
– Ein maßgeblicher Kostentreiber bei den Netzgebühren ist die Energiewende: Leitungen, Instandhaltung und der Ausgleich schwankender Stromeinspeisung kosten Geld. Insbesondere in Regionen mit hoher dezentraler Einspeisung, wie aus Windkraft im Norden, gibt es stärkere Netzentgeltsteigerungen als in Regionen, in denen es weniger Erzeugung nicht-fossilen Stroms gibt. Das scheint den Nord-Politikern nicht bekannt zu sein. „Ausstieg aus der Energiewende!“ weiterlesen

Die Lage der Bauern und ihre Proteste

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Seit Jahren versuchen die Bauern, die Deutschland (noch) autark ernähren können, auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Die EU macht ihnen das Leben schwer und behindert vor allem die Produktion. Zusätzlich müssen sich unsere konventionellen Landwirte gefallen lassen, dass sie in der Öffentlichkeit als Umweltsünder und Tierquäler hingestellt werden.

Angesichts der sich abzeichnenden Nahrungsmittelkrise sollte es dringend ein Umdenken geben. Deutschland muss, was die Nahrungsproduktion betrifft, unbedingt autark bleiben.

Aber auch die alternativen Medien nehmen kaum Kenntnis von den Bauernprotesten, die es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern gibt, vor allem in den Niederlanden und in Frankreich.

Deshalb mache ich an dieser Stelle auf die Aktion der Milchbäuerin Skrolly aufmerksam, die mit ihrem Trecker am 17.09. nach Hamburg vor die Kunsthalle fuhr. „Die Lage der Bauern und ihre Proteste“ weiterlesen

The day after – wenn die Stunde Eins nach der Stunde Null anfängt

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Autor: Alexander Freitag

In den kommenden Wochen und Monaten werden in diesem Land nicht nur viele Träume, sondern auch viele Lebensentwürfe platzen. Große Teile des Mittelstandes werden alleine auf Grund der unbezahlbar werdenden Energiepreise übers Geländer kippen, relativ dazu ein ähnlich großer Teil der Mittelschicht. Das wirtschaftliche und gesellschaftliche Rückgrat des Landes wird ganz einfach brechen, wie das eben so ist, wenn über eine lange Zeit große Kräfte auf ein Rückgrat einwirken. Die derzeit demoskopisch eingefangene Mehrheitsstimmung, die -wie etwa im aktuellen „Deutschlandtrend“ der ARD- eine hohe Leichtmatrosigkeit in den noch wohlhabenden westlichen Mehrheitsmilieus aufzeigt, ist real. Das bekommt jeder mit, der aufmerksam seine Umgebung beobachtet. „Ist ja nur der Winter!“, ist eine häufige Aussage. „Wir legen auch etwas zurück.“, eine weitere. Und, ganz häufig: „Die in Berlin werden sich schon etwas einfallen lassen!“. Das wird sich rächen.

Mentale Herausforderung & Psychotrauma

Die sich nun in rascher Dynamik entwickelnde ökonomische Situation für die Deutschen ist, neben der finanziellen Herausforderung, vor allem auch eine mentale. Der kommende Winter, speziell die Phase ab Ende Dezember, Anfang Januar, wird eine Reihe von Schocks mit sich bringen, auf die dieses Land weder infrastrukturell noch mental vorbereitet ist. Aus psychologischer Sicht werden die Erfahrungen der Deutschen traumatisch sein, die psychotraumatologischen Auswirkungen werden gerade bei den oben schon beschriebenen „Leichtmatrosen“ erheblich sein: Land und Gesellschaft stehen am Vorabend eines Epochenbruchs.

Eigene Resilienz auf dem Prüfstand

Die Situation wird, wie jede Ausnahmesituation, eine enorme Belastung für viele darstellen. So wie ein Krieg ist eine Energiemangellage in Kombination mit einer hyperinflationär werdenden Geldentwertung eine systemische Lage – es sind praktisch alle betroffen. Lediglich der sozio-ökonomische Ist-Status vor Einsetzen der Ausnahmesituation macht einen Unterschied: Denjenigen, die auf höheren sozio-ökonomischen Stufen stehen, wird schlicht ein wenig mehr Zeit bleiben. Verschont bleiben indessen auch sie nicht.

Wie umgehen mit einer solchen Situation? Die Bedrohung der eigenen Existenz ist eines der schwersten Traumaereignisse, die wir aus psychologischer Sicht kennen. Wer da nicht von kerniger Robustheit ist, wird sich schwer tun. Insbesondere, da die Lage langfristig belastend sein wird. Da macht es Sinn, nicht nur die eigenen finanziellen Aspekte zu analysieren, sondern auch die Frage, wie man selbst mit hochbelastenden Stresssituationen umgeht. Vor allem, wenn sie längerfristig einwirken.

Was ist eine extreme Stresslage?

Ohne jetzt hier ein (neuro-)physiologisches Proseminar abhalten zu wollen, folglich in gebotener Kürze:

– Kurzfristige, akute Hochstresslagen sind Lagen, die unser Organismus gut abfangen und kompensieren kann – es gibt eine kurzfristige Flutung mit Stressstoffwechsel, der uns Kampf- und Fluchtbereit macht. Ist die bedrohliche Situation bereinigt, beruhigt sich das System schnell wieder.

– Das ändert sich, sobald die Stresslage subakut, und folglich längerfristig wird: Die Flutung mit Stressstoffwechsel kann in vollem Umfang gar nicht aufrecht erhalten werden, der Organismus hat solche Reserven nicht. Also schaltet er in eine Art Daueralarmbereitschaft: Der Stresstoffwechsel wird reduziert, wirkt aber dafür dauerhaft auf Organismus und Gehirn ein. Dafür sind wir nicht gemacht. Die Folgen sind fatal: Im Zuge dieses Anpassungssyndroms (dauerhafter Stresstoffwechsel ohne Kompensation = Anpassung) schleift der Körper seine Ressourcen. Schlafstörungen, Albträume, Endlosgrübeln und Nichtrunterschaltenkönnen führen schon nach wenigen Wochen zu Erschöpfung und Depressivität. Kann nun immer noch nicht kompensiert werden, weil etwa die Stresslage unverändert einwirkt, ist der viel zitierte Burnout unausweichlich: Mentale und körperliche Kräfte brechen, bei dem einen früher, bei dem anderen später, regelrecht ein.

In diesen Kreislauf werden in den kommenden Wochen und Monaten sehr viele Deutsche, die bisher nur Wohlstand, Aufstieg und Sicherheit gewohnt sind, hineingeraten. Für nicht wenige mit traumatischen Folgen. Die gute Nachricht: Dem lässt sich individuell vorbeugen. „The day after – wenn die Stunde Eins nach der Stunde Null anfängt“ weiterlesen

Eure Stimme für den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke!

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Die Politik der Ampelregierung steuert Deutschland auf eine Energiekrise zu, die einmalig ist seit Bestehen der Bundesrepublik. Trotz der durch die Decke schießenden Gaspreise ist nicht garantiert, dass es im Winter zu keinen Versorgungsengpässen kommt. Da die „Erneuerbaren“ keine zuverlässigen Energielieferanten sind, sondern durch Gaskraftwerke ergänzt werden müssen, muss dringend für Heizungszwecke benötigtes Gas für die Stromproduktion eingesetzt werden. Statt in dieser Krise alle verfügbaren Energien zu mobilisieren, will die Regierung daran festhalten, die verbleibenden drei AKWs abzuschalten, bzw. ihnen das Strom produzieren verbieten, um sie „in Reserve“ für Notfälle zu halten. Dass man AKWs nicht wie Gaskraftwerke hoch- und runterfahren kann, wird von der Regierung einfach ignoriert.

Anfang September hatten sich 20 aktive Universitätsprofessoren vom Fach in ihrer „Stuttgarter Erklärung“ an die Öffentlichkeit gewandt und mit guten Argumenten für den Weiterbetrieb der AKWs plädiert. Sie hatten diese Erklärung auch als Petition im Bundestag eingereicht.

Der Petitionsausschuss hatte sich erst geweigert, die Petition auf seiner Seite zu veröffentlichen, damit Unterschriften gesammelt werden können. Nach erfolgtem Widerspruch ist die Petition jetzt freigeschaltet.

Jeder kann mit seiner Unterschrift die Stuttgarter Erklärung unterstützen.

Wenn innerhalb eines Monats 50 000 Unterschriften erreicht werden, muss sich der Bundestag mit dem Problem in einer öffentlichen Anhörung befassen.

Helft mit, der Politik den nötigen Druck zu machen, unterzeichnet und verteilt diesen Aufruf bei Freunden, Bekannten und Verwandten.

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2022/_07/_26/Petition_136760.html

 

Impressionen aus dem Latium 3

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Unser nächstes Ziel, die Stadt Tuscania, liegt auf einem Tuffsteinplateau. Wir nähern uns ihr von Osten und genießen ein einzigartiges Panorama mit einer vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer und den romanischen Türmen der außerhalb der Stadt auf einem Hügel gelegenen Kirche San Pietro. Das ist altes etruskisches Gebiet. Die Etrusker nannten ihre Stadt Tuscana. Sie wurde 285 v. Chr. von den Römern erobert und ihrem Herrschaftsbereich eingegliedert. Aber die Etrusker hinterließen zahlreiche Spuren. So in der Basilika St. Pietro, deren drei Wehrtürme weithin sichtbar sind. Die Basilika wurde im 9. Jahrhundert auf den Resten eines römischen Tempels an der Stelle der etruskischen Akropolis errichtet. Wie viele Reste des etruskischen Baus in der Kirche erhalten sind, ist umstritten. Das heutige Gebäude geht im Wesentlichen auf das 11./12. Jahrhundert zurück. Das etwas später entstandene großartige Mittelportal mit Cosmatenmarbeiten und dem von einer prachtvollen Marmorrosette bestimmten Giebel, beeindruckt durch seine Eleganz. Bei den um sie herum angebrachten Figurenreliefs handelt es sich teilweise um etruskische Spolien, das sind Teile älterer Bauwerke, die ins Neue eingefügt wurden. Wir waren zum Glück morgens da, als die Basilika gerade geöffnet wurde und die Reisegruppen noch nicht angekommen waren. So konnten wir in Ruhe das seit dem 12. Jahrhundert fast unveränderte Innere bewundern, eine Säulenbasilika mit offenem Dachstuhl. Im rechten Seitenschiff steht ein Ziborium, mit Säulen von 1093. Wunderschön ist der Mosaikboden im Stil der Cosmaten. Die Marmorchorschranken mit Flechtbandornamenten aus dem 8. Jahrhundert stammen aus der Vorgängerkirche. An den Wänden etruskische Särge, auf deren Deckel lebensgroße Figuren liegen, ein Abbild der im Sarg Beerdigten. Einige der Figuren sind halb aufgerichtet und wirken sehr lebendig. In der gesamten Kirche finden sich zum Teil sehr gut erhaltene Fresken aus dem 12. Jahrhundert. Man fühlt sich wie auf einer Zeitreise, umgeben von den Hinterlassenschaften derer, die längst zu Staub zerfallen sind, deren künstlerische Energie aber nach wie vor lebendig ist.

Das Bemerkenswerteste der Basilika Santa Maria Maggiore wurde bei der Restaurierung nach dem Erdbeben des Jahres 1971 gefunden: die Fundamente eines großen römischen Gebäudes. Erste Erwähnung fand der Vorgängerbau in einer Bulle des Papstes Leo IV von 852. Der Überlieferung nach soll sie im 6. Jahrhundert als erste Bischofskirche Tuscanias auf den Resten eines Janustempels errichtet worden sein. Die heutige Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde am 6. Oktober 1206 geweiht.

Ich verlasse Tuscania mit großem Bedauern, denn ich wäre gern noch an der Stadtmauer spazieren gegangen, bin aber sofort getröstet, als wir Tarquinia erreichen, eine ehemalige Hochburg der Etrusker. Eine gesegnete Gegend, von deren Fruchtbarkeit die Olivenhaine zeugen, deren Öl zu den besten Italiens gehört. Vom Platz vor dem Palazzo Vitelleschi, der heute ein Etruskisches Museum beherbergt, kann man hier übers Land bis zum Tyrrhenischen Meer sehen. In der Altstadt sind mittelalterliche Strukturen erhalten geblieben. Aber wir sind wegen der Etrusker hier. Deren Nekropolen, die ganz in der Nähe entdeckt wurden, verhalfen der kleinen Stadt zu Weltruhm.

Erst einmal gehen wir ins Museum, das eine überwältigende Fülle von Exponaten aus etruskischer Zeit präsentiert. Dieses Volk, das keine schriftlichen Dokumente hinterlassen hat, war hoch zivilisiert und von exzellenter Kunstfertigkeit, mit viel Sinn für Schönheit und Eleganz. Letztere ist aus unserem Alltag fast verschwunden und wird offensichtlich von Vielen gar nicht mehr vermisst. Die Etrusker können uns lehren, wie viel ärmer wir geworden sind, da wir die Eleganz fast verloren haben. „Impressionen aus dem Latium 3“ weiterlesen