Graichen muss gehen – Wann folgt Habeck?

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Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Wirtschaftsminister Habeck musste seinen Staatssekretär aufgeben. Das ist zweifellos ein Erfolg, den die freien Medien allen voran „Tichys Einblick“ mit den hervorragenden Recherchen von Marco Gallina und Alexander Wendt erzielt haben. Es hat Monate gedauert, bis die meinungsmachende Presse,  die einen „Schutzwall“ (A.Wendt) um die Grünen gebildet hat, gezwungen war, sich mit dem grünen Filz im Wirtschaftsministerium zu befassen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, säße Graichen heute noch fest in seinem Sessel.

Das ist nach der erzwungenen Wahlwiederholung von Berlin, die auch nur auf Grund von Tichys Recherchen und der Hartnäckigkeit von Marcel Luthe zustande kam, der zweite große Erfolg der freien Medien und der kritischen Öffentlichkeit.

Auf der heutigen Pressekonferenz zum Fall Graichen hat Habeck ausgeführt, dass er sich gezwungen gesehen habe, im Filz seines Ministeriums tiefer zu graben, wegen der berechtigten Befürchtung, dass es noch Unregelmäßigkeiten gäbe, die aufgedeckt werden könnten.

So war es auch. Er nannte zwei Vorgänge, die in der ersten Durchsicht, als „entlastend“ eingestuft worden waren, die sich aber beim genaueren Hinsehen als gravierende Verstöße gegen die Compliance-Regeln herausgestellt hätten.

Im ersten Fall geht es um Zuwendungen für den BUND-Landesverband Berlin, dem Graichens Schwester Verena bis Mai 2022 vorsaß und in dem sie immer noch Mitglied im Vorstand ist. „Graichen muss gehen – Wann folgt Habeck?“ weiterlesen

Claudia, Annalena und die Kunstschätze für den Oba von Benin

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Claudia Roth hat im Gegensatz zu anderen Kabinettsmitgliedern der Ampelkoalition so etwas wie eine Miniqualifikation für ihr Amt als Staatsministerin für Kultur mitgebracht: Zwei Semester Theaterwissenschaft, Assistentin im Theater und Managerin einer Band. Das heißt noch nicht, dass sie auch für ihr Amt befähigt wäre.

Sie machte Front gegen das Gipfelkreuz auf dem Berliner Schloss, musste sich in Afrika, wo sie auf Antikolonialisierungs-Mission war, anhören, dass dies ein Problem der alternden Europäer sei, die jungen afrikanischen Länder hätten andere Sorgen. Hätte sie zugehört, wäre sie nicht auf die Idee gekommen, aus der „Rückgabe“ der Benin-Bronzen eine Glanzleistung machen zu wollen. Das ging auch gründlich schief. Die so genannten Benin-Bronzen, die übrigens keineswegs als koloniales Beutegut geklaut, sondern von Deutschland rechtmäßig erworben worden waren, sind dank Roth und ihrer Kollegin Baerbock nun im Privatbesitz eines Nachkommens der Sklavenjäger, also keineswegs in den Händen der Nachkommen der Sklaven. So etwas passiert, wenn man eine feste Meinung, aber keinerlei Ahnung hat.

Es war schon ein peinlicher Fauxpas, dass sich die Damen für die „Rückgabe“ der Bronzen als „Wiedergutmachung“ für kolonialistisches Unrecht Nigeria ausgesucht hatten. In Nigeria hat es deutschen Kolonialismus nie gegeben. Und so stieß Roths Pathos auf taube Ohren, dass die Rückgabe der Bronzen als kulturelles Erbe des „nigerianischen Volkes“ „die Wunden der Vergangenheit heilen“ sollte. „Claudia, Annalena und die Kunstschätze für den Oba von Benin“ weiterlesen

MEDIZINSTUDIUM, JETZT IN EINFACHER SPRACHE

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Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Würde man aus einer modernen Klinik die Methoden und Geräte entfernen, welche die Physik beigetragen hat, so bliebe nicht viel übrig. Umso erstaunlicher ist das Desinteresse an diesem Fach in der medizinischen Ausbildung. Noch dazu werden diese Anforderungen weiter reduziert, um der nachlassenden naturwissenschaftlichen Kompetenz aktueller Studienanfänger entgegen zu kommen. Aber sollte sich eine Ausbildung nicht nach den Anforderungen des Berufs richten, statt nach den Neigungen der Studenten? Werden unsere Ärzte vielleicht bald so unqualifiziert sein wie unsere Politiker-innen?

Ein Lob der Arbeitsteilung

Grundlage jeder Zivilisation ist die Arbeitsteilung. Solange jeder sein Korn selbst anbauen, seine Fische fangen und seine Schuhe nähen muss, kommt er nicht weit. Es ist für jede Gesellschaft lebenswichtig, dass sich Handwerker und Fachleute herausbilden. Umgekehrt ist es für den Einzelnen wichtig, sich eine nützliche Expertise anzueignen, für die andere bereit sind, ihn zu bezahlen.

Die Erlangung dieser Expertise kann unterschiedlichen Aufwand erfordern, der aber nicht unbedingt proportional zu ihrem Nutzen ist. Die Ausbildung zum Sanitär-Techniker ist kürzer als die zum plastischen Chirurgen; dennoch ist des Ersteren Leistung für die Gesellschaft wohl wichtiger, beschert sie uns doch ein Dasein ohne Typhus und Cholera, dank sicherer Beseitigung der Abwässer.

Hochkarätige Experten

Die Ausbildung unserer Experten erfolgt an Schulen und Hochschulen, deren Betrieb in Deutschland primär von den Ländern finanziert wird. Der Bürger zahlt also mit seinen Steuern dafür, dass ihm eines Tages qualifizierte Experten zur Verfügung stehen.

Nach erfolgreicher Ausbildung wird dem Absolventen seine Eignung durch einen Titel oder ein Diplom bestätigt. Diese Urkunde garantiert der Gesellschaft, dass ihr Träger eine klar definierte Qualifikation erworben und durch unbestechliche Prüfungen nachgewiesen hat. Würde solch ein Titel leichtfertig vergeben, so wäre das Betrug gegenüber der Gesellschaft, die dafür bezahlt hat, fähige Fachleute zu bekommen. „MEDIZINSTUDIUM, JETZT IN EINFACHER SPRACHE“ weiterlesen

Wer bezahlt das alles? – einige Bemerkungen über Finanziers des Klima-Schwindels

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Von Gastautor Helmut Roewer

Jaja, ich weiß schon, es ist nicht die Firma Metro, die ich für verrückt halte, denn die Firma ist keine Person, jedenfalls keine natürliche, die derartige menschliche Eigenschaften haben könnte. Aber was ist mit ihren Eigentümern? Oder zumindest einen von diesen? Darum wird es im Folgenden gehen.

Der Klimahokuspokus in nuce

Doch nun von vorne: Man muss von den Tatsachen ausgehen. Diese lauten: Wir rasen auf Kipp-Punkte zu, als da sind: Wir verbrennen lebendigen Leibes, haben zugleich nichts mehr zu trinken, und zu allem Überfluss steht auch noch der Kölner Dom unter Wasser. Wer will das? Keiner. Na also.

Das Einzige, was an dieser Geschichte nicht stimmt, sind die Tatsachen, die keine Tatsachen sind, sondern Mutmaßungen, für die belastbare Tatsachen nicht zur Verfügung stehen. Für diese meine Behauptung gibt es einen sicheren Maßstab: Die Kontrolle der bisherigen einschlägigen Prophezeiungen der Klima-Narren. Es war alles Quatsch.

Es versteht sich, dass die großen Sponsoren des Klimaschwindels das ganz anders sehen, beispielsweise die Mercator-Stiftung, von der im Folgenden etwas mehr zu lesen sein soll. Sie teilt hierzu mit:

“Die Bedeutung eines wirksamen Klimaschutzes ist heute anerkannt. Die zentralen Botschaften des IPCC schlagen sich in Netto-Null-Zielen aller relevanten Länder und Unternehmen nieder. Bei den Klimaschutzbemühungen geht es jedoch nur langsam voran. Die Antwort auf diese Krise ist eine Zeitenwende der Maßnahmen und gesellschaftlichen Verabredungen. Sie erfordert einen Neuaufbruch…” (https://www.stiftung-mercator.ch/journal/vom-wissen-zum-handeln-in-der-klimakommunikation [Abruf: 14.4.2023]).

Noch einmal: Ich werde im Folgenden nicht den Nachweis führen, dass das große Katastrophen-Szenario ein Hirngespinst war und immer noch ist, denn das haben andere längst und mit naturwissenschaftlicher Präzision erledigt. Auch weiß ich, dass ich die Klima-Katastrophen-Jünger nicht erreichen kann, denn sie sind – wie alle Gläubigen – gegen Argumente immun. „Wer bezahlt das alles? – einige Bemerkungen über Finanziers des Klima-Schwindels“ weiterlesen

Die Habecks – Eine furchtbar effektive Familie

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Es hat Monate gedauert, ehe die Mainstream-Medien das Thema Clanwirtschaft im Wirtschaftsministerium aufnahmen – und auch das nur zögernd, mit Zurückhaltung. Es ist „Tichys Einblick“ zu verdanken, dass hier nicht lockergelassen wird und die richtigen Fragen gestellt werden.

In Zeiten, da dem Verlagsleiter Döpfner „Verachtung der Eliten“ („Zeit“) vorgeworfen wird, weil er Ex-Kanzlerin Merkel für ihre Forderung, die rechtmäßige Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten rückgängig zu machen, kritisiert hat, ist anscheinend auch beim „Qualitätsjournalismus“ in Vergessenheit geraten, dass es die eigentliche Aufgabe der freien Medien ist, den Regierenden auf die Finger zu schauen.

Wirtschaftsminister Habeck reagiert auf Kritik, als hätte man Majestätsbeleidigung begangen und stilisiert sich gern als Opfer von Kampagnen. Er ist weit entfernt, sei eigenes Versagen zu erkennen. Kein Wunder, denn er und seinesgleichen wurden viel zu lange von der Presse nicht nur mit Samthandschuhen angefasst, sondern für ihre abstrusen Ideen und Aktionen in den Himmel gehoben. Von dort ist die Fallhöhe beträchtlich.

Ein Blick in den Norden beweist, dass längst nicht alle Familienbande der Habecks aufgedeckt sind. Es ist der Preußischen Allgemeinen zu verdanken, dass das Schweigen über einen Vorgang durchbrochen wurde, der, wäre ein bürgerlicher Politiker involviert, zum republikerschütternden Skandal erklärt würde. „Die Habecks – Eine furchtbar effektive Familie“ weiterlesen

Über alle Gräben hinweg

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Cora Stephan legt mit „Über alle Gräben hinweg“ den dritten Roman vor, der sich mit der alles entscheidenden Frage befasst, was im schrecklichen 20. Jahrhundert zu Krieg und Totalitarismus geführt hat. In „Ab heute heiße ich Margo“ und „Margos Töchter“ nahm sie die Zeit des Nationalsozialismus und des Totalitarismus stalinistischer Prägung im SED-Staat DDR in den Blick. Nun hat sie ihre Spurensuche auf die Zeit vor dem ersten Weltkrieg ausgeweitet.

„Die Geschichte lehrt, wie man sie fälscht“, ist ein allzu wahres Statement des berühmten Aphoristikers Stanislaw Jerzy Lec. Nach dem Ersten und dem Zeiten Weltkrieg haben die Sieger die Geschichte umgeschrieben, um ihre Mitschuld an den historischen Katastrophen zu tilgen. Es sind vor allem britische Historiker, auf die sich Stephan bezieht, die angefangen haben, unter dem Berg an interessegeleiteten geschichtlichen „Erzählungen“ die wahren, aber vergessenen, Fakten auszugraben. Ich bin schon lange der festen Überzeugung, dass die Welt erst zur Ruhe kommt, wenn die historischen Lügen den Fakten und damit der Wahrheit Platz machen müssen. Weil es Autoren wie Stephan gibt, könnte es vielleicht gelingen.

Die Aufarbeitung des Nationalsozialismus, um die, wie der Grünenpolitiker Cem Özdemir in aller Einfalt behauptet hat, uns angeblich alle Welt beneidet, hat einen fatalen Fehler: Sie hat die Familiengeschichten, vor allem die der Täter, ausgeklammert und ist nicht der Frage nachgegangen, was Menschen befähigt, den totalitären Versuchungen zu widerstehen. Die Widerstandsbiografien sind sowohl, was den Nationalsozialismus, als auch den Stalinismus und Sozialismus betrifft, vernachlässigt worden. Die These vom Tätervolk nützt vor allem den Tätern und ihren Nachkommen. Wenn alle schuldig sind, verschwindet die eigene Schuld, wird das begangene Verbrechen aufgelöst.

Stephan erzählt die Geschichte zweier Familien, einer deutschen und einer schottischen. Die Väter Ludwig und Alex haben gemeinsam in Heidelberg studiert und der Kontakt zwischen ihnen ist nie angebrochen, die Söhne Alard und Liam verbrachten ein Jahr gemeinsam in Cambridge.

Die deutsche Familie lebt in Mondsee, einem Gut in der Schlesischen Provinz, die schottische auf ihrer schon etwas verfallenden Burg in den Highlands. Beide Väter dienten ihren Regierungen, der Schotte dem britischen Geheimdienst, der deutsche dem Kaiser. „Über alle Gräben hinweg“ weiterlesen

Von Kopenhagen nach Arhus

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Wir hatten am Nordkai festgemacht. Seit einigen Jahren dürfen die Kreuzfahrtschiffe nicht mehr am Stadthafen ankern – das ist auch gut so.

In der Ferne war die Silhouette der Stadt mit der höchsten Lebensqualität der Welt zu erkennen. Zu Fuß würde man eine Stunde brauchen, um sie zu erreichen. Die Rederei stellt deshalb Shuttlebusse zur Verfügung, die ihre Passagiere alle halbe Stunde bis zur „Kleinen Meerjungfrau“ fahren. Außerdem fahren die Hop-on-Hop-off-Busse den Nordkai an.

Ich hatte mich entschieden, einen Fahrrad-Ausflug zu buchen. Ich hatte dabei nicht richtig aufgepasst, denn ich bekam ein Elektrofahrrad. Ich musste mir von meinem Mitreisenden einen Crashkurs geben lassen, wie man mit so einem Ding umgeht. Ich brauchte eine Weile, ehe ich die richtige Einstellung fand, aber die ersten 5 km waren eine öde Strecke am Frachthafen entlang – ich konnte also üben, ohne etwas zu verpassen.

Unser Tourguide war eine junge Frau, die diese amerikanischen Mätzchen verlangte; „Seid ihr motiviert?“ „Ja.“ „Ich höre nichts! Seid ihr motiviert? „Jaaaaa!“, „Dann los!“.

Unser erster Stopp war die „Kleine Meerjungfrau“, die von Touristen eng umlagert war. Das Original befindet sich im Besitz einer Familie. Hier handelt es sich um die Kopie. Der Kopf wurde einer in Dänemark berühmten Ballerina nachgebildet, der Körper nach dem der Frau des Bildhauers, weil die Ballerina nicht bereit gewesen war, sich für den Meister zu entkleiden.

Wie ein so reizendes Geschöpf irgendwelche Aggressionen auf sich ziehen kann, ist ein Rätsel. Aber die Kleine wurde schon zwei Mal enthauptet, ihr wurde ein Arm abgetrennt und sie wurde vom Sockel abgesprengt. Es muss sich inzwischen um die Kopie einer Kopie einer Kopie handeln.

Der nächste Stopp war Schloss Amalienborg, wo die Königin residiert. Aber laut Beflaggung waren nur die Kronprinzen in einem der fünf fünfeckig angelegten Paläste zu hause. Im Hintergrund sahen wir den ganz aus Marmor gebauten Dom, die Frederiks Kirke. Leider gab es keine Möglichkeit, einen Blick hineinzuwerfen. „Von Kopenhagen nach Arhus“ weiterlesen

Kristiansand hat Zukunft

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Das Wetterradar hatte uns gewarnt: Wir erreichten Kristiansand im Regen und es regnete in der angeblich sonnenreichsten Stadt Norwegens den lieben langen Tag. Das hielt mich nicht davon ab, einen Stadtgang zu wagen. Das Panorama, das sich vom Schiff aus bot, war ziemlich nüchtern. Ein Containerhafen und dahinter eine riesige Nickelfabrik. Solange der Batteriewahn anhält, wird es hier Arbeit geben. Norwegen gehört zu den führenden Nickelproduzenten der Welt.

Obwohl die Stadt strategisch günstig am Skagerrak liegt und steinzeitliche Besiedlungen nachgewiesen sind, wurde sie erst 1641 von König Christian IV gegründet. Ursprünglich bestand sie nur aus weißen Holzhäusern. Nach zwei Stadtbränden wurde jedoch verfügt, dass nur noch in Stein gebaut werden dürfe. Diese Fassaden ähneln den Backsteinbauten in Norddeutschland. Die Schachbrettform der Anlage mit 54 quadratischen Feldern entsprach dem mitteleuropäischen merkantilistischen Städteideal.

Kristiansand wurde 1666 Garnisonsstadt. In jedem Haus der Stadt musste ein Soldat untergebracht und mit Frühstück versorgt werden. Das Stadtleben begann mit der Reveille der Soldaten und endete mit dem Zapfenstreich, nach dem jeder im Haus zu sein hatte.

Allerdings ist heute von der ursprünglichen Anlage nur noch wenig zu sehen, wir von der AIDA sahen nach Verlassen des Schiffes als Erstes einen futuristischen Bau mit einer wellenförmigen Fassade aus lokaler Eiche. Ein Haus, das mehrere kleinere und größere Konzertsäle und eine Oper beherbergt. Das ist für 115 000 Einwohner eine ganze Menge, aber der Stadt ist es gelungen, mehrere Musikfestivals an Land zu ziehen. Als nächstes kam man zu einem Pier, der für die touristischen Erwartungen gebaut wurde. Malerische Holzhäuser, farbig, nicht weiß, mehrere Restaurants und ein Fischmarkt, in dessen Becken hunderte gefesselte Hummer ihres Schicksals harrten. Überquert man die Brücke zur Stadt, gelangt man in einen kilometerlangen Park, an dessen Ende die alte Festung steht, die im Vergleich zur Osloer geradezu winzig ist. Die Stadt ist inzwischen ein Mix aus wenigen übrig gebliebenen weißen Holzhäusern, die von größtenteils potthässlichen Betonbauten flankiert werden. Ich sah sogar Holzhäuser, die dem Verfall preisgegeben wurden. „Kristiansand hat Zukunft“ weiterlesen

Oslo –  Ein Traum im Sonnenschein

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Morgens um zwei stand das Schiff still. Ich war gerade kurz aufgewacht und stand auf dem Balkon. Der Lotze, der die AIDAnova durch die Schären führen sollte, wurde an Bord genommen. Als ich kurz nach sechs wieder aufwachte, sah ich, warum für die sichere Einfahrt in Norwegens Hauptstadt ein Kundiger nötig war. Wir mussten uns durch die Schären und Holme praktisch hindurchschlängeln. Wir landeten direkt an der Festung Akershus, die um 1300 errichtet wurde und der man ansah, dass sie erfolgreich den zahlreichen Belagerungen von Dänen und Schweden widerstanden hatte. Bis heute richtet sie ihre Kanonen auf die Ankömmlinge im Hafen, auch wenn sie inzwischen eher wie Dekoration aussehen.

Natürlich erklommen wir zuerst die Festung. Kaum oben begegneten wir einer Reihe hochdekorierter europäischer Generale und Admirale. Auch ein Vertreter des deutschen Heeres war dabei. Sie hatten, außer den Uniformen, kaum etwas militärisches an sich. Ihre zahlreichen Orden hatten sie nicht in tapferen Kämpfen gewonnen, sondern waren die sichtbaren Zeichen des Erklimmens der Karriereleiter. Beschützt wurden die Möchtegern-Krieger von mit MPs bewaffneten Soldaten, einer davon mit langem blondem Zopf. Ach ja, es war 8. Mai und auch in Norwegen wird der Tag des Kriegsendes mit einer Ehrung der Gefallenen begangen.

Von der Festung aus hat man einen atemberaubenden Blick auf Oslo, sofern er nicht vom Kollos der AIDAnova verstellt wurde. Oslo ist sicher eine der schönstgelegenen Hauptstädte der Welt. Verzaubert wird das Ganze von dem speziellen Nordlicht, das es nur in Skandinavien gibt. „Oslo –  Ein Traum im Sonnenschein“ weiterlesen

AIDA nova – Die neue Art der Weltrettung

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Es ist nicht meine erste Begegnung mit einem Kreuzfahrtschiff. In den 90er Jahren bin ich mit meiner Schwester von Venedig zu den griechischen Inseln gefahren und zurück. Damals waren die Schiffe noch verhältnismäßig klein. Es gab ein paar hundert Passagiere an Bord, es ging fast familiär zu.

Nun der zweite Versuch. Wir waren schon einen Tag vorher in Kiel angereist und hatten im Unique, die billigere Variante des Atlantik-Hotels Quartier genommen. Abgereist waren wir in der ersten Maiwärme in Thüringen, die mich vergessen ließ, meinen Mantel mitzunehmen. Kiel empfing uns eiskalt, windig und nass. Von der Stadt hätten wir sowieso nichts sehen können. Aus der Fahrt, die 4,5 Stunden dauern sollte, wurden sechs, denn es ging von Baustelle zu Baustelle. Kurz vor Hamburg zeigte uns das Navi an, einen größeren Umweg zu nehmen, um Baustellen auf der Autobahn nach Kiel zu vermeiden. Wir landeten aber nur in weiteren Baustellen.  Deutschland ist zu einem Flickenteppich geworden. Die Infrastruktur bröckelt an allen Ecken und Enden.

Das Hotelrestaurant wollte uns erst ab 20.30 bedienen. Zum Glück sahen wir auf der anderen Straßenseite den „Blauen Engel“, den ich gern jedem Kielbesucher weiterempfehlen kann. Wir bekamen einen hervorragenden Matjes mit Schwarzbrot und Marmelade. Bis dahin hatte ich die Marotte meines Großvaters, Bückling mit Marmeladenbrot zu essen, für einmalig gehalten. Nun erfuhr ich, dass es eine Kieler Spezialität ist. Wahrscheinlich ein so genanntes Armeleuteessen.

Ich kann versichern: Es schmeckt!

Während wir mit Blick auf den Hafen aßen, lief die AIDA nova ein. Meine Freundin erzählte mir, dass sie schwere See gehabt habe. Der stürmische Wind ließ sogar das Wasser im Hafen kabbelig werden.

Als wir am anderen Vormittag an Bord gingen, hatte sich der Wind etwas gelegt, aber es war immer noch eiskalt. Ich hatte mir vorsorglich noch eine knielange Steppweste besorgt, um besser gewappnet zu sein. „AIDA nova – Die neue Art der Weltrettung“ weiterlesen